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übinger Mediendozentur: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde

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Der Astrophysiker und prominente Wissenschaftserklärer Harald Lesch
übernimmt die 20. Tübinger Mediendozentur

Am Mittwoch, den 25. Juni 2025 um 18:30 Uhr spricht der Astrophysiker und
Bestsellerautor Harald Lesch, einer der bekanntesten Wissenschaftler des
Landes, im Festsaal der Universität (Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz).


In seinem Vortrag wird es um die Frage gehen, wie das Zusammenspiel von
Populismus, sozialen Medien und Künstlicher Intelligenz die Idee von
Wahrheit, den Charakter von Debatten und die politischen Verhältnisse
verändert – auf dem Weg zu einer polarisierten, von Hypes und Hysterien
regierten Gesellschaft, der die nötige Kompromiss- und Konsensfindung im
Angesicht ineinander verschlungener Großkrisen immer schwerer fällt. Seine
Tübinger Rede, zu der das Institut für Medienwissenschaft und der SWR
herzlich einladen, steht unter dem Titel: „Die informierte Gesellschaft
und ihre Feinde“.

Desinformation, so Harald Leschs Befund, wird bedingt durch die laufende
KI-Revolution immer billiger. Sie lässt sich leichter herstellen,
effektiver verbreiten, authentischer präsentieren. Fakt ist: Längst
simulieren Computerprogramme in Gestalt von Social Bots auf den großen
Plattformen Meinungsmehrheiten. Autokraten entsenden Troll-Armeen, die
Andersdenkende niederbrüllen, in die sozialen Netzwerke. Profi-Fälscher
erstellen mit Hilfe moderner Medientechnologie ultrarealistisch
erscheinende Audioaufnahmen und Videos, sogenannte Deep Fakes. Die
aktuelle Entwicklung, so die These der Tübinger Rede von Ha-rald Lesch,
läuft auf eine doppelte Diagnose zu. Es gibt einerseits zu viele falsche
Gewissheiten; andererseits erhält der Totalzweifel immer neue Nahrung.
Beide Trends bergen eine zentrale Gefahr. „Sie unterminieren“, so Lesch,
„die Idee einer behutsamen, unvermeidlich irrtumsanfälligen, aber eben
doch wahrheitsorientierten Erkenntnissuche, die wissenschaftliches Denken
ausmacht. Wir brauchen in der aktuellen Krisensituation wenig so nötig wie
eine neue Aufklärung.“

„Harald Lesch verbindet wissenschaftliche Seriosität mit
gesellschaftlicher Verantwortung – genau die Haltung, die wir benötigen,
um Desinformation zu begegnen und Wissenschaft wieder als gemeinsame
Ressource für Orientierung zu stärken“, sagt Professorin Dr. Dr. h.c.
(Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen. „Wenn
Wahrheit zur Verhandlungsmasse wird, braucht es umso mehr Orte der
Reflexion, wie die Tübinger Mediendozentur, um Wissenschaft und
Öffentlichkeit zusammenzubringen.“

Die thematische Einführung zur 20. Tübinger Mediendozentur, die inzwischen
zu den größten Veranstaltungen der Universität gehört (bis zu 50.000
Menschen sehen sich einzelne Vorträge auf YouTube an, mehr als 1.000
Menschen verfolgen die Veranstaltung im Festsaal vor Ort), übernimmt der
Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Die anschließende Diskussion
moderiert der Tübinger SWR-Studioleiter Marcel Wagner.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Eine
Platzreservierung ist nicht möglich. Die Ausgabe der Eintrittskarten
erfolgt vor dem Festsaal ab 17:00 Uhr, der Einlass startet um 17:30 Uhr.
Bitte beachten Sie: Pro Person kann nur eine Eintrittskarte vergeben
werden. Wir bitten darum, Rucksäcke und größere Taschen an der Garderobe
im Foyer abzugeben.

Journalisten können sich unter dieser E-Mail-Adresse akkreditieren:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Die Rede wird auch in Hörsäle im Kupferbau übertragen und kann im
Livestream verfolgt werden: https://www.youtube.com/live/F91As11qcFc.

Zur Tübinger Mediendozentur: Die Tübinger Mediendozentur ist eine
Kooperation der Universität Tübingen, des Instituts für Medienwissenschaft
und des SWR Studios Tübingen. Seit 2003 kamen für die Mediendozentur unter
anderem Claus Kleber, Maybrit Illner, Giovanni di Lorenzo, Alice
Schwarzer, Georg Mascolo, Doris Dörrie, Sascha Lobo, Luisa Neubauer und
Juli Zeh nach Tübingen.

Zur Person: Harald Lesch ist Professor für Astrophysik, Beststellerautor
und einer der pro-filiertesten Wissenschaftserklärer des Landes. Bekannt
wurde er durch zahlreiche Fern-sehauftritte und eigene Sendungen („Leschs
Kosmos“ und „Terra X“); seine Analysen und Interventionen finden auch auf
YouTube ein Millionenpublikum. Seine Arbeit als Physiker, aber auch als
Kommunikator, der es versteht, abstrakte Sachverhalte anschaulich und dia-
logorientiert zu präsentieren, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet
(Communicator-Preis, Deutscher Fernsehpreis, Bayerischer Buchpreis u.a.).

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