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Süße Getränke – die tägliche Zuckerfalle

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Die Stiftung Kindergesundheit informiert über gesunde und riskante
Trinkgewohnheiten in Familien

München, 22. Mai 2025 – Übergewicht und Adipositas bei Kindern haben in
den vergangenen Jahrzehnten alarmierend zugenommen, weltweit und auch
hierzulande:

Nach den neuesten Erhebungen bringt fast jedes sechste Kind
in Deutschland zu viel auf die Waage und 5,9 Prozent der Kinder und
Jugendlichen sind bereits sogar krankhaft fettleibig (adipös), berichtet
die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme.

Als eine der Hauptursachen für das wachsende gesundheitliche Risiko von
Übergewicht gilt der hohe Zuckerkonsum in fester und flüssiger Form bei
Kindern und Jugendlichen. Allein im letzten Jahr 2024 gab jede Person in
Deutschland im Schnitt 245 Euro für Süßwaren aus und damit mehr als für
jede andere Lebensmittelgruppe.

Hauptanteile des hohen Zuckerverbrauchs sind Kuchen, Gebäck, Süßigkeiten,
Schokolade und besonders die bei Kindern beliebten süßen Getränke: Laut
einer Marktstudie der Organisation Foodwatch trinkt in Deutschland fast
jedes sechste Kind bzw. jede*r sechste Jugendliche ein- bis dreimal am Tag
ein zucherhaltiges Getränk, vier Prozent trinken sogar viermal täglich ein
zuckerhaltiges Getränk in Form von Limo, Cola, gesüßtem Tee oder Eistee,
zuckerhaltiger Fruchtsaft, Fruchtnektar oder Fruchtsaftschorle.

Die dabei konsumierte Menge der Flüssigkeit steigt mit zunehmendem Alter
der Kinder: 7- bis 13-Jährige trinken durchschnittlich etwa einen
Viertelliter, männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sogar
einen halben Liter Süßgetränke täglich.

Klarer Zusammenhang zwischen Getränk und Gewicht

Ein regelmäßiger Verzehr von Süßgetränken ist nachweislich mit
Gesundheitsrisiken für Kinder verbunden, betont die Stiftung
Kindergesundheit. Studien konnten bereits mehrfach nachweisen, dass
zwischen dem Konsum von sogenannten Softdrinks und einer erhöhten
Gewichtszunahme ein direkter Zusammenhang besteht.

Ganz gleich ob in fester oder flüssiger Form, Studien belegen: Zucker ist
ein zentraler Risikofaktor für Adipositas, Typ-2-Diabetes und der
Zahnkrankheit Karies.
„Eine Analyse von elf internationalen Studien kommt zu dem Ergebnis, dass
ein regelmäßiger Konsum zuckerhaltiger Getränke für etwa ein Fünftel des
Risikos der Fettleibigkeit im Kindes– und Jugendalter verantwortlich ist“,
sagt Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Dr. Berthold Koletzko,
Ernährungsexperte der Universitäts-Kinderklinik München und Vorsitzender
der Stiftung Kindergesundheit. „Studien aus den USA folgern, dass dort
rund 20 Prozent der Gewichtszunahmen der Bevölkerung allein auf das Konto
zuckerhaltiger Getränke gehen“.

Der durchschnittliche Zuckergehalt gesüßter Getränke beträgt in
Deutschland nach aktuellen Erhebungen von Foodwatch 7,3 Prozent. Das sind
etwa sechs Zuckerwürfel je 250 ml Glas. Eine Sonderabgabe auf
zuckerhaltige Getränke, wie sie in vielen Ländern schon existiert, könnte
auch in Deutschland die gesündere Getränkeauswahl erleichtern.
Professor Koletzko: „Wir hoffen sehr auf die Bereitschaft der Politik zu
konsequenten Maßnahmen, denn die Lasten des heute bestehenden kindlichen
Übergewichts für Krankheitsfolgen und eingeschränkte Lebenschancen sind
enorm hoch. Allein die Gesundheitskosten für die heute in Deutschland
übergewichtigen Kinder und Jugendlichen werden mit 1,8 Milliarden Euro
berechnet. Es ist also höchste Zeit zum Handeln“.
Wasser – das beste Getränk für Kinder

