Zum Hauptinhalt springen

Pionier-Software für Energiegemeinschaften in Bayern erprobt

Pin It

Am 19. Mai fand am Bezirksklinikum Mainkofen im Rahmen des EU-geförderten
Projekts RENvolveIT (Regional Energy Networking – cross-sectional
involvement through a modular interactive toolbox) gemeinsam mit der
Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und den Regionalwerken ein
Workshop statt.

Das Ziel dieser und weiterer internationaler
Veranstaltungen im gleichen Monat, war die Einbindung verschiedener
Akteure in die Entwicklung einer Software-Toolbox, die zukünftig
Energiegemeinschaften in ganz Europa unterstützen soll.

„Eine derartige, den gesamten Lebenszyklus von Energiegemeinschaften
abdeckende Lösung, fehlt bislang auf dem europäischen Markt“, erklärte
dazu Prof. Dr. Javier Valdes vom Technologie Campus Freyung der TH
Deggendorf. Die Regionalwerke, Vorreiter bei der Entwicklung von
Energiegemeinschaften auf kommunaler Ebene in Bayern, teilten im Workshop
ihre umfangreiche Erfahrung und gaben strategische Einblicke, wie
beispielsweise das Bezirksklinikum Mainkofen an Energiegemeinschaften
teilnehmen und am Energiemarkt mitwirken könnte. Es wurde hervorgehoben,
wie neue Marktregulierungen auch für das Bezirksklinikum Vorteile bringen
und weitere Kommunen im Landkreis Deggendorf einbinden könnten.

Im Mittelpunkt des Treffens stand zunächst die Analyse der aktuellen
Situation des Bezirksklinikums Mainkofen in Bezug auf die Nutzung
erneuerbarer Energien, Gebäudesanierung und digitales Energiemanagement.
Alle Erkenntnisse gingen direkt in die Weiterentwicklung der RENvolveIT-
Toolbox ein. Mit dem Beispiel Mainkofen soll sichergestellt werden, dass
der digitale Werkzeugkasten auch in komplexen Anwendungsumgebungen wie
einem Krankenhaus praxisgerecht einsetzbar ist.

„Wir möchten eine Software entwickeln, die neue Energiegemeinschaften bei
ihrer Orientierung unterstützt und etablierte bei ihrem Tagesgeschäft
begleitet“, sagte Workshop-Leiterin Vladimíra Mašindová, Projektmanagerin
bei Frank Bold, einem internationalen Expertenkonsortium. Neben der
Optimierung von Energiequellen und deren Zuordnung zu passenden
Verbrauchern solle die Software auch eine Art »Ampel« enthalten, die
anzeige, wann es günstiger sei, Energie zu verbrauchen oder einzusparen.

Professor Valdes und die Forschungsgruppe Spatial AI der THD passen
derzeit ein Simulationswerkzeug an, um effiziente und kostengünstige
Energieszenarien speziell für das Bezirksklinikum zu modellieren. Dazu
wird ein neues Modul entwickelt, das den Wärmebedarf basierend auf der
Gebäudestruktur abschätzt, sowie ein Fernwärmesimulationsmodul, das in das
bestehende Stromnetzmodell integriert wird. „Angepasst an die deutsche
Gesetzeslage gibt es für Mainkofen drei zentrale Bedürfnisse“, so Valdes:
„Ein zuverlässiges Tool zur Erstellung techno-ökonomischer Modelle, einen
ein Echtzeitüberblick über die Energieflüsse im System sowie eine
einheitliche und verständliche Informationsquelle.“

[INFOBOX]
RENvolveIT integriert sechs digitale Werkzeuge zur Unterstützung der
Energieplanung und des laufenden Betriebs. Der Co-Design-Prozess stellt
sicher, dass die Werkzeuge an die Bedürfnisse unterschiedlicher
Zielgruppen angepasst sind – von Krankenhäusern über Kommunen bis hin zu
Energiegemeinschaften – und in Pilotprojekten in den Niederlanden,
Österreich, Tschechien und Deutschland weiterentwickelt werden. Das
Projekt vereint 13 Partner aus vier Ländern und wird durch die
CETPartnership im Rahmen der Joint Call 2023 sowie durch das Forschungs-
und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union
(Förderkennzeichen 101069750) kofinanziert. Durch die Verbindung lokaler
Einblicke mit internationaler Expertise soll RENvolveIT
Energiegemeinschaften befähigen, grenzüberschreitend wirksame Werkzeuge
einzusetzen.

Eine Energiegemeinschaft vereint Produzenten und Verbraucher von lokal
erzeugtem, erneuerbarem Strom. Mitglieder können Kommunen, Unternehmen,
öffentliche Einrichtungen, Landwirte, Unternehmer oder Privatpersonen
sein. Gemeinsam bilden sie ein virtuelles Netzwerk zur gemeinschaftlichen
Nutzung und Verteilung erneuerbarer Energien.

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch