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UMSICHT-Wissenschaftspreis: 2025 Wissenschaft, die ankommt

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Zum 16. Mal wurde der UMSICHT-Wissenschaftspreis verliehen. Einmal mehr
standen Menschen im Mittelpunkt, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass
wissenschaftliche Themen verständlich kommuniziert und von der
Gesellschaft verstanden und anerkannt werden. In der Kategorie
Wissenschaft ging die Auszeichnung an Dr.-Ing. Jakob Ungerland. Er leistet
einen wichtigen Beitrag zur Erforschung eines nachhaltigen und
gleichzeitig zuverlässigen Energiesystems.

In der Kategorie Journalismus
sah die Jury Daniel Hautmann und seinen Artikel über Pro und Contra von
Offshore-Windparks sowie Dagmar Röhrlich und ihr Feature über die
zukünftigen Chancen für bezahlbare Geothermie vorn.

Solar- und Windenergie, grüner Wasserstoff, Elektromobilität, aber auch
immer häufigere Technologiesprünge und die Notwendigkeit einer
Kreislaufwirtschaft – das stellt uns vor teils große Herausforderungen und
beeinflusst unseren Alltag. Eine gute Zusammenarbeit der Beteiligten ist
essenziell für den erfolgreichen Weg in Richtung Klimaneutralität. Und
eine entsprechende Kommunikation. Denn nur, wer gut und vor allem richtig
informiert ist, hat Vertrauen und kann die Potenziale von Innovationen
verstehen. Der Förderverein des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-,
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT setzt sich genau dafür ein und
zeichnet Wissenschaftler*innen und Journalist*innen mit dem UMSICHT-
Wissenschaftspreis aus, die Forschungsergebnisse zu den Themen
Umweltschutz und Nachhaltigkeit der Allgemeinheit zugänglich machen. Die
einzelnen Preise sind mit je 2500 Euro dotiert.

Ein Blick auf das Programm der diesjährigen Preisverleihung versprach
bereits im Vorfeld einen interessanten Nachmittag am Oberhausener
Forschungsinstitut Fraunhofer UMSICHT – und das Versprechen wurde vollends
erfüllt. Der hiesige Oberbürgermeister Daniel Schranz begrüßte die
zahlreichen Gäste herzlich und betonte die zentrale Bedeutung des
Forschungsstandorts für die Stadt. Auch Ina Brandes, Ministerin für Kultur
und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, richtete eine
Grußbotschaft an die Anwesenden, bevor das Mikrofon an Garrelt Duin
übergeben wurde. In einem informativen Vortrag gewährte der
Regionaldirektor des Regionalverbands Ruhr (RVR) Einblicke in die
Wissensregion Ruhr. Es folgte das eigentliche Highlight der Veranstaltung:
die Vergabe der Preise. Prof. Dietrich Grönemeyer, seines Zeichens
Schirmherr des UMSICHT-Wissenschaftspreises, würdigte die drei
Preisträger*innen und ihre Arbeiten. Dabei wurden in der Kategorie
Journalismus erstmalig zwei Preise vergeben – und zwar in den Bereichen
Print-Online und Audio/Video.

Kategorie Journalismus Print/Online: Daniel Hautmann

Der Preisträger Daniel Hautmann arbeitet als freier Autor und Journalist
für verschiedene Zeitungen und Magazine. Zudem ist er Mitgründer des
Audio-Labels Honig&Gold, mit dem er Podcasts produziert und live auf die
Bühne bringt. Sein thematischer Fokus liegt auf Technologien, die
Fortschritt und Nachhaltigkeit verbinden. Den UMSICHT-Wissenschaftspreis
2025 erhielt Daniel Hautmann für seinen Artikel »Segen oder Sauerei?«,
veröffentlicht im P.M. Magazin. Er geht darin auf die ökologischen
Auswirkungen von Offshore-Windparks ein. Die Windfarmen tragen nicht nur
zur Stromproduktion bei, sondern bieten auch Rückzugsräume mit reichlich
Nahrungsangebot für bedrohte Tierarten wie den Kabeljau. »Im Rahmen meiner
Recherche habe ich mit zahlreichen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern über die Flora und Fauna im Umfeld von Offshore-
Windkraftanlagen gesprochen«, so Daniel Hautmann. Neben den positiven
Effekten gibt es allerdings auch Bedenken zu langfristigen Auswirkungen
durch die Veränderungen der Ökosysteme. Naturschützer etwa sorgen sich um
Schweinswale und Zugvögel, die Fischerei um ihre Fanggebiete. Beispiele
zeigen, dass die Mehrfachnutzung der Gebiete eine Lösung sein könnte.
»Eins steht fest: Durch den massiven Windkraft-Ausbau werden sich Nord-
und Ostsee wandeln. Wie genau, das ist heute noch gar nicht absehbar und
bedarf langfristiger Beobachtungen – auch um nachhaltig handeln zu
können.«

