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Universität Heidelberg verleiht James W.C. Pennington Award

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Ausgezeichnet wird der amerikanische Religionshistoriker Lerone A. Martin

Der Religionshistoriker Prof. Dr. Lerone A. Martin, Wissenschaftler an der
Stanford University (USA), wird mit dem diesjährigen James W.C. Pennington
Award der Universität Heidelberg geehrt. Ausgezeichnet wird damit ein
Forscher, der wegweisende Arbeiten zur afroamerikanischen
Religionsgeschichte vorgelegt hat.

Der Preis, der vom Heidelberg Center
for American Studies (HCA) und der Theologischen Fakultät vergeben wird,
erinnert an den amerikanischen Pfarrer und ehemaligen Sklaven James W.C.
Pennington. Dieser erhielt 1849 die Ehrendoktorwürde der Ruperto Carola
und war damit der erste Afroamerikaner, dem ein solcher Titel von einer
europäischen Universität verliehen wurde. Die Preisverleihung findet am
24. Juni 2025 im HCA statt.

Lerone A. Martin hat sich einen Namen gemacht als ausgewiesener Experte
für die amerikanische sowie insbesondere für die afro-amerikanische
Religionsgeschichte des 20. Jahrhunderts, so Prof. Dr. Jan Stievermann,
der am HCA zur Geschichte des Christentums in den USA forscht. In seiner
jüngsten Publikation aus dem Jahr 2023 befasst sich Prof. Martin mit der
Frage, wie das FBI unter J. Edgar Hoover den Aufstieg des weißen
christlichen Nationalismus unterstützte und begünstigte. In einer früheren
Veröffentlichung mit dem Titel „Predigten auf Wachs“ (2014) hat er
untersucht, welchen Einfluss der Phonograph und die sogenannten
„Phonographen-Prediger“ auf die Entstehung der modernen afroamerikanischen
Religion hatten. Aktuell arbeitet der Wissenschaftler an einem Buchprojekt
sowie an einer Graphic Novel zur Jugendzeit von Martin Luther King Jr. und
seiner Berufung als Pfarrer. An der Stanford University ist Prof. Martin
Direktor eines nach dem Bürgerrechtler benannten Instituts, das sich in
Lehr- und Forschungsaktivitäten Kings Leben und Wirken widmet.

Mit dem James W.C. Pennington Award werden hervorragende
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, die zu Themen forschen,
die für Pennington von besonderer Bedeutung waren. Dazu gehören Sklaverei
und Emanzipation, Frieden, Bildung, gesellschaftliche Reformen,
Bürgerrechte, Religion und interkulturelle Verständigung. Verbunden mit
dem Preis, der in diesem Jahr zum 13. Mal vergeben wird, ist ein
einmonatiger Forschungsaufenthalt in Heidelberg. Finanziert wird der James
W.C. Pennington Award durch eine Spende der Manfred Lautenschläger-
Stiftung.

Der 1807 geborene James W.C. Pennington entkam mit 18 Jahren der
Sklaverei, lernte Lesen und Schreiben und belegte von 1834 an als erster
schwarzer Amerikaner Kurse an der Yale University. 1838 wurde er Pfarrer
in der Presbyterianischen Kirche. Auf dem Weltfriedenskongress in Paris
lernte Pennington 1849 den Heidelberger Gelehrten Friedrich Carové kennen.
Dieser war von dem Amerikaner so beeindruckt, dass er noch im selben Jahr
seine Universität davon überzeugte, Pennington die Ehrendoktorwürde in
Theologie zu verleihen.

Im Rahmen der Preisverleihung am 24. Juni hält Prof. Martin einen
englischsprachigen Vortrag mit dem Titel „The Young King: How a Faithless
Teenager Became an Iconic Man of Faith“, der sich mit Martin Luther Kings
Weg zu einem überzeugten Vertreter des Glaubens befasst. Die Veranstaltung
findet im Heidelberg Center for American Studies, Hauptstraße 120, statt
und beginnt um 18.15 Uhr.

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