Neuer Master in der Geographie und Geologie
Geographic Science Approaches to Environmental Challenges: So heißt ein
neuer englischsprachiger Masterstudiengang an der Uni Würzburg.
Bewerbungen sind bis zum 15. Juli 2025 möglich.
Katastrophe für das kleine Dorf Blatten in der Schweiz: Vor kurzem brach
ein Gletscher am Kleinen Nesthorn ab und begrub das evakuierte Dorf unter
sich.
Die damit einhergehenden Diskussionen rund um Klimawandel,
Naturgefahren und Ressourcenknappheit sind dabei nicht nur tagesaktuell
relevant; sie werden auch zukünftig noch eine wichtige Rolle spielen.
Unter anderem mit diesen Themen beschäftigt sich der neue
englischsprachige Masterstudiengang GEOSPHERES (Geographic Science
Approaches to Environmental Challenges). Er startet im Wintersemester
2025/26, dauert vier Semester und ist am Institut für Geographie und
Geologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) angesiedelt.
Insgesamt gibt es 25 Studienplätze pro Semester. Interessierte können sich
bis zum 15. Juli 2025 noch bewerben.
„Einerseits bietet der Master eine Auseinandersetzung mit aktuellen
Problemen des globalen Wandels, wie dem Klimawandel und den
Ressourcenverbrauch. Anderseits rufen wir damit einen modernen Studiengang
ins Leben, der sich mit den neuesten Methoden der Physischen Geographie
und der Geologie beschäftigt“, so Professor Georg Stauch, Leiter des JMU-
Lehrstuhls für Geomorphologie und Koordinator des Studiengangs.
Verpflichtende Lehrveranstaltungen zum Vernetzen
Was den Master so modern macht: Über die ersten drei Semester besuchen die
Studierenden gemeinsam verpflichtende Vorlesungen und Seminare. Darin geht
es unter anderem um Geoinformatik, angewandte Statistik in den
Geowissenschaften und geographische Informationssysteme (GIS), mit denen
räumliche Daten erfasst, verwaltet, analysiert und präsentiert werden
können.
„Diese Lehrveranstaltungen dienen dazu, die Studierenden auf denselben
fachlichen Nenner zu bringen, da die Vorkenntnisse von Person zu Person
unterschiedlich stark ausgeprägt sind“, erklärt Dr. Angela Tintrup,
Lehrstuhl für Geomorphologie und GEOSPHERES-Studiengangskoordin
Gleichzeitig soll dies auch die Gruppendynamik zwischen den Studierenden
stärken, weil sie im selben Semester dieselben Methodik-Kurse besuchen und
sich so besser vernetzen können.
Damit der Austausch zwischen den Kommilitoninnen und Kommilitonen auch
fachlich bestehen bleibt, gibt es im dritten Semester ein angewandtes
Projekt-Seminar, bei dem alle Studierenden des Semesters teilnehmen. Dort
diskutieren sie gemeinsam über eigene Projekte und führen diese durch –
mit der Option, die Masterarbeit auf den Ergebnissen aufzubauen.
Sich spezialisieren und über den Tellerrand schauen
GEOSPHERES gibt die Möglichkeit, sich zu spezialisieren: Aus einem breit
angelegten Seminarangebot von Physischer Geographie, Klimatologie und
Geologie wählen die Studierenden in den ersten beiden Semestern jeweils
drei Kurse. „So haben sie früh die Möglichkeit, sich auf Themenfelder zu
konzentrieren, die sie besonders interessieren. Ebenso eröffnet dieses
Modell die Chance, trotzdem einen Blick auf andere Forschungsfelder zu
werfen“, so Stauch.
Die Wahl, sich weiter zu spezialisieren oder interdisziplinäre Luft zu
schnuppern, gibt es zusätzlich mit zwei individualisierbaren Modulen. Dort
entscheiden sich die Studierenden zum Beispiel für Kurse zu Geoelektrik
und Georadar oder für Geländepraktika. Sie können aber auch
Veranstaltungen aus der Informatik oder der Archäologie besuchen. „Wir
wollen, dass in diesem Master auch über den eigenen fachlichen Tellerrand
geschaut wird, da dies sowohl in der Forschung als auch auf dem
Arbeitsmarkt viel wert ist“, so Tintrup.
Die Berufsaussichten aufzeigen
Die beruflichen Aussichten stehen nach dem Abschluss gut: Absolventinnen
und Absolventen können unter anderem in Ingenieursbüros, Stadtwerken,
Planungs- und Wasserbehörden und in Umweltämtern Fuß fassen. „Für die
Wissenschaft werden unsere Studierenden natürlich bestens vorbereitet: Sie
lernen früh, mit der technischen Ausstattung umzugehen – sei es im
hauseigenen bodenkundlichen Labor, mit Drohnen und terrestrischen
Laserscannern oder dem Umgang mit umfangreichen Geodaten“, so Stauch.
Um schon während des Studiums die Berufsperspektiven weiter ausloten zu
können, gibt es ein berufsqualifizierendes Betriebspraktikum. Für acht
Wochen arbeiten die GEOSPHERES-Studierenden Vollzeit in einer Behörde,
einem Institut oder einer Firma. „Auch wenn der Studiengang
forschungsorientiert konzipiert ist, ist es uns wichtig, alle Optionen
nach dem Abschluss aufzeigen“, sagt Tintrup.