Zum Hauptinhalt springen

Ein Jahr Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien: 91 Maßnahmen auf dem Weg zur Umsetzung

Pin It

Am 12. Juni 2024 ist die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte
Therapien (GCT) veröffentlicht und der damaligen
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger übergeben worden.
Auftraggeber war das damalige Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF), heute Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt
(BMFTR).

Ziel der Strategie ist es, den Zugang zu innovativen Therapien
für Patient*innen zu verbessern, den Forschungs- und Innovationsstandort
Deutschland zu stärken und die Versorgung mit sicheren, effizienten, breit
zugänglichen und finanzierbaren gen- und zellbasierten Therapien zu
ermöglichen.

Zuvor hatten rund 150 Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik,
Ethik-Kommissionen, Behörden, Stiftungen und Patientenorganisationen in
weniger als zwölf Monaten konkrete forschungspolitische Ziele definiert.
In acht interaktiven Handlungsfeldern wurden insgesamt 91 Maßnahmen
erarbeitet. Diese umfassen verschiedene Bereiche, von Vernetzung und
Ausbildung über Technologietransfer, regulatorische Rahmenbedingungen,
Ausbau der Herstellungskapazitäten, Forschung und Entwicklung bis hin zu
Marktzulassung und gesellschaftlicher Interaktion.

Zwölf Monate später: Eine positive Bilanz

Heute, ein Jahr nach dem Startschuss, zieht das Berlin Institute of Health
in der Charité (BIH), das im Herbst 2022 mit der Moderation der Strategie
beauftragt wurde und aktuell die Sprecherschaft innehat, eine positive
Zwischenbilanz: Erstmals wird eine nationale Hightech-Strategie in einem
Multi-Stakeholder-Ansatz definiert und umgesetzt. Hierdurch ist ein neuer
transsektoraler, interdisziplinärer und interprofessioneller Teamgeist
entstanden. Die Bedarfe und Herausforderungen, die im Strategiepapier
adressiert werden, wurden in den acht Arbeitsgruppen weiter ausgearbeitet
und zum Teil bereits implementiert: Die ersten 30 der insgesamt 91
Maßnahmen sind bereits in der konkreten Umsetzung, für weitere liegen
innerhalb der Arbeitsgruppen bereits entsprechende Umsetzungspläne vor.
Eine vollständige Übersicht der Maßnahmen ist im Strategiedokument
aufgeführt.

„Die Nationale Strategie ist ein gemeinsamer Kraftakt, der die
Innovationskraft und wirtschaftliche Souveränität Deutschlands stärken und
Patientinnen und Patienten neue Perspektiven eröffnen soll“, sagt Prof.
Dr. Christopher Baum, Sprecher der Nationalen Strategie für gen- und
zellbasierte Therapien und Vorsitzender des Direktoriums des Berlin
Institute of Health in der Charité (BIH). „Wir sehen weiterhin viel
Beteiligung aller Stakeholdergruppen aus ganz Deutschland und erste
wirkliche Erfolge auf dem Weg zu einem starken und wettbewerbsfähigen
Biotech-Standort Deutschland. Ich danke allen Akteuren für ihr großes
Engagement.”

Innovationskraft fördern, Entrepreneurship stärken

Insbesondere im Bereich Innovation wurden bereits seit Anfang 2024
konkrete Maßnahmen zur gezielten Förderung von Gründungsgeist und
entsprechenden Ausbildungsprogrammen gestartet:

•       Deutschlands erstes Entrepreneurship-Programm für Gen- und
Zelltherapien, GeneNovate, bildet nach einem erfolgreichen Piloten im Jahr
2024 aktuell 130 Teilnehmende an sechs Standorten aus.  Am 26. Juni findet
die Abschlussveranstaltung der zweiten Kohorte in Berlin statt.

•       Ein internationaler Investorentag für Gen- und Zelltherapien, der
GeneNovate Investors’ Day, bringt am 27. Juni erstmalig Unternehmer*innen
mit Investor*innen zusammen, um den Weg zur Anschlussfinanzierung durch
privates Kapital zu ebnen. Solche Veranstaltungen sind entscheidend für
die Umsetzung von innovativen Projekten aus der Wissenschaft in konkrete
Anwendungen und Therapien. Die Veranstaltung wird mit Grußwort der
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär eröffnet.

•       Durch gezielte Fördermaßnahmen werden innovative
Forschungsprojekte zu gen- und zellbasierten Therapien gezielt gefördert,
um diese im Sinne der biomedizinischen Translation schnell in die
Anwendung zu bringen. Hier wurden zweierlei Förderprogramme entwickelt,
die jeweils bereits mit einer ersten Kohorte gestartet sind: In der
Projektförderung nach SPARK-Methode werden deutschlandweit bereits 17
Projekte aus 13 Städten in Höhe von insgesamt 7,7 Millionen Euro
finanziert. Für die Personenförderungen im nationalen Translationalen
Tandem-Programm für gen- und zellbasierte Therapien (nTTP-GCT) wurden neun
Tandems mit je einer Person aus Medizin und Wissenschaft aus fünf Städten
ausgewählt und mit 1,2 Millionen Euro über zwei Jahre gefördert.
Unterstützt werden diese Förderprogramme durch SPARK-BIH und die BIH
Biomedical Innovation Academy (BIA).

Für die Gestaltung und Umsetzung der Maßnahmen der Strategie stehen im
Zeitraum 2023-2026 insgesamt 48 Millionen Euro zur Verfügung, 90 Prozent
vom Bund und 10 Prozent vom Land Berlin. Im Koalitionsvertrag der
aktuellen Bundesregierung ist festgehalten, dass der strategische Ansatz
bei der Gen- und Zelltherapie fortgeführt wird.

Mit der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen wird Deutschland weiterhin
als international führender Standort für gen- und zellbasierte Therapien
positioniert. Die laufenden Aktivitäten zeigen bereits heute, wie
vielschichtig und nachhaltig die Strategie die Zukunft der Medizin in
Deutschland gestaltet.

Weitere Informationen und Links:
Download der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien
(GCT)
https://www.bihealth.org/fileadmin/GZT/NationaleStrategie_GCT_DE.pdf
Weitere Informationen zu GeneNovate
https://www.bihealth.org/de/translation/nationales-netzwerkbuero-fuer-gen-
und-zelltherapien/genenovate

Weitere Informationen zum GeneNovate Investors' Day
https://www.bihealth.org/de/translation/nationales-netzwerkbuero-fuer-gen-
und-zelltherapien/genenovate-investors-day

Mehr zur Projektförderung nach SPARK-Methode
https://www.bihealth.org/de/aktuell/erste-kohorten-in-den-
foerderprogrammen-der-nationalen-strategie-fuer-gen-und-zellbasierte-
therapien-ausgewaehlt

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch