Bedeutende Wagner-Handschrift geht nach Bayreuth – Richard Wagner Museum erwirbt ersten Entwurf zu „Tannhäuser“
Das Richard Wagner Museum in Bayreuth erwirbt den ersten Entwurf des
„Tannhäuser“-Librettos von Richard Wagner (1813–1883). Die Handschrift mit
zahlreichen Korrekturen stammt aus dem Jahr 1843 und dokumentiert die
Entwicklung des dramatischen Textes. Die Kulturstiftung der Länder
unterstützt den Erwerb mit 47.481 Euro.
Dazu Prof. Dr. Frank Druffner, kommissarischer Generalsekretär der
Kulturstiftung der Länder: „Mit dem Erwerb dieser einzigartigen
Handschrift gelingt es, ein zentrales Dokument einer entscheidenden Phase
in Wagners künstlerischer Entwicklung dauerhaft für die Forschung, die
Öffentlichkeit und das kulturelle Gedächtnis Deutschlands zu bewahren. Und
wo wäre sie besser aufgehoben als im Richard Wagner Museum, das wie kein
anderes für die Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Komponisten
steht.“
Die erworbene Handschrift umfasst 17 Seiten auf zehn Doppelblättern, ein
Titelblatt sowie den Originalumschlag. Sie dokumentiert mit vielen
Streichungen, Korrekturen und Ergänzungen die Genese des Opernlibrettos
„Tannhäuser“, hier noch mit dem Titel „Der Venusberg / Romantische Oper in
3 Acten“. Verfasst wurde sie zwischen dem 29. Januar und dem 22. März
1843.
1852 hatte Wagner die Handschrift seinem Freund Wilhelm Baumgartner
geschenkt. Später galt sie als verschollen, bevor sie 1996 wieder im
Handel auftauchte und schließlich Ende 2024 bei Christie´s ersteigert
werden konnte. Das Richard Wagner Museum stellt das Dokument für die
editorische Forschung zur Verfügung und sichert es für die Öffentlichkeit.
Das Autograph erlaubt einzigartige Einblicke in die Arbeit Wagners während
der Übergangsphase hin zu seinem musikdramatischen Stil. Im Kontext der
Sammlung des Richard Wagner Museums ist das Manuskript ein bedeutender
Zuwachs für das Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung mit dem
umfangreichen Nachlass von Richard und Cosima Wagner. Mit dem Tannhäuser-
Entwurf kann die Dokumentationslücke zwischen Prosa-Entwurf und
Reinschrift des Librettos geschlossen werden, die sich bereits im
Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung befinden.
Weitere Förderin: Oberfrankenstiftung
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