InnoMEET bei INNOVENT: Wenn Bioökonomie auf Produktionstechnologien trifft

Mehr als 45 Vertreterinnen und Vertreter aus Thüringer Unternehmen,
Forschungsinstituten und Netzwerken folgten am vergangenen Dienstag der
Einladung des Thüringer ClusterManagements (ThCM) der LEG Thüringen zur
Veranstaltung InnoMEET – Bioökonomie trifft Produktionstechnologien.
Als Gastgeber bot INNOVENT e.V. gemeinsam mit Partnern wie dem PolymerMat
e.V., dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) und dem Thüringer
Ernährungsnetzwerk e.V. eine Plattform für intensiven Austausch,
praxisnahe Diskussionen und zukunftsweisende Ideen.
Die Veranstaltung widmete sich der Frage, wie organische Nebenprodukte und
Reststoffe in innovative Produktionsprozesse eingebunden werden können, um
fossile Rohstoffe zu ersetzen – und zeigte dabei eindrucksvoll, welches
Potenzial in der Verbindung von Bioökonomie und Produktionstechnologien
steckt.
Fachvorträge mit Praxisfokus – von Naturfasern bis Robotik
Nachdem Dr. Bernd Grünler, geschäftsführender Direktor des INNOVENT e. V.
und
Dr. Michael Bär vom Thüringer ClusterManagement die Veranstaltung
eröffneten, unterstrich das Vortragsprogramm anschließend wie vielfältig
und anwendungsnah Forschung und Entwicklung im Bereich biobasierter
Materialien mittlerweile ist:
• Dr. Matthias Kinne vom Naturfaserzentrum LaNDER³ eröffnete mit
spannenden Einblicken in die Verarbeitung von Naturfaserverbundwerkstoffen
und Biokunststoffen – und stellte konkrete Wege vor, wie sich
Forschungsergebnisse erfolgreich in industrielle Anwendungen überführen
lassen.
• Romann Glowacki von der Pi Innovation Culture GmbH (Bio-Z.de) warf
die Frage auf: „Miteinander ab wann?“ – und betonte die Notwendigkeit, den
Anlagenbau frühzeitig in die Entwicklung neuer biobasierter Prozesse
einzubeziehen, um industrielle Skalierung zu ermöglichen.
• Torben Valnert von PAPACKS Green Robotics GmbH zeigte
eindrucksvoll, wie nachhaltige Automatisierungslösungen die Verarbeitung
nachwachsender Rohstoffe revolutionieren können. Seine Beispiele reichten
von Robotiklösungen für Verpackungen bis hin zu digitalisierten
Produktionsketten.
• Sabrina Hauspurg von INNOVENT e.V. machte deutlich, welche
Herausforderungen beim Transfer biobasierter Materialien in industrielle
Kontexte bestehen – und plädierte für eine noch engere Verzahnung zwischen
Wissenschaft und Unternehmen.
• Dr. Birgit Kosan vom TITK stellte ihr Projekt zur Herstellung von
Lyocell-Zellstoffen aus landwirtschaftlichen Reststoffen vor – ein
Beispiel für zirkuläre Materialentwicklung mit textilem Potenzial.
• Gudrun Ding von der Glatt Ingenieurtechnik GmbH präsentierte
technologische Ansätze zur Beschichtung von Partikeln mit bioabbaubaren
Polymeren – ein Thema mit großer Relevanz für Verpackung und
Pharmaindustrie.
Drei Thementische – ein Ziel: nachhaltige Produktion
Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Teilnehmenden an drei
Thementischen intensiv weiter – praxisnah, branchenübergreifend und
lösungsorientiert zu den Fragen
• Welche biobasierten Reststoffe sich zur stofflichen Verwertung
eignen,
• welche technologischen Voraussetzungen in Produktionsprozessen
notwendig sind,
• und welche Hürden – insbesondere im Anlagenbau – noch zu
überwinden sind.
Dabei wurde im Ergebnis deutlich: Viele Technologien zur Nutzung
biobasierter Ressourcen sind bereits praxistauglich. Was es braucht, ist
eine stärkere Vernetzung der Akteure sowie gezielte
Unterstützungsmaßnahmen für den Transfer in industrielle Anwendungen.
Ein Rundgang durch die verschiedenen Labore bei INNOVENT e.V. bot zum
Abschluss einen Blick hinter die Kulissen industrienaher, angewandter
Forschung.
INNOVENT als Gastgeber: Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Für INNOVENT als anwendungsorientiertes Forschungsinstitut war die Rolle
als Gastgeber naheliegend. Seit Jahren engagieren wir uns in der
Entwicklung biobasierter Werkstoffe und Technologien für eine nachhaltige
industrielle Zukunft. Das InnoMEET bot nicht nur eine Plattform zur
Vernetzung, sondern zeigte deutlich, wie viele umsetzbare Lösungsansätze
in Thüringen bereits existieren – und wie wichtig der Wissenstransfer
zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik ist. So werden aus innovativen
Ideen konkrete Lösungen – für eine nachhaltigere Industrie von morgen.
Ein großes Dankeschön möchten wir an Alexander Dieser vom Thüringer
ClusterManagement für die hervorragende Organisation richten, sowie an
alle Teilnehmenden, Partner und die LEG Thüringen für das gelungene
Format. Wir freuen uns auf zukünftige gemeinsame Projekte im Sinne
nachhaltiger Technologieentwicklung.