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Feierliche Eröffnung des 55. Deutschen Historikertag in Bonn

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Der 55. Deutsche Historikertag wurde heute Abend im Plenarsaal des Alten
Bundestags feierlich eröffnet. Die größte geisteswissenschaftliche
Konferenz Deutschlands, die auch dieses Jahr wieder über 2.000 Teilnehmer
aus dem In- und Ausland zusammenbringt, steht in diesem Jahr unter dem
Motto „Dynamiken der Macht“.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident
Hendrik Wüst griff in seiner Festrede das Thema auf und betonte die
Bedeutung der Geschichtswissenschaft für die Demokratie. Im abschließenden
Podium entwickelten Vertreter von Politik und Wissenschaft, Schule und
Hochschule aus verschiedene Perspektiven auf das diesjährige Thema.

Bonn (VHD) Der 55. Deutsche Historikertag wurde heute Abend im Plenarsaal
des Alten Bundestags feierlich eröffnet. Die größte
geisteswissenschaftliche Konferenz Deutschlands, die auch dieses Jahr
wieder über 2.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zusammenbringt, steht
in diesem Jahr unter dem Motto „Dynamiken der Macht“. Der nordrhein-
westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst griff in seiner Festrede das
Thema auf und betonte die Bedeutung der Geschichtswissenschaft für die
Demokratie.
Traditionell bietet die feierliche Eröffnung eine wichtige Bühne für den
Austausch von professioneller Geschichtswissenschaft mit Politik und
Gesellschaft. Dieses Jahr war Hendrik Wüst als Festredner geladen, der
zudem auch die Schirmherrschaft über den Historikertag übernimmt. Er
stellt heraus: „In einer Zeit, in der Fakten und Zusammenhänge infrage
gestellt werden, in der Populismus weltweit erstarkt und die Demokratie
unter Druck gerät, gewinnt die Geschichtswissenschaft noch zusätzlich an
Bedeutung. Mit Bonn wurde zudem ein besonderes geschichtsträchtiger Ort
gewählt: In der ehemaligen Bundeshauptstadt, wo zentrale Kapitel unserer
Demokratie geschrieben wurden, befasst sich der Deutsche Historikertag in
diesem Jahr mit Dynamiken der Macht. Und macht damit deutlich: Die
kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist eine wesentliche
Grundlage für eine demokratische und friedliche Zukunft.“
Bereits in seiner Begrüßung betonte der Lutz Raphael, Vorsitzender des
Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, die gemeinsamen
Ziele von demokratischen Volksvertretern und einer professionellen
Geschichtswissenschaft. Er sagte in Richtung der Gäste aus der Politik:
„Uns verbindet wichtiges: Die Verteidigung unserer demokratischen
Verfassung und Grundwerte brauchen historische Aufklärung und eine
autonome und kritische Geschichtswissenschaft braucht den Schutz der
Wissenschaftsfreiheit und eine demokratische Gesellschaft.“ Mit Blick auf
das eigene Fach mahnte er: „Der Dialog zwischen Politik und
Geschichtswissenschaft ist wichtiger denn je.“
Friedrich Kießling, Sprecher des Ortskomitees, stellt fest: „Der
Historikertag war ein Vierteljahrhundert nicht mehr im Rheinland und er
war noch nie in Bonn. Bedenkt man, dass Bonn auch Bundeshauptstadt war und
das Historische Seminar der Universität Bonn über 150 Jahre alt ist,
erstaunt es, dass es doch bis 2025 gedauert hat, bis der Historikertag
nach Bonn kommt. Natürlich passt auch das Motto ‚Dynamiken der Macht‘ sehr
gut zu einer Stadt, die über mehrere Jahrzehnte das Machtzentrum
Westdeutschlands war.“
Im abschließenden Podium waren gleich zwei namhafte Akteure aus Bonns
Politik- und Wissenschaftsbetrieb auf der Bühne. Katja Dörner als
Oberbürgermeisterin und Michael Hoch als Rektor der Uni vertraten die
Bundesstadt in der Diskussion. Ute Daniel, Historikerin an der TU
Darmstadt, als Vertreterin der Geschichtswissenschaft, der Vorsitzende des
Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Niko Lamprecht sowie
Friedrich Kießling als Sprecher des Ortskomitees komplettierten die Runde,
die von Lutz Raphael moderiert wurde. „Der Historikertag ist traditionell
mehr als Ort des fachwissenschaftlichen Austauschs. Als Ausrichter ist es
uns ein Anliegen, einen Ort für den Austausch mit Politik und Gesellschaft
zu schaffen und aus unserer historischen Perspektive Impulse für aktuelle
Debatten zu setzen“, erklärt Lutz Raphael. „Der heutige Austausch zwischen
Politik und Wissenschaft, Schule und Hochschule hat einen ersten Eindruck
vermittelt, welches Potential in der multiperspektivischen
Auseinandersetzung von ‚Dynamiken der Macht‘ liegt. Wir dürfen gespannt
sein, was die vielfältigen Sektionen und Gespräche in den nächsten drei
Tagen bringen werden.“
Neben der fachwissenschaftlichen Diskussion in rund 75 Fachsektionen wird
auch im weiteren Programm des Historikertags dem Austausch von
Geschichtswissenschaft mit Politik und Gesellschaft Raum gegeben. In drei
TopThemen werden aktuelle Themen von großer gesellschaftlicher Relevanz
aufgegriffen und aus Perspektive von „Dynamiken der Macht“ im Austausch
mit Vertretern von Politik, Gesellschaft und unterschiedlichen
Fachdisziplinen neu beleuchtet – über die gegenwärtige Rückkehr der
Großmachtpolitik, über die global unter Druck stehende
Wissenschaftsfreiheit und über Macht in der Moderne.

Hintergrund:
Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) ist
einer der ältesten geisteswissenschaftlichen Fachverbände Deutschlands. Er
wurde 1895 als „Verband Deutscher Historiker“ gegründet. Mit seinen
inzwischen über 3.400 Mitgliedern fördert der VHD die
Geschichtswissenschaft in Deutschland und vertritt die Interessen aller in
historischen Arbeitsfeldern hauptberuflich Tätigen gegenüber
Öffentlichkeit, politischen Institutionen und internationaler
Geschichtswissenschaft. Gemeinsam mit dem „Verband der
Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e.V.“ (VGD) richtet der VHD
alle zwei Jahre den „Historikertag“ als größte geisteswissenschaftliche
Fachkonferenz an einer deutschen Universität aus.
Der Historikertag findet alle zwei Jahre an einer Universität in
Deutschland statt. Hier versammeln sich Fachwissenschaftler:innen,
Geschichtslehrer:innen, Studierende, Schüler:innen, Journalist:innen und
historisch Interessierte. Mit durchschnittlich 2.500 Teilnehmenden ist die
Veranstaltung des größten geisteswissenschaftlichen Fachkongresse Europas.
Ausrichter sind der Verband der Historiker und Historikerinnen
Deutschlands (VHD) in Kooperation mit dem Verband der
Geschichtslehrerinnen und -lehrer (VGD) Deutschlands und der gastgebenden
Universität.
Der 55. Deutsche Historikertag findet vom 16.-19. September 2025 an der
Universität Bonn statt. Das Schwerpunktthema sind in diesem Jahr
„Dynamiken der Macht.

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