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Verständliche wissenschaftliche Abbildungen: Helena Jambor veröffentlicht Checkliste für Forschende

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Jedes Jahr erscheinen mehr als eine Million Fachartikel in den
Lebenswissenschaften. Zwei Drittel davon enthalten statistische
Abbildungen, die selbst für Kolleginnen und Kollegen nicht in allen Fällen
verständlich, nachvollziehbar und reproduzierbar sind.

Dr. Helena Jambor,
Molekularbiologin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Graubünden
in Chur und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden mit dem NCT/UCC
Dresden, hat jetzt eine praxisorientierte Checkliste erstellt, die
Forschenden hilft, wissenschaftliche Abbildungen verständlich und effektiv
zu gestalten. Die Arbeit dazu sowie die Checkliste wurden kürzlich in der
Fachzeitschrift Nature Cell Biology veröffentlicht.

„Genauso wie eine Checkliste Pilotinnen und Piloten beim Abflug hilft
nichts zu vergessen, kann diese Checkliste Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern schnell Orientierung zur Präsentation von Daten geben“,
erläutert Dr. Helena Jambor. „Für mich summiert sich in dieser
Veröffentlichung alles, was ich seit vielen Jahren die Studierenden lehre.
Diese hatten mich immer wieder nach einem einfachen Leitfaden gefragt. So
ist die Checkliste entstanden“.

Der Artikel „Checklist for designing and improving the visualization of
scientific data“ bietet eine niederschwellige und anwendungsfreundliche
Anleitung zur Gestaltung klarer Datenvisualisierungen. Neben einer Auswahl
geeigneter statistischer Diagramme enthält die Checkliste Tipps zur
Textgestaltung, Farbwahl, Layout und der gezielten Steuerung der
Aufmerksamkeit. „Damit möchte ich einen Beitrag zur Verbesserung der
wissenschaftlichen Kommunikation leisten“, beschreibt Helena Jambor ihre
Motivation.

Seit über zehn Jahren befasst sich die Wissenschaftlerin mittlerweile mit
dem Thema Verständlichkeit, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit von
wissenschaftlichen Abbildungen, zuerst am Max-Planck-Institut für
molekulare Zellbiologie und Genetik, später an der Medizinischen Fakultät
der TU Dresden. Damals existierten weder einheitliche Richtlinien noch
Standards zur Veröffentlichung und Reproduzierbarkeit Abbildungen.

„Visuelle Hilfsmittel unterstützen uns tagtäglich dabei, Entscheidungen zu
treffen“, erläutert Helena Jambor die Notwendigkeit einer Checkliste für
Visualisierungen. „Wir navigieren mit Straßenschildern und reagieren mit
Emojis. Patientinnen und Patienten geben visuelle Hilfen in oftmals
schwierigen Situationen eine Möglichkeit an die Hand, ihre Behandlung
besser zu verstehen. Ärzte können mit ihrer Unterstützung verschiedene
Daten in Behandlungsentscheidungen integrieren und Forschende Auswirkungen
neuer Behandlungen leichter erfassen. Schlechte visuelle Hilfen hingegen
schaden. Sie führen zu Fehlinterpretationen von Therapieabläufen oder
biomedizinischen Forschungsdaten.“

Erst im November 2024 erhielt Helena Jambor für ihr Projekt „PixelQuality
– Best practices for publishing images“ gemeinsam mit Dr. Christopher
Schmied (Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, Berlin) den Early
Career Einstein Award. Doch nicht nur die Kommunikation zwischen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, auch die Kommunikation zwischen
Ärzt:innen und Patient:innen liegt Helena Jambor am Herzen. Im Januar
veröffentlichte sie im Journal of the American Medical Informatics
Association eine Studie für visuelle Hilfen zum Verständnis von
Behandlungsplänen.

Kontakt:
Anne-Stephanie Vetter
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden
Tel.: +49 (0) 351 458 17903
E-Mail: anne-stephanie.vetter@tu-dresden.de

Originalpublikation:
Nature Cell Bio Publikation „Checklist for designing and improving the
visualization of scientific data“:
https://www.nature.com/articles/s41556-025-01684-z

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