Ein halbes Jahrhundert Forschungsförderung
Die Herzog August Bibliothek (HAB) feiert in diesem Jahr ein besonderes
Jubiläum: Seit nunmehr 50 Jahren bietet sie mit ihren Stipendienprogrammen
Forschenden aus aller Welt die Möglichkeit, mit den einzigartigen
Beständen der Wolfenbütteler Bibliothek zu arbeiten.
Der erste Stipendiat nahm im Frühjahr 1975 seine wissenschaftliche Arbeit
in Wolfenbüttel auf. Man wählte, den Vorgaben entsprechend, einen
Wissenschaftler aus, der bereits promoviert war. Inzwischen vergibt die
Bibliothek Forschungsstipendien für Bewerbende aller Stufen einer
akademischen Karriere. Die Förderangebote richten sich an die
internationale Forschergemeinschaft und sind interdisziplinär
ausgerichtet. Kernbedingung für die Förderung durch ein Stipendium ist
neben der wissenschaftlichen Qualität des vorgeschlagenen Projekts ein
Bezug zu den Beständen der HAB.
Über die Jahre hat sich das Programm zu einem wichtigen Motor für den
internationalen wissenschaftlichen Austausch entwickelt. Während der
gemeinsamen Zeit in Wolfenbüttel entstehen Kontakte, die über den
Aufenthalt in Wolfenbüttel hinaus lebendig bleiben. Wolfenbüttel ist damit
nicht nur ein Ort des Austauschs, sondern für Viele später auch ein
wichtiger Erinnerungsort und ein prägendes Erlebnis innerhalb der eigenen
wissenschaftlichen Laufbahn.
Die ersten Stipendien der 1970er Jahren finanzierte zunächst die Stiftung
Volkswagenwerk, die für die Auswahl der Geförderten einen
wissenschaftlichen Beirat bestellte. Nachdem sich der niedersächsische
Landtag 1978 für eine Fortführung ausgesprochen hatte, übernahm ab 1981
das Land die Trägerschaft. Im Laufe der Jahre kamen weitere
Stipendienprogramme hinzu, vor allem auf Initiative privater Förderer.
Damit ist das Stipendienprogramm der Herzog August Bibliothek nicht nur
Ausdruck erfolgreicher institutioneller Förderung, sondern auch ein
Zeugnis für das Engagement vieler Partner*innen, die die wissenschaftliche
Arbeit in Wolfenbüttel bis heute ermöglichen und bereichern.