IAT beteiligt sich am Hitzeaktionstag in Recklinghausen - Pilotprojekt zeigt Handlungsbedarf beim Hitzeschutz
Beim dritten bundesweiten Hitzeaktionstag informierte das Institut Arbeit
und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen (IAT) gemeinsam mit
seinen Partnern im Hitzeschutzbündnis Recklinghausen über lokale Maßnahmen
zum Schutz vor zunehmender Hitzebelastung. Im Mittelpunkt standen die
Ergebnisse eines vom IAT begleiteten Pilotprojekts zum Hitzeschutz von
Seniorinnen und Senioren sowie eine Meinungsbefragung in der Innenstadt.
Der Infostand auf dem Helene-Kuhlmann-Platz zog zahlreiche Bürgerinnen und
Bürger an, die sich über persönliche Schutzmöglichkeiten und städtische
Maßnahmen informierten. Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-
Gymnasiums führten Temperaturmessungen durch und veranschaulichten, wie
stark sich versiegelte Flächen im Vergleich zu begrünten Bereichen
aufheizen – ein zentrales Thema für klimaangepasste Stadtplanung.
Beim anschließenden Pressegespräch im Infocenter der Diakonie stellte
Michael Cirkel, Wissenschaftler am IAT im Forschungsschwerpunkt
Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität, die Ergebnisse des Pilotprojekts
vor. „Alleinlebende ältere Menschen gehören zu den besonders gefährdeten
Gruppen bei Hitze“, so Cirkel. „Unsere Interviews und Analysen zeigen,
dass es häufig an konkreten Informationen, niedrigschwelligen
Unterstützungsangeboten und sozialer Einbindung fehlt.“ Die Erkenntnisse
aus dem Projekt lieferten wertvolle Impulse für kommunale Maßnahmen, etwa
zur Nachbarschaftshilfe, Aufklärung oder der Einrichtung kühler
Rückzugsorte.
Parallel dazu führte das IAT vor Ort eine Meinungsbefragung zum
subjektiven Hitzeschutzempfinden und Informationsbedarf durch. Die
Ergebnisse sollen in die weitere wissenschaftliche Auswertung einfließen
und Grundlage für praxisnahe Handlungsempfehlungen sein.
„Hitzeschutz ist kein rein technisches Thema, sondern eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betont Cirkel. „Deshalb arbeiten wir mit
kommunalen Akteuren, Zivilgesellschaft und Bildungseinrichtungen zusammen,
um Risiken zu verstehen, Lösungen zu entwickeln und Betroffene direkt
einzubinden.“
Das IAT engagiert sich seit mehreren Jahren in Forschungs- und
Transferprojekten zum Thema Klimaanpassung und Gesundheit. Ziel ist es,
wissenschaftlich fundierte Konzepte für eine resiliente Daseinsvorsorge zu
entwickeln, insbesondere mit Blick auf vulnerable Bevölkerungsgruppen und
strukturell benachteiligte Räume.