Neurochirurg Professor Roland Goldbrunner an die Spitze der DGCH gewählt
Professor Dr. med. Roland Goldbrunner, Direktor der Klinik und Poliklinik
für Neurochirurgie und geschäftsführender Direktor des Zentrums für
Neurochirurgie am Universitätsklinikum Köln, ist zum Präsidenten der
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e. V. (DGCH) für die Amtsperiode
2025/26 gewählt worden.
Er wird damit auch den 143. Jahreskongress, den
Deutschen Chirurgie Kongress (DCK 2026), zusammen mit den Präsidenten der
Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e. V. (DGAV)
und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie e. V.
(DGKJCH) leiten.
Der Kongress findet vom 22. bis 24. April 2026 in Leipzig und zuvor
digital vom 14. bis 16. April 2026 statt. Sie steht unter dem Leitthema
„Passion, Präzision, Personalisierung". Goldbrunner folgt auf den
Frankfurter Kinderchirurgen Professor Dr. med. Udo Rolle, DGCH-Präsident
2024/2025.
Aus Sicht des neuen Präsidenten befindet sich die DGCH mit ihren etwa 22
000 assoziierten Mitgliedern „auf dem Weg zu einer Dachgesellschaft, die
alle chirurgischen Fächer in Deutschland repräsentieren sollte“, betont
Goldbrunner. „Diese Repräsentation muss auf allen politischen und
berufspolitischen Ebenen sichtbar und wirksam sein – bis hin zum
Bundesgesundheitsministerium.“ Seine Aufgabe sehe er darin, diesen Weg
konsequent und verbindend voranzutreiben.
Zusammenhalt, Wachstum und Modernisierung
Für Goldbrunner bilden 3 Säulen das Fundament für eine zukunftsfähige
DGCH: ein starker Zusammenhalt der chirurgischen Fächer trotz
unterschiedlicher Interessen, gezieltes Wachstum durch Integration
weiterer Fachgesellschaften sowie eine Modernisierung der Strukturen und
Prozesse. Die in diesem Jahr beschlossene Satzungsreform sei ein wichtiger
Schritt in diese Richtung gewesen. „Modernisierung heißt nicht
Traditionsverlust – sondern Anpassung an die Herausforderungen von heute
und morgen“, so Goldbrunner.
Wissenschaft und Nachwuchsförderung im Fokus
Ganz besonders liegt dem Neurochirurgen die Förderung der
wissenschaftlichen Exzellenz am Herzen. „Verglichen mit anderen
medizinischen Disziplinen ist die wissenschaftliche Sichtbarkeit der
Chirurgie noch ausbaufähig“, sagt Goldbrunner. Er fordert mehr Engagement
in der translationalen und klinischen Forschung – ein Bereich, in dem sich
die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) unter seiner früheren
Präsidentschaft bereits erfolgreich positionieren konnte. Der DCK sei
dabei eine zentrale Plattform zur Sichtbarmachung chirurgischer Forschung
und Nachwuchsarbeit.
DCK 2026 in Leipzig: „Passion, Präzision, Personalisierung“
Als Motto des kommenden Kongresses hat Goldbrunner „Passion, Präzision,
Personalisierung“ gewählt. Die 3-gliedrige Alliteration spiegelt seine
Haltung zur Chirurgie wider: „Unsere Leidenschaft für den erkrankten
Menschen, unsere chirurgische Exaktheit und der Anspruch, individuelle
Behandlungsentscheidungen im Sinne der Patientinnen und Patienten zu
treffen, machen die Qualität unseres Faches aus.“
Der Kongress wird neben neuen technischen Entwicklungen auch die
interdisziplinäre Zusammenarbeit, Nachwuchsförderung, den Austausch mit
der Bundeswehr sowie die Bedeutung von Organspende in den Fokus rücken.
Gastnation ist das Vereinigte Königreich mit einer Delegation des Royal
College of Surgeons of England.
Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen, Generalsekretär der DGCH, sagt:
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im Sinne einer programmatischen
Entwicklung der DGCH und des DCK.“
Zur Person
Professor Dr. med. Roland Goldbrunner ist Direktor der Klinik und
Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Köln und
geschäftsführender Direktor des dortigen Zentrums für Neurochirurgie. Nach
dem Medizinstudium in Regensburg und Würzburg spezialisierte er sich auf
die Neurochirurgie und war viele Jahre in leitender Funktion an den
Universitätskliniken in Würzburg und München tätig. Seit 2009 steht er der
Klinik in Köln vor. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören die
neuroonkologische Chirurgie und die Wirbelsäulenchirurgie. Er leitet unter
anderem das neuroonkologische Tumorzentrum und ist Sprecher des
Wirbelsäulenzentrums der Maximalversorgung an der Uniklinik Köln. Von 2020
bis 2022 war Professor Goldbrunner Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Neurochirurgie (DGNC). Er engagiert sich in zahlreichen
Fachgesellschaften, ist als Gutachter und Herausgeber für renommierte
Journale tätig und betreut seit vielen Jahren klinische Studien. Zudem ist
er gewähltes Mitglied des Fachkollegiums „Neurowissenschaften“ (Klinische
Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie) der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG). In seiner Freizeit setzt der Vater zweier
Kinder auf sportlichen Ausgleich – beim Rudern, Laufen oder Segeln.