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Prof. Dr. Andreas Weigert erforscht die Immunologie der Entzündung

Prof. Dr. rer. nat. Andreas Weigert  Copyright: Med. Fakultät Mannheim, FGV
Prof. Dr. rer. nat. Andreas Weigert Copyright: Med. Fakultät Mannheim, FGV
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Der Inhaber der gleichnamigen Stiftungsprofessur ist am
Doktorandennetzwerk Mac4Me beteiligt.
Professor Dr. rer. nat. Andreas Weigert ist Biologe, mit einem besonderen
Interesse an Entzündungen. Der Blick des Wissenschaftlers ist dabei auf
die heilende Funktion von Entzündungsreaktionen gerichtet. Mit seinem Team
erforscht er insbesondere die Mechanismen, wie Entzündungsreaktionen, wenn
sie ihren Job als Abwehrsystem gegen schädliche Reize erfolgreich erledigt
haben, sich wieder auflösen.



Seit Juli 2025 forscht Andreas Weigert an der Medizinischen Fakultät
Mannheim der Universität Heidelberg. Er folgte dem Ruf der Universität auf
die von der Manfred Fuchs Stiftung geförderte Stiftungsprofessur
„Immunologie der Entzündung“, die am Mannheim Institute for Innate
Immunoscience (MI3) angesiedelt ist.

Früher forschte Professor Weigert am Institut für Biochemie im Fachbereich
Medizin der Goethe-Universität Frankfurt. Er hatte dort eine W2-Professur
für „Biochemie der Angeborenen Immunität“ inne und war neben der
Wissenschaft stark in die Lehre und die strukturierte
Graduiertenausbildung involviert. Den Ruf auf eine Professur für
„Biochemie und Molekularbiologie der Angeborenen Immunität“ der
Universität Gießen hatte er im Jahr 2022 abgelehnt.

Die von der Universität Heidelberg ausgeschriebene Professur und das
gesamte Umfeld des Mannheim Comprehensive Inflammation Campus sind wie auf
ihn zugeschnitten. Dass der Wechsel nach Mannheim außerdem fast schon ein
Nachhausekommen für Andreas Weigert bedeutet, da er aus dem pfälzischen
Ellerstadt stammt, spielte daher nur eine zweitrangige Rolle.

Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf Reize wie
Verletzungen oder Infektionen. Sie sind Teil der körpereigenen Abwehr und
dienen dazu, den schädigenden Reiz zu beseitigen und die Wundheilung
einzuleiten. Nimmt die Entzündung allerdings einen chronischen Verlauf,
kann sie zu Gewebeschäden und verschiedenen – auch schwerwiegenden –
Erkrankungen führen wie Arthritis, Arteriosklerose oder Krebs.

Bei welchen Erkrankungen spielen anhaltende Entzündungen eine Rolle? Dies
ist eine der Fragen, denen Professor Weigert nachgeht. Ein bekanntes
Beispiel ist die Tumorentwicklung, bei der überschießende
Wundheilungsreaktionen das Überleben und Wachstum von Tumorzellen fördern.
Weigert erforscht die den Entzündungsreaktionen zugrundeliegenden
Signalwege, indem er versucht, einzelne Mediatoren, Botenstoffe, zu
identifizieren.

Mit seinem Interesse an den grundlegenden Mechanismen, die dafür sorgen,
dass Entzündungen wieder abklingen, betreibt Weigert Grundlagenforschung.
Dahinter steckt aber ein medizinisches Interesse – also ein
translationaler Ansatz. Die Mechanismen sind bislang unverstanden und auch
wenig erforscht, könnten aber neue Ansätze beispielsweise für die
Krebstherapie offenbaren.

Weigert ist mit seiner Forschung hervorragend vernetzt. Er ist
beispielsweise Sprecher eines Graduiertenkollegs zur „Auflösung von
Entzündungsreaktionen: Mediatoren, Signaling und Intervention“ (GRK 2336)
und außerdem an einem neuen Sonderforschungsbereich/Transregio „Zelluläre
Kommunikation im Stroma von kolorektalen Karzinomen: von der
Pathophysiologie bis zur klinischen Translation" (SFB/TRR 417) beteiligt,
der gerade in die erste Förderperiode geht.

MSCA Doctoral Network Mac4Me

Aktuell angelaufen ist ein länderübergreifendes Doktorandennetzwerk Mac4Me
(„Macrophage Targets for Metastatic Treatment“), an dem Professor Weigert
beteiligt ist. Koordiniert wird das Netzwerk am Erasmus Universitair
Medisch Centrum Rotterdam (Niederlande). Für die Arbeiten des
Doktorandennetzwerks hat die Europäische Kommission Fördermittel in Höhe
von insgesamt knapp 4,1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.

Das Projekt zielt darauf ab, die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und
dem Immunsystem am Ort der Metastasierung zu verstehen. Das Netzwerk
konzentriert sich auf drei Krebsarten – Neuroblastom, Brustkrebs und
Prostatakrebs –, die dafür bekannt sind, dass sie nur begrenzt auf die
derzeitigen Immuntherapien ansprechen und dazu neigen, in Gehirn, Knochen
und Leber zu metastasieren. Erforscht wird die Art und Weise, wie
Tumorzellen in gesundes Gewebe eindringen.

Ziel der Forschung im Rahmen des Netzwerkes ist es, neue Ziele für
wirksamere Immuntherapien für diese Krebsarten zu finden – und natürlich,
hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszubilden.

An dem Projekt besonders ist, dass die Forschung ohne Versuchstiere
auskommt. Zur Anwendung kommen sogenannte Organ-on-Chip-Modelle,
miniaturisierte, dreidimensionale Systeme, die menschliche Organe oder
Gewebe auf einem Chip nachbilden. Sie bestehen aus menschlichen Zellen,
die in einer kontrollierten Umgebung angeordnet sind und die Struktur und
Funktion des jeweiligen Organs nachahmen.

Professor Weigert bringt hier seine Expertise mit Makrophagen ein.
Makrophagen gehören zum zellulären Immunsystem. Ihre wichtigste Aufgabe
ist neben der Phagozytose von Fremdkörpern im Rahmen der unspezifischen
Abwehr die Einleitung der Heilung des betroffenen Gewebes. Diese Funktion
wird von Tumorzellen oft ausgenutzt.

Mac4Me ist ein Horizon Europe MSCA (Marie Sklodowska-Curie Actions)
Doktorandennetzwerk, für das die Europäische Kommission Fördermittel in
Höhe von insgesamt knapp 4,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat.
Das Netzwerk ist Ende Juni 2025 mit einer Auftaktveranstaltung und der
ersten Fortbildungsveranstaltung für die Doktoranden des Netzwerks in
Rotterdam offiziell gestartet.

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