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Bayern will Ausbildung von Lehrkräften modernisieren: Empfehlungen dazu kommen auch aus Bamberg

Wissenschaftsminister Blume und Kultusminister Piazolo mit Mitgliedern der Expertenkommission  StMWK / Axel König
Wissenschaftsminister Blume und Kultusminister Piazolo mit Mitgliedern der Expertenkommission StMWK / Axel König
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Ob der sinnvolle Umgang mit digitalen Medien, die immer wichtiger werdende
Rolle politischer Bildung oder der Umgang mit zunehmend heterogenen
Klassen: Die Anforderungen an Schule und damit auch an die bayerischen
Lehrenden verändern sich.

Um junge Lehrkräfte auch weiterhin optimal auf
ihre Tätigkeit vorzubereiten, hatte der Freistaat Bayern eine
Expertenkommission beauftragt, Vorschläge zur Weiterentwicklung der
Lehramtsausbildung zu erarbeiten. Mit der Bildungsforscherin Prof. Dr.
Cordula Artelt, dem Studierendenvertreter Elias Stubenvoll und dem
Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrerverbände, Pankraz
Männlein, waren gleich drei Bamberger in der Kommission vertreten.

Das Gutachten zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern
enthält neben vielen innovativen Ansätzen wie dem deutlichen Ausbau der
Praxisorientierung im Studium und der erhöhten Aufmerksamkeit für
Inklusion auch ein Bekenntnis zur schulartspezifischen Lehrkräftebildung
sowie zur zentralen ersten Staatsprüfung. Auf Basis der Empfehlungen soll
nun ein „Masterplan Lehrerbildung“ für den Freistaat erarbeitet werden.

Insgesamt spricht die Kommission 13 konkrete Empfehlungen aus. Diese
beinhalten unter anderem die Forderung nach mehr Praxisorientierung im
Studium, die Weiterentwicklung der Schulpraktika, eine erhöhte
Aufmerksamkeit für Inklusion und die engere Verzahnung von Studium,
Referendariat und Fortbildungen.

Der Bamberger Berufsschulleiter und Landesvorsitzender des Verbands der
Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern Pankraz Männlein sagte bei der
Präsentation des Gutachtens am 7. Mai in München: „Mit der Umsetzung der
Empfehlungen des Gutachtens würde ein bedeutender Schritt nach vorne
getan. Die Lehrkräftebildung in Bayern wird praxisbezogener und damit
besser den Herausforderungen an die Schule der Zukunft und gleichzeitig
den Erwartungen der jungen Menschen gerecht, also den Schülerinnen und
Schülern wie auch den angehenden Lehramtsstudierenden.“

Neben dem Praxisbezug machte die Kommission auch deutlich, dass die
Lehrkräfteausbildung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, orientiert
an Core Practices und mit den bisherigen hohen Qualitätsstandards erfolgen
soll. Prof. Dr. Cordula Artelt, Professorin an der Universität Bamberg und
Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe: „Hierfür ist es
auch und unbedingt notwendig, dass die Datenlage für die Weiterentwicklung
der Lehrkräftebildung verbessert wird. So müssen amtliche Daten wie die
Studienverlaufsstatistik den Studien- und Ausbildungsverläufen von
Lehrkräften gerecht werden und Möglichkeiten geschaffen werden, Maßnahmen
in den verschiedenen Phasen der Lehrkräftebildung auch in der Qualität
ihrer Umsetzung zu evaluieren.“

Der Vertreter der Studierenden mahnt nun die Umsetzung an: „Die
Empfehlungen der Kommission bieten aus studentischer Sicht die Chance für
einen echten Qualitätsschub in der Lehrkräftebildung. Wir begrüßen
insbesondere die Stärkung qualitativ hochwertiger Praxisbezüge und den
kohärenten Kompetenzaufbau“, erläutert Elias Stubenvoll von der
Universität Bamberg, der als Mitglied der Bayerischen
Landesstudierendenvertretung Teil der Kommission war. „Nun liegt es an der
Politik, auf unsere Empfehlungen zu reagieren und konsensorientiert mit
ihnen umzugehen. Bayern hat jetzt die Möglichkeit, eine zukunftssichere
und attraktive Lehrkräfteausbildung für Lehramtsstudierende zu schaffen –
wir werden die Entwicklung gespannt verfolgen.“

In ihrem Gutachten sprechen sich die Expertinnen und Experten zugleich
klar gegen eine generelle Strukturreform aus und bekennen sich zu den
zentralen Pfeilern der bayerischen Lehrkräftebildung. Hierzu zählen die
Beibehaltung einer zentralen Ersten Staatsprüfung, die schulartspezifische
Ausgestaltung der Lehrkräftebildung und eine fundierte Ausbildung auf
Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bei weiterhin hohen
Qualitätsstandards.

Der Kommission gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Lehrerverbände,
in der Lehrerbildung tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der
bayerischen Universitäten sowie ein Vertreter der bayerischen
Landesstudierendenvertretung an.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Cordula Artelt https://www.lifbi.de/de-
de/Start/Institut/Personen/Person/account/175?name=Artelt,Cordula

Elias Stubenvoll https://www.uni-bamberg.de/grundschuldidaktik/personen
/elias-stubenvoll/


Pankraz Männlein https://www.vlbbayern.de/ueber-uns/vorstand/

Originalpublikation:
Gutachten „Lehrkräftebildung für das 21. Jahrhundert: Attraktivität und
Qualität durch Professionsbezug und Wissenschaftsorientierung“
https://www.km.bayern.de/download/4-25-05/Gutachten-zur-Weiterentwicklung-
der-Lehrkra%CC%88ftebildung-in-Bayern.pdf

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