"Über Traditionen und Wandel – Hanf" - Hannah Segerkrantz zu Gast an der HfG Karlsruhe
Im Laufe des Sommersemesters 2025 der Staatlichen Hochschule für
Gestaltung (HfG) Karlsruhe, lädt die Living Library (LL) zu
Frühstückskolloquien rund um das Thema Biodesign/Materialismus. Der
vorerst letzte Vortrag für dieses Semester findet am 1. Juli 2025 von 9-10
Uhr an der HfG im Erdgeschoss statt. Titel und Thema sind dieses Mal:
"Über Traditionen und Wandel – Hanf."
Das Kolloquium bildet das Schlusslicht einer kleinen Vortragsreihe, die
geknüpft an vorausgegangene Workshops für Studierende der Hochschule, als
öffentliches und kostenloses Diskussionsformat konzipiert ist und für alle
Interessenten offen steht.
Im Mittelpunkt des Colloquiums am 1. Juli steht Hanf als vielseitiger,
ökologisch relevanter Werkstoff mit großem Potenzial für nachhaltiges
Bauen und Gestalten. Gemeinsam werden zwei zentrale Bereiche erkundet:
Bauen mit Hanfbeton und Handwerkstechniken mit Hanfseilen und
Pflanzenfasern.
Das Frühstückskolloquium wird von den jeweiligen Gästen des Programms der
Living Library und von Studierenden organisiert, um den interdisziplinären
Austausch an der HfG Karlsruhe zu fördern. Gemeinsam werden Ergebnisse von
regionalen Exkursionen beleuchtet und die Bereiche Bioart/Design, Neuer
Materialismus, Posthumanismus und More-than-human-Narrative erkundet.
Interessent*innen und Besucher*innen sind sowohl persönlich vor Ort an der
HfG Karlsruhe als auch online willkommen. Expertinnen beziehungsweise
Gäste am 1. Juli sind diesmal Freia Achenbach (HfG Karlsruhe) und Hannah
Segerkrantz
Freia Achenbach lehrt seit 2022 an der HfG Karlsruhe im Bereich
Produktdesign und ist Künstlerin und Designerin. Sie entwirft Objekte und
Räume, die eine emotional resonante und ökologisch fundierte Beziehung
zwischen Menschen und ihrer Umwelt fördern. Ihre Praxis wird von einem
kontinuierlichen Prozess des Forschens, Erspürens und Experimentierens mit
Materialien, Kunsthandwerk und Technologien geleitet, der analytisches
Denken mit intuitiver Gestaltung verbindet. Dieser Ansatz führt zu
Ergebnissen in verschiedenen Maßstäben, die von der Materialforschung über
maßgefertigte Objekte bis hin zu öffentlichen Installationen reichen.
Der Begriff des Handelns ist in der Arbeit von Hannah Segerkrantz stets
von zentraler Bedeutung und geht einher mit der Neudefinition dessen, was
wir als unsere „Umgebung“ bezeichnen. Mit ihrem Interesse an der
Schnittstelle zwischen Architektur und radikalen Ökologien ist ihr
Forschungsansatz umweltbezogen, sensibel und kontextbezogen. Ob sie den
kulturellen Hintergrund und die Gesten architektonischer Materialien
erforscht oder die Beziehungen zwischen Objekten, Menschen und lokalen
Traditionen untersucht, sie bietet Werkzeuge und Mittel an, um unsere
Verbindung mit der Umgebung, in der wir leben, zu überbrücken.
Die Veranstaltung geht von 9.00 - 10.00 Uhr, Ort: Living Library im
Erdgeschoss der HfG Karlsruhe und online als Livestream: https://bbb.hfg-
karlsruhe.de/b/jaa-7wj-rca-b9r
Über die Living Library:
Die Living Library (LL) ist ein zweijähriges Forschungsprojekt des
sogenannten Bio Design Labs, gefördert durch die Stiftung Innovation in
der Hochschullehre, unter Leitung von Julia Ihls, HfG Alumna und
interdisziplinäre Forscherin und Gestalterin an den Schnittstellen von
(Natur-)Philosophie, Medientheorie und Rauminszenierung.
Das gesamte Team der LL besteht aus internationalen Designer*innen und
Künstler*innen, die sich vor Ort und remote mit Biomaterialien und
Stoffkreisläufen in und um Karlsruhe beschäftigen.
Im physischen Archiv geht es darum, Materialien zu sehen, anzufassen und
zu kompostieren, während sich das digitale Archiv darauf konzentriert,
Wissen zu sammeln und Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbst die Region
zu entdecken. Darüber hinaus organisiert das Team im laufenden Semester
eine Reihe von Exkursionen, Workshops und Vorträge von “Makers” und
Experten, die mit lokalen Biomaterialien arbeiten – und an denen
Studierende der HfG sowie teilweise auch die Stadtöffentlichkeit und
weitere Interessierte teilnehmen können.
Über das Bio Design Lab:
Das Bio Design Lab konzentriert sich auf die lokale Region, ihre
Ressourcen und Möglichkeiten und zielt aktiv darauf ab, die
Produktionsweisen in Karlsruhe und Süddeutschland umzugestalten und neu zu
überdenken. Zur Interaktion mit diesen Themen und Materialien, sowohl im
digitalen als auch im physischen Raum, lädt das Labor lokale Experten und
Besucher gleichermaßen ein, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten.
Spuren dieser Aktivitäten komplementieren ein ständig wachsenden Netzwerk.
Das Wissen über diese Ressourcen wird durch die Erstellung eines Know-how-
Glossars und einer Materialbibliothek destilliert, durch virtuelle und
physische Workshops vermittelt, sowie durch die Präsentationen
herausragender Projekte, die sich mit nachhaltigen Materialien befassen,
kommuniziert.
Das Labor fungiert als Inkubator und Modell für Zusammenarbeit und
Produktion, das im Einklang mit dem aktuellen Wandel der Staatlichen
Hochschule für Gestaltung Karlsruhe steht. Team:
• Projektleitung: Julia Ihls
• Projektassistenz: Lilith Stumpf, Benjamin Kaltenbach, Felix Harr
• Design & Code: Simon Knebl