DNVF veröffentlicht Positionspapier „Was ist Versorgungsforschung?“
Das DNVF hat ein Positionspapier veröffentlicht, das die Grundlagen und
Bedeutung der Versorgungsforschung definiert und ihre Rolle für eine
evidenzbasierte Weiterentwicklung des Gesundheitssystems betont.
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF) hat das
Positionspapier „Was ist Versorgungsforschung?“ veröffentlicht. Es
definiert die Grundlagen, Methoden und Anwendungsfelder der
Versorgungsforschung und zeigt deren Bedeutung für das Gesundheitssystem
und die Gesellschaft. Damit leistet das DNVF einen wichtigen Beitrag zur
stärkeren Wahrnehmung und Weiterentwicklung dieser noch jungen
Forschungsdisziplin.
„Versorgungsforschung untersucht, welche medizinischen und pflegerischen
Maßnahmen in der Praxis der Versorgungwirklich wirken“, betont Prof. Dr.
Wolfgang Hoffmann, Vorsitzender des DNVF. Das Positionspapier richte sich
gleichermaßen an Wissenschaftler:innen, im Gesundheitswesen Tätige,
Patient:innen und ihre Vertreter:innen sowie an politische
Entscheidungsträger:innen.
Versorgungsforschung umfasst sowohl grundlagen- und anwendungsbezogene
Forschung. „Sie liefert das Wissen, damit Patient:innen besser versorgt
und Entscheidungen im Gesundheitswesen evidenzbasierter getroffen werden
können“, ergänzt Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Hauptgeschäftsführer des
DNVF. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle daten- und
forschungsbasierter Ansätze, die sowohl die Patientenversorgung
verbessern, die Entwicklung innovativer Interventionen ermöglichen und
gute Entscheidungen in Politik und Institutionen im Gesundheitswesen
unterstützen.
Das Positionspapier beschreibt ein klares Selbstverständnis der
Versorgungsforschung und erleichtert so die Kommunikation innerhalb der
Wissenschaft und gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Es fördert zugleich
methodische Weiterentwicklungen, die Forschungsergebnisse praxisnah,
übertragbar und die Wirksamkeit neuer Versorgungsformen unter
Alltagsbedingungen überprüfbar machen. Versorgungsforschung stärkt die
Resilienz des Gesundheitssystems, indem es datenbasierte Evidenz für
Politik, Planung und Versorgung bereitstellt.
Die inhaltliche Ausarbeitung erfolgte unter intensiver Beteiligung der
Arbeits- und Fachgruppen des Netzwerks und aller Vorstandsmitglieder, was
die Relevanz und Verbindlichkeit des Papiers unterstreicht. „Unser
Positionspapier bildet unser aktuelles Selbstverständnis als
Versorgungsforschende ab – und entwickelt sich mit neuen Erkenntnissen und
in der fachlichen Diskussion stetig weiter“, so Prof. Dr. Jochen Schmitt,
stellvertretender Vorsitzender des DNVF, abschließend.
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF)
Der gemeinnützige Verein „Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V.“
wurde am 2. Mai 2006 in Berlin gegründet. Aktuell sind 55 medizinische,
pflegerische und gesundheitswissenschaftliche Fachgesellschaften, 52
wissenschaftliche Institute und Forschungsverbünde, 21 Verbände sowie über
440 Wissenschaftler:innen Mitglieder im DNVF. Das DNVF ist ein
interdisziplinäres Netzwerk, das allen Institutionen und Arbeitsgruppen
offensteht, die mit der Sicherung der Gesundheits- und Krankenversorgung
unter wissenschaftlichen, praktischen oder gesundheitspolitischen
Gesichtspunkten befasst sind.