Presidential Award für KI-Start-up
Für die Entwicklung eines KI-Tools, mit dem komplexe Texte in Leichte
Sprache übersetzt werden können, ist das Start-up SUMM AI mit dem TUM
Presidential Entrepreneurship Award ausgezeichnet worden. Ins Finale der
Preisverleihung kamen KEWAZO mit einem Roboter für die Baubranche und
Phlair mit einer neuen Technologie für die CO2-Abscheidung.
Beim TUM Entrepreneurship Day tauschten sich die verschiedenen Akteurinnen
und Akteure des vielfältigen Münchner Innovationsökosystem aus. Auf dem
Podium diskutierten sie unter anderem über die KI-Forschungslandschaft und
eine mögliche europäische Souveränität im Weltraum. TUM-Forschende
stellten eine neue Studie vor, aus welchen Universitäten die meisten
Gründerinnen und Gründer stammen. Mehr als 50 Start-ups präsentierten sich
den rund 1.800 Besucherinnen und Besuchern.
Einer besonders vielversprechenden Ausgründung wurde der TUM Presidential
Entrepreneurship Award verliehen. Mit dem Preis werden Geschäftsideen
ausgezeichnet, die maßgeblich auf Forschungsergebnissen beruhen, ein hohes
Wachstumspotenzial haben und erste Finanzierungserfolge vorweisen können.
Er ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Verein Freunde der TUM.
Preisträger: SUMM AI
Für viele Menschen ist es schwer oder unmöglich, komplexe Texte zu
verstehen. Darunter sind Menschen mit Lernschwierigkeiten, alte Menschen
oder Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Deshalb sind deutsche
Behörden und seit kurzem auch Unternehmen in der EU verpflichtet,
barrierefreie und verständliche Informationen bereitzustellen. Da die
Leichte Sprache spezifischen Regeln folgt, werden Texte in dieser Sprache
bislang meist von Expertinnen und Experten erstellt, was für die Behörden
und Unternehmen aufwendig und kostspielig ist. Das 2022 gegründete Start-
up SUMM AI hat ein Tool entwickelt, das mit Künstlicher Intelligenz Texte
in kürzester Zeit in Leichte Sprache übersetzt. Zudem kann es passende
Illustrationen ergänzen.
Das Gründungsteam Flora Geske, Vanessa Theel und Nicholas Wolf hat an der
TUM Finance and Information Management studiert. Gefördert wurde das
Start-up unter anderem im TUM Venture Lab Software & AI und in den
UnternehmerTUM-Programmen XPLORE und XPRENEURS.
Finalist: KEWAZO
Der Materialtransport auf großen Baustellen ist aufwendig und kann schnell
gefährlich für die Arbeitenden werden. Das Start-up KEWAZO hat einen
Roboter entwickelt, der schweres Material automatisiert an seinen Platz
bringt. Eingesetzt wird er beispielsweise im Gerüstbau und für Anlagen der
Schwerindustrie. So können der Einsatz von Kränen und viele manuelle
Arbeitsschritte ersetzt sowie die Sicherheit erhöht werden. Darüber hinaus
sammelt und analysiert das System Daten für die Projektsteuerung.
Die Gründerinnen und Gründer Ekaterina Grib, Artem Kuchukov, Leonidas
Pozikidis, Eirini Psallida und Alimzhan Rakhmatulin, die an der TUM in den
Bereichen Bautechnologie, Informatik und Management studierten, lernten
sich beim Hackathon Think.Make.Start kennen. Gefördert wurde das Team
unter anderem im Inkubator-Programm XPRENEURS sowie im US Venture Program
der TUM. Das 2018 gegründete Start-up hat heute auch einen Standort in den
USA.
Finalist: Phlair
Das 2022 gegründete Start-up Phlair hat eine neue Technologie entwickelt,
um CO2 aus der Luft abzuscheiden. Deren Kernelement ist ein Hydrolyzer,
eine neuartige elektrochemische Zelle, die Säuren und Basen produziert,
die für den sogenannten Direct-Air-Capture-Prozess benötigt werden. Das
System kann mit Solaranlagen betrieben werden und benötigt deutlich
weniger Energie als bisherige Technologien. Das abgeschiedene CO2 kann als
Rohstoff für verschiedene industrielle Anwendungen genutzt werden. So kann
die Technologie Unternehmen helfen, klimaneutral zu produzieren.
Die Gründer Malte Feucht, Steffen Garbe und Paul Teufel haben an der TUM
Chemie, Robotik und Management studiert. Das Team wurde im TUM Venture Lab
Chemspace gefördert.
Mentor of Excellence Award: Prof. Markus Zimmermann
Ausgezeichnet wurde auch Markus Zimmermann. Der Professor für
Produktentwicklung und Leichtbau bekam den TUM Start-up Mentor of
Excellence Award verliehen. Mit dem Preis, der mit 5.000 Euro für den
Lehrstuhl dotiert ist, würdigt die TUM Professorinnen und Professoren, die
bei der Betreuung von Gründungsteams besonders engagiert und erfolgreich
sind. Viele Forschende begleiten die Teams während eines EXIST-
Gründungsstipendiums. Ein solches Mentoring ist eine Bedingung, um eines
der begehrten Bundesstipendien zu erhalten. Markus Zimmermann hat bereits
sechs Gründungsteams betreut. Außerdem unterstützt er den regelmäßig
stattfindenden Hackathon-Kurs Think.Make.Start.
Weitere Informationen:
Das Innovationsökosystem mit der TUM im Mittelpunkt gilt als einer der
erfolgreichsten Deeptech-Hubs in Europa. Seine besonderen Stärken sind
sein starkes, vielfältiges Netzwerk und die äußerst spezifische Förderung.
In Initiativen und Co-Labs arbeiten Start-ups mit etablierten Unternehmen,
Fachleuten, Investorinnen und Investoren und Verwaltung an Innovationen.
TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung,
unterstützen Gründungsteams mit Programmen, die exakt auf die einzelnen
Phasen der Gründung und die Teams zugeschnitten sind. Auf zwölf
Technologiefeldern bieten die TUM Venture Labs eine unmittelbare Anbindung
an die Spitzenforschung, technische Infrastruktur und Marktexpertise.
Zuletzt wurden in einem Jahr mehr als 100 Unternehmen an der TUM gegründet
und mehr als 1.100 Start-up-Teams von UnternehmerTUM und den Venture Labs
unterstützt. UnternehmerTUM, das mit einem eigenen Venture-Capital-Fonds
investiert, wurde von der Financial Times zwei Mal zu Europas bestem
Gründungszentrum gewählt.