30 Jahre Praxisversuch in Lietzen: Einladung zum Feldtag am 4. September 2025 - Wege für gesunde Böden im Klimawande
Wie bleiben unsere Böden auch in Zukunft produktiv und widerstandsfähig?
Welche Methoden schützen sie vor Erosion, Trockenheit und Schadstoffen?
Diese Fragen stehen im Zentrum des Feldtages „Boden.Wissen.Handeln – 30
Jahre Praxisversuch Lietzen“ am 4. September 2025 in Lietzen, Brandenburg.
Zum Jubiläum eines der ältesten Praxisversuche zur reduzierten
Bodenbearbeitung laden das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung
(ZALF) und die Komturei Lietzen mit Partnern zu einem vielseitigen
Fachprogramm ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldung erforderlich:
https://eveeno.com/feldtagliet
Vorträge, Maschinenvorführungen und interaktive Stationen widmen sich der
Bodengesundheit unter dem Einfluss des Klimawandels. Wir laden
Landwirtinnen und Landwirte, Bodeninteressierte, Studierende sowie
Unternehmen und Bildungseinrichtungen ein, die sich mit Themen wie Strip-
Till, mechanischer Unkrautregulierung, Humusaufbau und digitaler
Bodenkartierung beschäftigen. Auch Besucherinnen und Besucher ohne
landwirtschaftliche Vorkenntnisse sind herzlich willkommen.
Boden im Fokus: Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis
Am Vormittag erwartet die Gäste in der Komturei Lietzen eine Podiumsrunde
mit Boden-Expertin Prof. Katharina Helming vom ZALF, Prof. Frank Ewert,
Wissenschaftlicher Direktor des ZALF und Felix Gerlach, Geschäftsführer
der Komturei Lietzen. Sie diskutieren, wie landwirtschaftliche Betriebe in
Brandenburg langfristig gesunde Böden sichern können.
„Ein gesunder Boden ist das Fundament der Pflanzenproduktion und
entscheidend für die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel“,
erklärt Prof. Frank Ewert. „Unsere Forschung in Lietzen zeigt, dass eine
an den Standort angepasste Bodenbearbeitung langfristig die Bodenstruktur,
den Humusgehalt und die Wasserspeicherung verbessert.“
Nach der Podiumsdiskussion geben Fachleute aus Beratung, Praxis und
Wissenschaft konkrete Einblicke: Etwa wie mechanische Unkrautregulierung
dazu beitragen kann, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im
konventionellen Anbau zu verringern, oder wie Betriebe mit gesteuerter
Drainage den Wasserhaushalt im Boden über das gesamte Jahr hinweg
regulieren können. Das HumusKlimaNetz teilt Handlungsempfehlungen für den
Humusaufbau in Ackerböden. Brandenburger Landwirtinnen und Landwirte
berichten von ihren Erfahrungen mit Strip-Till und neuen klimaangepassten
Anbaukulturen.
Wissen erleben auf der Versuchsfläche
Am Nachmittag geht es auf die Langzeitversuchsfläche, wo seit 30 Jahren
verschiedene Bodenbearbeitungsverfahren getestet werden. Dort erwarten die
Besucherinnen und Besucher interaktive Stationen:
Dr. Kathrin Grahmann vom ZALF zeigt anhand aktueller Ernte- und Bodendaten
die Auswirkungen von 30 Jahren reduzierter Bodenbearbeitung. Ergänzt wird
dies durch Forschungsergebnisse verschiedener ZALF-Projekte, etwa einem
Bodengesundheitsmonitoring und Messungen von Bodenerosion und
Wasseraufnahme.
Bei der Bodenprofilansprache durch Prof. Wilfried Hierold können sich die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Feldtages ein Bild der einzelnen
Bodenschichten auf dem Versuchsfeld machen. Der vorgestellte „Gefügeatlas“
veranschaulicht die Struktur von Böden: Computertomographie visualisiert
die Porenräume unterschiedlich bearbeiteter Böden.
Forschende vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und
dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) stellen
digitale Methoden, wie sensorbasierte Bodenkartierung und
teilflächendifferenziert-optim
Düngung vor. Ein Info-Stand des Innovationszentrum für
Agrarsystemtransformation (IAT) greift in einem offenen Dialogformat die
Frage nach dem geeigneten Bodenschutz für eine Landwirtschaft mit Zukunft
auf. Das Citizen-Science-Projekt ECHO Soil sensibilisiert Bürgerinnen und
Bürger für Bodengesundheit und befähigt sie, mit Datenerhebungen zu
europäischen Bodenschutzprojekten beizutragen.
Hintergrund zum Praxisversuch Lietzen
Der Praxisversuch Lietzen ist einer der wenigen Langzeitversuche in
Deutschland, bei denen sich wissenschaftliche Daten mit Praxiserfahrungen
aus der Landwirtschaft verbinden. Seit 1995 wird hier untersucht, wie sich
reduzierte Bodenbearbeitung auf Erträge, Bodengesundheit und Umwelt
auswirkt. Der Feldtag bietet nun einen aktuellen Überblick über 30 Jahre
Ergebnisse, Entwicklungen und Perspektiven.
Veranstaltungsdaten auf einen Blick:
Wann: Donnerstag, 4. September 2025, 9:00–15:30 Uhr
Wo: Komturei Lietzen & Langzeitversuchsfläche zur reduzierten
Bodenbearbeitung
Anmeldung und Programmübersicht: https://eveeno.com/feldtagliet