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Erfahren, was die „schweigende Mehrheit“ zu sagen hat

Die Soziologin Dr. Sonja Fücker von der Konfiktakademie „ConflictA“ leitet das Projekt WissKON, das Strategien für mehr politische Teilhabe entwickelt.  Copyright: © Universität Bielefeld/Sarah Jonek
Die Soziologin Dr. Sonja Fücker von der Konfiktakademie „ConflictA“ leitet das Projekt WissKON, das Strategien für mehr politische Teilhabe entwickelt. Copyright: © Universität Bielefeld/Sarah Jonek
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Neues ConflictA-Projekt im Wissenschaftsjahr 2025 − Zukunftsenergie Wie kann die „schweigende Mehrheit“ der Gesellschaft stärker in die
Energiewende einbezogen werden? Das Projekt WissKON entwickelt
Empfehlungen für Kommunen. Es gehört zum bundesweiten Wissenschaftsjahr
2025 − Zukunftsenergie. Umgesetzt wird das Projekt von der
Konfliktakademie „ConflictA“ an der Universität Bielefeld. Das
Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für
Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gemeinsam mit Wissenschaft im
Dialog (WiD).

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist eine der größten gesellschaftlichen
Herausforderungen. Obwohl die meisten Menschen den Ausbau unterstützen,
kommt es gerade in Kommunen immer wieder auch zu Protesten und Konflikten.
Die politische Antwort darauf lautet: mehr Beteiligung. Doch die
bestehenden Beteiligungsformate erreichen viele Menschen nicht. Die Folge:
eine kleine Gruppe aktiver Menschen dominiert die Debatte – obwohl sie nur
einen geringen Teil der Bevölkerung abbildet.

WissKON erarbeitet Strategien, um jene anzusprechen, die bisher wenig oder
gar nicht in politischen Entscheidungsprozessen vertreten sind. Das
Projekt entwickelt praxistaugliche Empfehlungen für Personen, die in
Kommunen Beteiligungen planen.

Dafür sucht das Projekt auch nach Vermittlungsansätzen in der
Energiewende, die an die Lebenswelt der Menschen anknüpfen. Es geht in dem
Projekt also um eine Schnittstelle von kommunaler Konfliktbearbeitung und
gut verständlicher Wissenschaftskommunikation. Das verbirgt sich auch
hinter der Abkürzung „WissKON“ – anstelle der sonst für
Wissenschaftskommunikation häufig verwendeten Abkürzung „WissKOMM“.

Konflikte als Bestandteil demokratischer Aushandlung

Konflikte sollen in dem Projekt nicht als Hindernis, sondern als Chance
vermittelt werden: Unterschiedliche Meinungen sind nicht gefährlich,
sondern Ausdruck einer lebendigen Demokratie. „WissKON will Wege
aufzeigen, wie konstruktiver Dialog gelingen kann – etwa durch Methoden
aus der Dialog- und Konfliktforschung“, sagt Esther Rüßler, die das
Projekt gemeinsam mit Heike Augustin koordiniert. Die Leitung von WissKON
übernimmt Dr. Sonja Fücker. Langfristig soll das Projekt der ConflictA
dazu beitragen, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken,
Beteiligungsprozesse fairer zu gestalten und die Energiewende als ein
Gemeinschaftsprojekt aller sichtbar zu machen.

Im Juni lädt das Projekt Expert*innen, unter anderem aus den Bereichen
Wissenschaftskommunikation, Forschung, Beteiligung und Quartiersarbeit
ein, um mit ihnen gemeinsam Empfehlungen zu entwickeln. Die Empfehlungen
richten sich an Menschen, die Beteiligungsprozesse planen. Damit diese am
Schluss auch praxistauglich sind, erprobt die ConflictA sie im Herbst
selbst in Dialogveranstaltungen in Kommunen oder Nachbarschaften.

Talkshow bei Bielefelder Festival

Ein Höhepunkt des Projekts in Bielefeld wird eine Live-Talkshow am 1. Juli
in der Bielefelder Innenstadt sein – Motto: „Bessere Energiewende durch
mehr Mitsprache! Aber wie viel Beteiligung muss sein?“. Mit der britischen
Künstler*innengruppe „The People Speak“ ergründen Projektmitglieder, was
Bürger*innen zur Teilhabe motiviert oder davon abhält. Die Talkshow gehört
zum Programm des Festivals „Denken.Fühlen.Handeln – Ein Zukunftsfestival
für planetarische Gerechtigkeit“.

Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie

Das Wissenschaftsjahr 2025 widmet sich dem Thema Zukunftsenergie. Wie kann
ein Energiemix aussehen, der sauber, verlässlich, bezahlbar und
ressourcenschonend ist? Welche Technologien wurden bereits entwickelt und
woran wird aktuell geforscht? Welche neuen Energiepartnerschaften braucht
unser Land? Wie wird die Energieversorgung der Zukunft aussehen – und
welche Auswirkungen hat sie auf die Gesellschaft?

Die Bedeutung der Forschung für die Erreichung einer klimaneutralen
Energieversorgung in Wirtschaft und Gesellschaft steht im Mittelpunkt des
Wissenschaftsjahres 2025. Energieforschung ist eine fachübergreifende,
vielschichtige, kapitalintensive und strategische Aufgabe. Der
Klimawandel, begrenzte Ressourcen und ein zugleich weltweit steigender
Energiebedarf stellen Regierungen, Industrie und auch Bürgerinnen und
Bürger vor neue Herausforderungen, die die Forschung adressiert. Das
Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie lädt mit vielfältigen Angeboten
dazu ein, Einblicke in Lösungsstrategien aus der Energieforschung zu
gewinnen, die neuesten Innovationen und Erkenntnisse kennenzulernen und in
den Austausch mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu
kommen.

Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für
Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gemeinsam mit Wissenschaft im
Dialog (WiD).

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