Kategorie Journalismus Audio/Video: Dagmar Röhrlich

»Billiger Bohren – High-End-Technologie für eine bezahlbare Geothermie«
lautet der Titel des Features im Deutschlandfunk, für das Dagmar Röhrlich
ausgezeichnet wurde. Die freie Wissenschaftsjournalistin beleuchtet darin
die Herausforderungen und Fortschritte in der Geothermie, insbesondere in
der Tiefbohrtechnik. »Die Nutzung von Erdwärme zur Erreichung der
Klimaziele hat ein enormes Potenzial. Das zeigt z. B. das Projekt FORGE in
Utah, bei dem Wärme nur durch das Gestein übertragen wird«, erklärt Dagmar
Röhrlich. Demgegenüber stehen jedoch die hohen Bohrkosten und das Risiko,
dass eine Lagerstätte nicht die ausreichende Quantität oder Qualität
aufweist. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Institutionen
sprechen im Fearture über aussichtsreiche neue Bohrmethoden. Hierzu zählen
etwa Elektroimpulsbohren oder Plasmabohren, aber auch KI-gestützte
Vorhersagen, die die Effizienz steigern und gleichzeitig die Kosten senken
könnten. »Letztendlich hängt der Erfolg der Geothermie von der
Marktakzeptanz und der Investitionsbereitschaft ab«, fasst Dagmar Röhrlich
zusammen.

Kategorie Wissenschaft: Dr.-Ing. Jakob Ungerland

Der Wissenschaftler Jakob Ungerland hat an der Universität Stuttgart und
am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE promoviert und
beschäftigt sich mit zukunftsfähigen Energiesystemen. Für seine
Publikation im Journal Energy Technology »Evaluation of Equivalent Dynamic
Active Distribution Network Models with Individual and Aggregated
Consideration of Grid Forming Converters« gab es den UMSICHT-
Wissenschaftspreis 2025. Im Kern steht die Frage, wie ein ausschließlich
auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem stabil und ohne
Blackouts betrieben werden kann. Jakob Ungerland beschreibt die von ihm
entwickelte Methodik zur praktikablen dynamischen Modellierung von
Verteilnetzen. »Genau dort finden in Zukunft die Energieerzeugung und die
Systemstabilisierung statt. Und eine detaillierte Verteilnetzmodellierung
ist zu komplex und Stabilitätsanalysen sind damit zu zeitaufwendig bzw.
gar nicht möglich«, erklärt Jakob Ungerland. Seine Forschungsarbeit
ermöglicht erstmals aussagekräftige Stabilitätsstudien, die die Basis
bilden für den Strategieplan hin zu einem erneuerbaren Energiesystem.
Profiteure sind beispielsweise Netzplanungsabteilungen bei den
Netzbetreibern, die Bundesnetzagentur oder Forschungseinrichtungen.
Darüber hinaus kann mit der neuen Methodik auch die optimale Integration
stabilisierender netzbildender Umrichter in ein Verteilnetz effizient
untersucht werden.

Blick hinter die Kulissen

Im Anschluss an die Preisverleihung wurde bei einem kleinen Imbiss
ausführlich über die ausgezeichneten Arbeiten diskutiert – und natürlich
fleißig gratuliert. Bei einer Führung gab es die Gelegenheit, das
Technikum des Fraunhofer UMSICHT zu besichtigen und einen Blick auf
aktuelle Forschungsprojekte zu werfen.

UMSICHT-Wissenschaftspreis 2026

Im Dezember startet die Bewerbungsphase für den UMSICHT-Wissenschaftspreis
2026.
Prof. Görge Deerberg, Geschäftsführer des UMSICHT-Fördervereins, hat
angekündigt, dass dann neben den bisherigen Kategorien auch Schulprojekte
in einer eigenen Fördersparte ausgezeichnet werden. Der Bewerbungsstart
wird auf den Homepages des UMSICHT-Fördervereins und des Fraunhofer
UMSICHT bekanntgegeben. Gerne nehmen wir Sie in unseren Verteiler auf, um
Sie zu informieren. Senden Sie hierzu bitte eine E-Mail an
wissenschaftspreis@umsicht-foerderverein.de.

Partnerunternehmen des UMSICHT-Wissenschaftspreises
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