Die Stiftung Kindergesundheit hat bereits zum wiederholten Male auf die
negativen Folgen des Konsums von gezuckerten Getränken hingewiesen. Sie
empfiehlt stattdessen Eltern und Kindern mit Nachdruck das regelmäßige
Trinken von Wasser:

-Kinder und Jugendliche sollen Wasser trinken
-Kinder brauchen im Durchschnitt fünf bis sechs Gläser Flüssigkeit am Tag.
-Sie sollten von klein auf lernen, dass Wasser ein gesundes und
wohlschmeckendes Getränk ist.
-Achten Sie darauf, dass Sie und Ihre Kinder regelmäßig über den Tag
verteilt trinken, denn der Körper kann Wasser nicht für einen langen
Zeitraum speichern.
-Stellen Sie stets Wasser in Griffweite und ermuntern Sie Ihr Kind zum
Trinken.
-Sorgen Sie für ein zuckerfreies Getränk zu jeder Mahlzeit.
-Zur Abwechslung kann Wasser mit Geschmack, geeisten Früchten,
Zitronenscheiben oder auch eine verdünnte Saftschorle dienen.

Limonade, Cola-Getränke, gesüßte Tees oder Eistees, Fruchtsäfte,
Fruchtnektare oder Fruchtsaftschorle sollten die Ausnahmen bleiben und
nicht die Regel. In Kindertagesstätten und Schulen sollten keine
zuckerhaltigen Getränke angeboten werden.

Süßigkeiten – klare Regeln helfen beim Maßhalten

Die Stiftung Kindergesundheit plädiert außerdem dafür, in den Familien von
Anfang an feste Regeln im Umgang mit Süßigkeiten aufzustellen und so dem
Kind zu helfen, sein eigenes Maß zu finden. Sie empfiehlt:

- Benutzen Sie Süßigkeiten niemals als Belohnung, Druckmittel oder Strafe.
Dann bleiben Süßigkeiten lediglich wohlschmeckende Nahrungsmittel und
bekommen keinen übertriebenen Gefühlswert.
- Besonders wichtig: Versuchen Sie das Thema „Süßigkeiten“ nicht zu einem
ernsthaften Familienproblem werden zu lassen. Sonst besteht die Gefahr,
dass das Verlangen der Kinder nach Süßem durch den Reiz des
Außergewöhnlichen erst recht geschürt wird und sie anfangen, heimlich zu
naschen.
- Süßspeisen werden nach Möglichkeit nur einmal am Tag zu einer Mahlzeit
gegessen. Anschließend werden die Zähne geputzt.
- Legen Sie keine süßen Vorräte an: Was nicht im Haus ist, kann auch nicht
gegessen werden. Gegen Süßhunger sind Obst und Karotten eine probate
Hilfe.
- Lassen Sie keine Süßigkeiten offen herumstehen. So schützen Sie sich
selbst und Ihre Kinder davor, aus Langeweile oder Gedankenlosigkeit ohne
besonderen Appetit Bonbons, Gummibärchen, Schokolade oder Kekse zu essen.
- Erklären Sie ihrem Kind so früh wie möglich, dass süße Sachen
schädlich für die Zähne sind. Gewöhnen Sie das Kind daran, die Zähne
zu putzen, sich den Mund auszuspülen oder einen Apfel zu essen, nachdem
es Süßigkeiten gelutscht hat.
- Nach dem abendlichen Zähneputzen sollte nichts mehr gegessen werden.
Späte „Betthupferl“ nagen an den Zähnen.

Und halten Sie sich bitte selbst an die Regeln – wer ständig nascht, kann
kein gutes Vorbild sein.

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