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Starter-Filmpreise für Studentinnen* der HFF München

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Starter-Filmpreise 2025 an Student*innen der HFF München vergeben /
Starter-Filmpreise werden jährlich vom Kulturausschuss des Stadtrates der
Landeshauptstadt München an künstlerisch herausragende Projekte des
Münchner Regienachwuchses vergeben /

Preisverleihung findet dieses Jahr
wieder im Rahmen des Filmfest München statt

München, 2. Mai 2025 – Wie bereits bekannt gegeben wurde, erhalten in
diesem Jahr drei Produktionen von/mit Student*innen der Hochschule für
Fernsehen und Film (HFF) München die Starter-Filmpreise der
Landeshauptstadt München: Die drei mit jeweils 8.000 € dotierten Regie-
Nachwuchspreise gehen an Lou von Sohlern und Matilda Mokina für QUEER
EXILE, Louise Zenker und Daood Alabdulaa für WALUD und Maximilian Weigl
für DAS ZITTERN DER AALE.

Über die Vergabe der Preise hatte auch in diesem Jahr wieder der
Kulturausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt München auf Vorschlag
einer Jury entschieden:
Dunja Bialas (Filmjournalistin), Linus Einsiedler (Medienzentrum München
de JFF), Julia Fuhr Mann (Filmemacher*in/Preisträger*in 2024), Sylva
Häutle (German Films), Julia Weigl (Filmfest München) sowie aus dem
Stadtrat Marion Lüttig und David Süß (Fraktion Die Grünen-Rosa Liste),
Ulrike Grimm und Leo Agerer (Fraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) und Lars
Mentrup (Fraktion SPD/Volt)

Lou von Sohlern und Matilda Mokina für QUEER EXILE
HFF-Team: Lou von Sohler, Matilda Mokina (Regie), Elisabeth Giglberger
(Produktion) und Michael Oberwallner (Bildgestaltung / DoP)

Jurybegründung: Ein Film über das Dazwischen. Über das Ankommen – und das,
was bleibt, wenn das Ankommen nicht alles löst. QUEER EXILE von Lou von
Sohlern und Matilda Mokina folgt drei Menschen, die ihre Heimat verlassen
mussten und in Deutschland einen Neuanfang suchen. Drei Lebenswege, die
für ganz unterschiedliche Erfahrungen stehen – verbunden durch eine
gemeinsame Suche nach Sicherheit, Zugehörigkeit und einem selbstbestimmten
Leben.
Die Inszenierung wählt einen stillen, konzentrierten Zugang. Statt
erklärender Einordnung tritt eine zurückhaltende filmische Sprache, die es
den Porträtierten ermöglicht, ihre Perspektiven selbst zu entfalten. Ohne
Wertung, ohne Unterbrechung. So entsteht eine eindringliche Nähe, die den
Zuschauer*innen erlaubt, die Geschichten auf unmittelbare Weise
mitzuerleben.
Die visuelle Gestaltung des Films verzichtet bewusst auf große Gesten. In
der Ruhe der Bilder liegt die Kraft. Kamera und Montage schaffen einen
Raum des Vertrauens, in dem Offenheit und Verletzlichkeit ihren Platz
haben dürfen. QUEER EXILE verweigert sich der schnellen Zuschreibung und
macht stattdessen deutlich, wie komplex, wie widersprüchlich und wie
individuell das Leben im Exil sein kann.
In einer Zeit, in der gesellschaftliche Debatten um Flucht und queere
Identitäten oft zugespitzt und ideologisch geführt werden, eröffnet dieser
Film eine andere Perspektive: eine, die nicht spricht über, sondern mit.
Eine, die zuhört. Und genau darin liegt seine politische Aussage – leise,
aber unübersehbar. Ein bemerkenswertes Werk, das aufzeigt, wie viel Kraft
in der einfachen Geste des Dabeiseins liegen kann.

Louise Zenker und Daood Alabdulaa für WALUD
HFF-Team: Daood Alabdulaa (Buch, Regie, Produktion), Louise Zenker (Buch,
Regie), Jonas Riedinger (Bildgestaltung / DoP), Liam Wölfer (Produktion)

Jurybegründung: Mit WALUD ist Louise Zenker und Daood Alabdulaa ein
eindrucksvoller Kurzfilm gelungen, der durch seine dichte Atmosphäre,
starke Bildsprache und gesellschaftliche Relevanz überzeugt. Mit
Feingefühl erzählt die Regie von weiblicher Realität in einem Umfeld
patriarchaler Strukturen und religiösen Fanatismus – ein Thema, das im
Kino selten sichtbar wird. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen: eine
syrische Ehefrau und eine junge Europäerin, die als Zweitfrau in eine
bestehende Ehe tritt. Mit großer Präzision und ohne erklärende Worte
entfaltet der Film die komplexe Beziehung der beiden – geprägt von
Abhängigkeit, Unterwerfung und stillem Widerstand.
WALUD setzt auf Zurückhaltung: Blicke, Gesten und eindrucksvolle Bilder
erzählen mehr als Worte. Die ruhige Kameraarbeit fängt die Weite der
Landschaft ebenso ein wie die innere Enge der Figuren. Auch
schauspielerisch überzeugt der Film durch nuanciertes Spiel und große
Authentizität. Die stille Solidarität zwischen den beiden Frauen wirkt in
ihrer Zartheit besonders kraftvoll.
Mutig wagt sich der Film an selten beleuchtete Aspekte weiblicher
Lebensrealitäten im Einflussbereich des Islamischen Staates. Die
differenzierte Darstellung europäischer Konvertitinnen verleiht der
Erzählung zusätzliche Tiefe. Die internationale Zusammenarbeit und die
anspruchsvollen Drehbedingungen in der tunesischen Wüste unterstreichen
das starke Engagement des Teams – ein gelungenes Beispiel für
interkulturelles Filmschaffen auf Augenhöhe.

Maximilian Weigl für DAS ZITTERN DER AALE
HFF-Team: Maximilian Weigl (Regie, Drehbuch), Mirko Hans (Bildgestaltung /
DoP), Marius Beck (Produktion)

Jurybegründung: Der Kurzfilm „Das Zittern der Aale“ überzeugt in seiner
sommerlich-leichten Erzählweise und der Zusammenarbeit von Regie und
Schauspielenden. Maximilian Weigl, Julia Windischbauer und Franziska von
Harsdorf geben den Figuren Raum und Zeit, ein aufgeladenes Flirren
entstehen zu lassen, das dabei nicht mit einer handlungszentrierten
Storyline überlagert wird, sondern sich in aller Ruhe entfalten und
zwischen lässigem Flirten und schüchternen Begehrensbekundungen changieren
darf.
Die sommerliche Atmosphäre baut sich sowohl aus den Körpern der
Schauspielenden als auch den gewählten filmischen Mitteln auf:
Spielerischer Umgang mit den Analogfotos, welche die Figuren im Laufe des
Films voneinander machen, eine organische Kameraführung, Sommerregen und
mutig-peinliche Gedichte der Hauptfigur verbinden sich zu einem
atmosphärisch dichten Film.
* Aufgrund einer für die Hochschule bindenden Vorgabe durch die allgemeine
Geschäftsordnung für den Freistaat Bayern vom 01.04.2024 dürfen sämtliche
Personen- und Funktionsbezeichnungen ausschließlich in der weiblichen
und/oder männlichen Form aufgeführt werden. Mehrgeschlechtliche
Schreibweisen sind unzulässig. Selbstverständlich sind Personen aller
geschlechtlicher Identitäten ausdrücklich mit angesprochen.

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