Doppelbock“-Sonderausstellung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum verlängert
In buntem Streetart-Style präsentiert sich die Sonderausstellung
„Doppelbock auf Museum“ seit Mai 2024 im Deutschen Bergbau-Museum Bochum –
Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen.
Gezeigt wird die bewegte
Geschichte rund um das markante Fördergerüst, das ursprünglich auf der
Zeche Germania in Dortmund stand. Wegen des großen Erfolgs wird die
Ausstellung verlängert und ist noch bis zum 29. Juni 2025 zu sehen.
„Das Fördergerüst in Bewegung“ – so lautet der Untertitel der
Sonderausstellung „Doppelbock auf Museum.“ Denn das Doppelstreben-
Fördergerüst, kurz Doppelbock, stand nicht immer in Bochum. 1944 auf Zeche
Germania in Dortmund-Marten errichtet, war es dort eine der
leistungsstärksten Fördereinrichtungen des deutschen Steinkohlenbergbaus.
Nach der Stilllegung 1971 wurde es 1973 nach Bochum transportiert und
wieder aufgebaut. Seitdem ist es mit über 70 m Höhe und einem Gewicht von
650 t das größte Exponat des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und
beliebtes Wahrzeichen der Stadt.
Anlass für die Sonderausstellung war die große Sanierung des Fördergerüsts
im letzten Jahr. 333 Tage lang war es komplett verhüllt. In der
Ausstellung erfahren Besuchende, was genau bei der Sanierung gemacht
wurde. Materialkundler:innen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und der
Technischen Hochschule Georg Agricola erläutern u.a., wie Stahl verrostet
und wie Wissenschaft dazu beiträgt, bedeutende Industriemonumente als
Objekte der Industriekultur zu bewahren.
Thematisch gliedert sich die Ausstellung in drei Bereiche: Förderung von
Bodenschätzen, Förderung von Erinnerungen und Förderung von Wissen. In
urbaner Baustellenoptik werden mehrere Exponate aus verschiedenen Epochen
präsentiert, die die spannende Geschichte rund ums Fördergerüst zeigen. An
zahlreichen interaktiven Stationen wird Geschichte sogar spürbar: So gibt
es in einem nachgebauten Förderkorb eine ‚Hördusche‘ mit Tonaufnahmen und
eine Installation mit Gerüchen der Seilfahrt. Ein 270-Grad-Panorama zeigt
mit einem Blick vom Fördergerüst einen Ausschnitt des Ruhrgebiets als
Region der Industriekultur und in einem Drohnenspiel kann das Fördergerüst
nach Roststellen abgesucht werden. In einem für die Ausstellung
geschriebenen Comic nehmen die Heimchen Zirp und Hops Kinder mit zurück in
die Vergangenheit des Steinkohlenbergbaus.
Von Mai bis Dezember 2024 besuchten über 40.000 Menschen die Ausstellung.
Um weiteren Interessierten die Möglichkeit zu geben, in die bewegte
Geschichte des Doppelbocks einzutauchen, wird sie um eineinhalb Monate,
bis zum 29. Juni 2025 verlängert. Zu sehen ist sie im
Sonderausstellungsbau DBM+ des Museums. Der Eintritt ist im regulären
Eintrittspreis inbegriffen. Tickets für den ausschließlichen Besuch der
Ausstellung kosten 6 EUR (ermäßigt 4 EUR). Termine für Führungen mit den
Ausstellungsmacher:innen, die maßgeblich an der Konzeption beteiligt
waren, finden sich unter www.bergbaumuseum.de.
Die Ausstellung wurde finanziell großzügig von der RAG-Stiftung
unterstützt. Zu den weiteren Unterstützern zählt die Vereinigung der
Freunde des Deutschen Bergbau-Museums Bochum e.V. mit ihren Spenderinnen
und Spendern.