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UN-Nachhaltigkeitsziele: Difu bringt Kommunalperspektive in Staatenbericht ein

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Das Difu hat zusammen mit Kommunen und Partnerorganisationen einen Bericht
erstellt, der die nachhaltige Entwicklung in Deutschland zeigt. Dieser
„Voluntary Local Government Review“ wurde in Deutschlands Staatenbericht
aufgenommen und auf der UN-Nachhaltigkeitskonferenz in New York
vorgestellt.

New York/Berlin. Wie weit sind Deutschlands Kommunen bei der Umsetzung der
nachhaltigen Entwicklung? Am 22.7.2025 berichtet die Bundesregierung im
Rahmen des Voluntary National Review (VNR) über Deutschlands Fortschritte
bei der Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 SDGs (Sustainable
Development Goals). Erstmals wird dabei die kommunale Ebene umfassend
berücksichtigt. Um diesen Prozess aktiv zu begleiten und die Perspektiven
der Kommunen sichtbar zu machen, haben die Städte Bonn, Hamburg, Mannheim
und Stuttgart die Erstellung eines Voluntary Local Government Review
(VLGR) initiiert. Ziel dieses begleitenden Berichts ist es, das
vielfältige Spektrum der Nachhaltigkeitsaktivitäten in deutschen Kommunen
darzustellen und der lokalen Ebene eine starke, koordinierte Stimme im
nationalen Nachhaltigkeitsdiskurs zu geben.

Der VLGR 2025 wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in
Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem Weltstädteverband
UCLG erarbeitet. Kern des Berichts sind die Beiträge von 15 deutschen
Kommunen, die eigene Fortschrittsberichte an die Vereinten Nationen,
"Voluntary Local Reviews" (VLRs), übermittelt haben. Die Steckbriefe
bieten einen kompakten Überblick über Fortschritte, Herausforderungen und
innovative Initiativen, die in den jeweiligen Kommunen verfolgt werden.
Das Difu steuerte zu dem Bericht eine Auswertung der aktuellen
Rahmenbedingungen für kommunales Nachhaltigkeitsengagement und die Analyse
der SDG-Indikatoren für Kommunen in Deutschland bei.

Der VLGR zeigt: Kommunen sind seit 2021 trotz angespannter
Rahmenbedingungen weitere Schritte hin zum kommunalen
Nachhaltigkeitsmanagement gegangen. Hunderte Kommunen haben bereits
Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt und messen ihre Fortschritte, z.B.
mit dem Berichtsrahmen Nachhaltige Kommunen (BNK). Von besonderer
Bedeutung ist die Verzahnung von Zielen, Maßnahmen und Indikatoren in den
Haushalt, um das vielfältige Engagement zu verstetigen. Thematisch lässt
sich in den meisten Kommunen ein gemeinsamer Schwerpunkt auf Klimaschutz
erkennen, verbunden mit ambitionierten Zielen der Klimaneutralität und den
entsprechenden Maßnahmen zur Umsetzung, z. B. erneuerbare Energien,
nachhaltige Mobilität und energieeffizientes Bauen, die auf viele Bereiche
der nachhaltigen Entwicklung einzahlen.

Der Bericht zeigt auch, dass Nachhaltigkeit über lokale Grenzen
hinausgeht: Das Prinzip „Global denken, lokal handeln“ wird in den
Bereichen fairer Handel und globale Partnerschaften deutlich. Die meisten
Kommunen engagieren sich in der fairen Beschaffung und pflegen mehr als
800 kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften mit lokalen Akteuren im
Globalen Süden. Bei all diesen Maßnahmen setzen die Kommunen auf breite
Beteiligungsprozesse, die in Nachhaltigkeitsräten oder Steuerungsgruppen
koordiniert werden.

Trotz positiver Wirkungen in einigen SDGs bleiben zentrale
Herausforderungen: Wohnraum, Fläche und Mobilität sind nach wie vor
Themen, die den Gesamtfortschritt eher hemmen. Diese sind oftmals Ausdruck
von Zielkonflikten, die sich auf kommunaler Ebene besonders bemerkbar
machen. Viele negative, aber auch positive Wirkungen lassen sich aber
aufgrund der derzeitigen Datenlage noch nicht bewerten. Eine bessere
Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen kann das kommunale
Nachhaltigkeitsengagement in den verbleibenden Jahren der Agenda 2030 so
in die Breite tragen und weiterentwickeln, dass die notwendige Wirkung
entfaltet wird.

„Mehrebenen-Governance und die Einbeziehung der Kommunen erfordern einen
kontinuierlichen Dialog aller politischen Ebenen“, erklärt Oliver Peters,
Projektleiter beim Difu. „Dass die kommunale Ebene jetzt erstmals
ausführlich im nationalen Fortschrittsbericht verankert ist, markiert
einen Meilenstein für die Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland.“

Die zentralen Ergebnisse des kommunalen Fortschrittsberichts wurden
erstmals in einem Side Event des Hochrangigen Politischen Forums (High
Level Political Forum, HLPF) der Vereinten Nationen in New York
vorgestellt. Das HLPF ist die globale Plattform zum Überprüfen des
Fortschritts der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Neben
Deutschland stellen dieses Jahr 36 weitere Länder ihre Fortschritte vor.

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