Kommunen gehen neue Wege bei der Bewältigung des demografischen Wandels
Die erste bundesweite digitale Plattform für kommunale
Demografiegestaltung ist gestartet
Den demografischen Wandel gibt es nicht erst seit gestern. Die
Veränderungen unserer Gesellschaft dauern stetig an und sind tiefgreifend:
Wir werden weniger, älter und vielfältiger. Seit langem setzen sich viele
Engagierte mit der Frage auseinander, wie der Wandel auf kommunaler Ebene
– in den Dörfern, Städten, Gemeinden und Landkreisen – gestaltet werden
kann. Was es bisher nicht gab:
Einen Ort, an dem (Praxis)-Wissen gebündelt
und Austausch sowie gegenseitige Unterstützung über Stadtgrenzen hinaus
stattfinden kann. Der Zukunftsraum Demografie füllt diese Lücke. Seit dem
27. Mai ist die bundesweite digitale Plattform geöffnet. Umgesetzt wurde
sie vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleic
Der Zukunftsraum Demografie ist mehr als eine Website. Er ist ein eigenes
Netzwerk, das Räume öffnet und zur Mitgestaltung einlädt. Es richtet sich
an alle, die den demografischen Wandel in den Kommunen aktiv gestalten:
Landrätinnen und Landräte, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,
Mitarbeitende aus kommunalen Verwaltungen, Ehrenamtliche. Eine
Registrierung ist kostenfrei und innerhalb weniger Minuten erledigt.
Christiane Knirsch, Leiterin der Geschäftsstelle Zukunftsraum Demografie,
betont: „In den Kommunen ist der Wunsch nach Vernetzung und kollegialem
Austausch sehr hoch, das haben unsere Modellprojekte der vergangenen Jahre
gezeigt. Die Erfahrungen aus der ‚Demografiewerkstatt Kommunen‘ (DWK,
2016-2020) und der ‚Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel‘
(ZWK, 2021-2024) zeigen aber auch, dass starre Strukturen, Personalmangel
und finanzielle Probleme die Kommunen oft darin ausbremsen, sich über die
Grenzen ihrer eigenen Verwaltung hinaus gezielt zu vernetzen und
voneinander zu lernen.“ Nicht jede Kommune muss das Rad der guten Lösungen
neu erfinden. Im Zukunftsraum Demografie kommen nach dem Prinzip „Biete/
Suche“ Personen zusammen, die an ähnlichen Herausforderungen arbeiten.
Neben dem offenen Angebot des Austauschs bietet das Netzwerk weitere
konkrete Vorteile: Alle Mitglieder haben exklusiven Zugang zu einer
Mikroförderung (bis zu 5000 Euro pro Kommune pro Jahr auf Antrag), die
eingesetzt werden kann, um externe Beraterinnen und Berater zu beauftragen
oder sich interkommunal zu Demografiethemen zu vernetzen . Ein besonderer
Fokus liegt hier auf der Förderung strukturschwacher Regionen. Außerdem
steht eine wachsende Wissenssammlung zur Verfügung und es sind regelmäßige
Online-Seminare, E-Learning-Kurse und jährliche Vernetzungstreffen in
Präsenz geplant. Das Besondere an diesem Modellprojekt: Dank seiner
offenen, agilen Struktur kann es flexibel auf die Bedarfe der Kommunen
reagieren. Die Plattform wurde im engen Dialog mit der Zielgruppe
konzipiert und getestet.
Ziel des Projekts ist, die Kommunen bestmöglich bei ihrer großen
Gestaltungsaufgabe zu unterstützen. Damit die Lösungen, die vor Ort
entstehen, ihre volle Wirkung entfalten können: gleichwertige
Lebensverhältnisse und Teilhabe für alle – für mehr gesellschaftlichen
Zusammenhalt und eine starke Demokratie.
Der „Zukunftsraum kommunale Demografiegestaltung“ wird vom
Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
gefördert. Die Geschäftsstelle ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-
Chancengleichheit e. V. angesiedelt.
www.zukunftsraum-demografie.de