dotbase: Zentraler Arbeitsplatz für datengetriebene Präzisionsmedizin
In Krankenhäusern entstehen täglich enorme Datenmengen, die die Versorgung
von Patient*innen erheblich verbessern können. Die dotbase medical GmbH,
eine Ausgründung des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und
der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat eine Plattform entwickelt,
auf der diese Daten erstmals strukturiert zusammenlaufen und für
individualisierte Behandlungen nutzbar werden.
Krankenhausinformationssysteme
dotbase entsteht die nächste Generation dieser Softwarekategorie: Auf
Basis einer präziseren Datengrundlage verbessert die Plattform die
Versorgung der Patient*innen. Benutzer*innen in den Kliniken können
Arbeitsabläufe in wenigen Tagen und ohne Programmierkenntnisse an
fachgebietsspezifische Prozesse anpassen, indem sie individuelle Module
und Behandlungspfade einrichten. Dies ermöglicht es medizinischen
Expert*innen, ihr Spezialwissen nicht nur direkt einzubringen, sondern
auch die Datengrundlage und Anwendungsmöglichkeiten kontinuierlich zu
verfeinern, die für eine personalisierte Behandlung nötig sind.
Gleichzeitig deckt dotbase reibungslos auch die administrativen und
ökonomischen Anforderungen des Klinikalltags ab.
Die Produktentwicklung und der Ausgründungsprozess von dotbase wurden von
Charité BIH Innovation unterstützt. Das SPARK-BIH/NeuroCure-Programm
förderte und unterstützte die Implementierung eines der klinischen
Anwendungsfälle von dotbase sowie die Vorbereitung und Durchführung einer
klinischen Machbarkeitsstudie. Das BIH Digital Health Accelerator-Programm
förderte und begleitete dotbase dann bei der Produkt- und
Geschäftsmodellentwicklung sowie bei der Vorbereitung der
Investorenakquise.
Effizienteres Arbeiten mit Klinikdaten
Ein häufiges Problem in der Versorgung ist, dass Daten an verschiedenen
Orten gespeichert sind und nur bestimmte Fachbereiche auf Teile dieser
Daten Zugriff haben. dotbase verhindert solche Datensilos, sodass Prozesse
für die Abrechnungen, die elektronische Patientenakte und die
Kliniksteuerung unmittelbar von den besseren Datenstrukturen profitieren
können. Gleichzeitig bereitet die Plattform Versorgungsdaten
standardisiert auf und macht sie langfristig für die Forschung sowie
Qualitätssicherung nutzbar. So entsteht ein dynamisches, lernendes System,
das die Behandlungsqualität steigert und den Klinikalltag spürbar
entlastet.
„dotbase befähigt Kliniken, selbst hochkomplexe Behandlungspfade mit
bislang unerreichter Präzision heute direkt im Routinealltag abzubilden –
ohne Informationsbarrieren für Abrechnung, Qualitätssicherung oder das
Management zu schaffen“, erklärt Jasper Mecklenburg, CEO von dotbase.
Medizinische Schwarmintelligenz trifft KI für eine patient*innenzentrierte
Versorgung
dotbase integriert und strukturiert Informationen aus unterschiedlichen
Quellen und stellt sie übersichtlich dar. Die Plattform vereint dafür
nicht nur klinische Expertise mit KI-gestützten Analysen. Sie bezieht auch
sogenannte Patient-Reported Outcomes ein. Das sind Daten und
Therapieerfolge, welche die Patient*innen aktiv einpflegen können, z. B.
über Befragungen und Wearables. Zukünftig wird dotbase zunehmend weitere
KI-gestützte Funktionen integrieren, um Behandlungen zu verbessern und den
administrativen Aufwand für das klinische Personal fortwährend zu
reduzieren.
Aus der Neurologie in die breite Klinik
Das Gründerteam um Jasper Mecklenburg (CEO) und Andrea Kreichgauer (CTO)
entwickelte dotbase an der Sektion für Bewegungsstörungen und
Neuromodulation (Prof. Dr. Andrea Kühn), um die Dokumentation in der
Tiefenhirnstimulation für Parkinson-Patient*innen zu optimieren. Das
Interesse anderer Disziplinen wuchs schnell: Heute deckt dotbase bereits
mehr als zehn Fachgebiete ab, darunter die Onkologien und die Psychiatrie.
„Langfristig ermöglicht dotbase, die Mehrfachdokumentation erheblich zu
reduzieren, indem Patientendaten zentral und effizient erfasst werden”, so
Prof. Dr. med. Maria Margarete Karsten, Leitende Oberärztin der Senologie
an der Charité. „Das entlastet uns im Klinikalltag und gibt uns mehr Zeit,
uns auf die individuelle Behandlung unserer Brustkrebspatientinnen zu
konzentrieren.“
Mehrere Abteilungen der Charité setzen dotbase bereits erfolgreich ein. Ab
Ende 2025 soll die Plattform hausweit ausgerollt werden. Parallel startet
der Einsatz an weiteren deutschen Universitätskliniken.
„dotbase zeigt, wie das BIH den Weg für eine patient*innenzentrierte
medizinische Behandlung ebnet”, sagt Prof. Christopher Baum, Vorsitzender
des Direktoriums des BIH in der Charité und Vorstand des
Translationsforschungsbereiche
„Die neue Plattform ermöglicht effiziente Wissensaggregierung sowie
Kollaboration zwischen medizinischem Fachpersonal und Betroffenen. Wir
hoffen, dass sich dadurch die Versorgung maßgeblich verbessern wird.”
Weiterführende Links
https://www.dotbase.org/
