DANK feiert 15 Jahre – und mahnt zu mehr Tempo gegen nichtübertragbare Krankheiten
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) feiert in diesem
Herbst ihr 15-jähriges Bestehen. Dem Wissenschaftsbündnis, das 2010 im
Rahmen des ersten UN-Gipfels gegen nichtübertragbare Krankheiten von sechs
Organisationen gegründet wurde, gehören inzwischen 23 wissenschaftlich-
medizinische Fachgesellschaften, Verbände und Einrichtungen an, die mit
starker Stimme für mehr Maßnahmen der Verhältnisprävention in Deutschland
sprechen.
Übergewicht, eine ungesunde Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum sowie zu
wenig Bewegung: Die Risikofaktoren für nichtübertragbare Erkrankungen wie
Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Erkrankungen der
Verdauungsorgane oder der Nieren sind bekannt. Nichtübertragbare
Krankheiten sind weltweit die häufigste Ursache für verlorene
Lebensqualität und vorzeitigen Tod und bürden den Betroffenen viel Leid
und dem Gesundheitssystem enorme Kosten auf.
„Entscheidend ist damals wie heute der Kampf gegen die Risikofaktoren
nichtübertragbarer Krankheiten. Schon im Gründungsjahr von DANK stand für
uns fest: Wenn die großen Volkskrankheiten gemeinsame Risikofaktoren
haben, dann muss der Einsatz dagegen gemeinsam erfolgen. Erst in einem
starken Bündnis kann es der Wissenschaft gelingen, bei der Politik Gehör
zu finden“, blickt Dr. Dietrich Garlichs, ehemaliger DDG Geschäftsführer
und Gründer von DANK, auf die Gründungszeit des Wissenschaftsbündnisses
zurück.
„Der Antrieb von damals ist heute aktueller denn je. Der Kampf gegen
chronische Krankheiten ist die gesundheits- und wirtschaftspolitische
Herausforderung unserer Zeit. Über Prävention wird viel und gern
gesprochen, aber meistens wird auf freiwillige, wirkungslose Maßnahmen,
Aufklärung sowie Projekte gesetzt, die nur wenige Menschen erreichen. Der
Eindruck bleibt: Es fehlt der politische Mut für wirksame
gesamtgesellschaftliche Maßnahmen“, ergänzt die aktuelle DANK-Sprecherin
und DDG Geschäftsführerin Barbara Bitzer.
DANK: Vier Forderungen für eine gesunde Ernährung
Um die Ausbreitung von nichtübertragbaren Krankheiten einzudämmen, fordert
DANK:
1. Steuerliche Instrumente wirksam ausgestalten: Herstellerabgabe auf
zuckergesüßte Getränke, gesundheitsschädliche Produkte – wie Tabak und
Alkohol – stärker besteuern und Gesundes von der Mehrwertsteuer befreien.
2. Werbung und Marketing für Ungesundes und gesundheitsschädliche
Produkte eindämmen, um Kinder und Jugendliche wirksam zu schützen.
3. Einweg-E-Zigaretten und Aromen verbieten.
4. Schulernährung: Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(DGE) bundesweit einführen.
5. Verbindlichen Nutri-Score auf allen Produkten einführen.
6. Mindestens eine Stunde Bewegung pro Tag in Kita und Schule.
Für das Wissenschaftsbündnis steht seit dem Gründungsjahr fest: Prävention
ist eine staatliche Aufgabe und kann nicht allein auf den Einzelnen
abgewälzt werden. Die Politik ist gefordert, die Verhältnisse so
mitzugestalten, damit es allen Menschen leichter gemacht wird, gesund zu
leben – ganz nach dem UN-Motto „make the healthy choice the easier
choice". „Wir verlieren wertvolle Zeit im Kampf gegen nichtübertragbare
Krankheiten. Werbung für Zuckerbomben und fettiges Fast Food flutet
beinahe täglich die Kinderzimmer, Alkohol und Tabak sind überall
erhältlich und im europäischen Vergleich noch immer zu preiswert und zu
gering besteuert. Nur auf Appelle an die Eigenverantwortung, einzelne
Projekte für einen gesunden Lebensstil und freiwillige Maßnahmen der
Industrie zu setzen, ist zu wenig. Das haben uns die vergangenen 15 Jahre
gezeigt“, appelliert Präventionsexpertin Bitzer an die Politik. DANK-
Mitbegründer Dr. Garlichs ergänzt: „Die Forderungen von DANK haben heute
mehr Relevanz denn je. Wer Prävention nicht ernstnimmt, nimmt die
Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung nicht ernst.“
Das Wissenschaftsbündnis kritisiert in diesem Zusammenhang auch, dass die
Bundesregierung während der Verhandlungen im Vorfeld des 4. UN High-Level-
Meetings on non-communicable diseases (NCDs) and the Promotion of Mental
Health and Well-being in dieser Woche keine stärkere Führungsrolle
einnimmt und nicht mit hochrangigen Regierungsvertreter*innen in New York
vertreten sein wird. „Gesunde Ernährung, Alkohol- und Tabakprävention und
mehr Bewegung im Alltag: Deutschland wird zum Schlusslicht im
internationalen Vergleich“, kritisiert die DANK-Sprecherin abschließend.
„Glückwunsch-Telegramme“ der DANK-Mitglieder zum Jubiläum
Zum Jubiläum startet das Wissenschaftsbündnis eine Kampagne in den
sozialen Netzwerken. Regelmäßig werden auf der Website dank-allianz.de und
dem LinkedIn-Kanal von DANK „Glückwunsch-Telegramme“ der einzelnen
Mitgliedsorganisationen und Verbände veröffentlicht, um das Jubiläum in
die Wissenschafts-Community zu tragen. Die Aktion startet im Oktober 2025.
Zum DANK-LinkedIn-Kanal: https://www.linkedin.com/compa
allianz-nicht%C3%BCbertragbare
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Über das Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare
Krankheiten (DANK):
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) ist ein
Wissenschaftsbündnis aus 23 medizinisch-wissenschaftlichen
Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen, das sich seit
15 Jahren für Maßnahmen der Verhältnisprävention zur Verhinderung von
Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, Krebs und Herz-Kreislaufkrankheiten
einsetzt. www.dank-allianz.de