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Entwurf zum Thema Partizipation: Architektur-Studentin Vanessa Bronner erhält DMK Award für nachhaltiges Bauen

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Vanessa Bronner, Studentin der Architektur an der Hochschule Biberach
(HBC) ist mit dem DMK Award für nachhaltiges Bauen 2025 ausgezeichnet
worden. Die 23-Jährige erhielt die Auszeichnung in der Kategorie
„Nachwuchspreis“. Ausgezeichnet wurde eine Arbeit, die sie im Studium
erstellt hat. Thema: „Aufwertung der Dorfmitte Justingen“, einer Gemeinde
im Alb-Donau-Kreis.

Vanessa Bronner studiert inzwischen im 8. Semester Architektur und
entschied sich im vergangenen Wintersemester für die Bearbeitung des
Themas im Studio bei Corina Trunz, Vertretungsprofessorin für Konstruktion
und Entwerfen an der HBC. Anders als in vorherigen Entwurfsprojekten
durften die Studierenden zu Beginn frei wählen, woran sie in diesem
Semester arbeiten wollten. „Wir sollte und einen Ort sowie eine Bauaufgabe
zum Oberthema Partizipation auswählen“, berichtet sie. „Es ging darum, auf
die Bedürfnisse einer bestimmten Gruppe einzugehen, eng mit ihr
zusammenzuarbeiten und sie aktiv in den Entwurfsprozess zu integrieren“.
Auch der ländliche Kontext wurde für die Entwurfsaufgabe bewusst gesucht:
„Verdichtung nach Zersiedelung, Demografie, fehlende Dorfmitte und
Identitätsverlust“ lauten die Stichworte, so Trunz.

Schnell entschied sich Vanessa Bronner für das Thema Wohnen im Alter, das
für sie aus der Erfahrung ihrer Großeltern sehr wichtig war; bald aber
stellt sie auch fest: „Die strikte Trennung der Generationen ist nicht
zielführend“. Vielmehr würden kleinere, gemeinschaftlich orientierte
Wohnformen benötigt, die frühzeitig an sich verändernde Wohnsituation
angepasst werden können und so allen Generationen Flexibilität bieten –
„gegenseitige Unterstützung im Quartier eingeschlossen“.

In Justingen fand sie einen Ortskern geprägt durch zahlreiche leerstehende
Bauernhäuser vor bei gleichzeitigem Bedarf an Wohnraum. Für diese
widersprüchliche Situation wollte Vanessa Bronner eine architektonische
Lösung finden und dabei den Ortskern aufwerten. „Mit einem neuen Quartier
habe ich in meiner Arbeit die Baulücke geschlossen – bestehend aus drei
Baukörpern, die verdreht zueinanderstehen und in ihrer Kubatur und
Anordnung an die angrenzenden Bestandsgebäude anschließen“, erläutert die
Studentin. Dazwischen entstehe ein Platz, der sich öffnet und als Übergang
in das eigentliche Dorf diene. Die Wohnungen im Erdgeschoss seien auf die
Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet und zum Beispiel barrierefrei,
Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss dagegen bieten ausreichend Platz für
mehrere Personen. Der Entwurf sieht Gebäude aus Holz und die Verwendung
heimischer Fichten vor; das Dach erhält Photovoltaik-Module anstelle
herkömmlicher Dacheindeckungen.

Das Preisgericht des DMK Awards, der von der Dagmar und Matthias Krieger
Stiftung und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
gefördert wird, lobte die treffende Analyse des Ortes, der vor der
herausfordernden Transformation im ländlichen Raum steht, sowie die
„angemessene und spannende Antwort“, die die Biberacher Studentin mit
ihrem Entwurf gab. Vanessa Bronner kombinierte dafür nachhaltige
Konstruktionen mit einem regenerativen Energiekonzept zu einer
ganzheitlichen Strategie für Wohnen im Alter; gleichzeitig will sie mit
ihrer Arbeit einen städtebaulichen Beitrag zur Aufwertung und
Revitalisierung der Dorfmitte leisten soll.

Die Jury würdigt „das Aufgreifen dieser drängenden gesellschaftlichen
Aufgaben“ sowie die Antworten, die Vanessa Bronner in ihrem Entwurf dafür
gefunden hat, „überzeugend dargestellt mit pointierten Fakten, klaren
Grundrissen überzeugten bis hin zu einer eigenwilligen, für alle
verständlichen Graphik“. Letzteres war eine zusätzliche Anforderung von
Vertretungsprofessorin Corina Trunz. Neben dem Schwerpunkt Partizipation
hatte sie Wert auf die grafische sowie architektonische Zeichnung gelegt.

Über den Preis
Der DMK Award wird seit 2010 von der Dagmar + Matthias Krieger Stiftung
ausgelobt. Diese verfolgt damit das Ziel, das Thema Nachhaltigkeit,
zukunftsorientiertes und umweltbewusstes Bauen in die Breite zu tragen.
Engagierte Architekten, Planer und Projektentwickler werden gefördert. Die
Stiftung wurde 2011 ins Leben gerufen und will junge Menschen u.a. dabei
begleiten und unterstützen, ihre Talente zu entfalten.

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