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Einheitliche Standards für Forschung zum Handekzem

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Die Universitätskliniken in Dresden und Magdeburg übernehmen Lead in
internationaler Initiative. Ziel ist es, die Vergleichbarkeit von
Studienergebnissen zur Therapie des Handekzems zu verbessern.


Medizinerinnen und Mediziner wollen so Lebensqualität bei Betroffenen
steigern.

Das Handekzem ist eine weit verbreitete und komplexe entzündliche
Hauterkrankung, die jährlich etwa neun Prozent der Bevölkerung betrifft.
Je nach Schweregrad können die klinischen Zeichen wie Risse oder Bläschen
von erheblichem Juckreiz oder Schmerzen begleitet sein. Bei chronischem
Verlauf schränkt das Handekzem unter anderem die Arbeitsfähigkeit der
Betroffenen ein. Um die Wirksamkeit vorhandener Therapiestrategien zu
beurteilen und zu verbessern, ist die Vergleichbarkeit von Studien
entscheidend. Diesem Ansinnen hat sich das internationale
Forschungsnetzwerk HECOS angenommen. Unter Leitung von Prof. Andrea Bauer,
Leiterin Universitäts AllergieCentrum (UAC), Klinik und Poliklinik für
Dermatologie am Universitätsklinikum Dresden, und Prof. Christian
Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und
Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
wurden erstmals international gültige Kriterien für Interventionsstudien
zu Therapien des Handekzems festgelegt. Dafür entwickelten die Forschenden
ein sogenanntes Core Outcome Set (COS), eine Zusammenstellung relevanter
Ergebnisparameter zu einem Krankheitsbild, um Studien besser vergleichbar
zu machen.

„Viele Studien zum Handekzem lassen sich trotz ähnlicher Fragestellung
nicht vergleichen, da verschiedene Forschungsgruppen unterschiedliche
Ergebnisparameter festlegen. Das ist besonders problematisch, da es die
Zusammenfassung von Wissen über dieses Krankheitsbild erheblich
erschwert“, sagt Prof. Andrea Bauer, Leiterin Universitäts AllergieCentrum
(UAC), Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum
Dresden. Die HECOS-Initiative hat sich deshalb die Entwicklung eines Core
Outcome Sets für Therapien des Handekzems als Ziel gesetzt. Davon
profitieren Forschung und Praxis, um einheitliche Ergebnisparameter für
klinische Studien und Beobachtungsstudien zu Interventionen zu etablieren.
„Wir wollen die Forschung zum Handekzem harmonisieren und verbessern und
gleichzeitig dazu beitragen, die Entwicklung effektiver Therapien zu
beschleunigen“, betont Prof. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts
für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg. Die Dresdner und die Magdeburger haben den Lead der
internationalen Initiative übernommen.

Nach umfassender Literaturrecherche und einem mehrstufigen qualitativen
Befragungsverfahren nach der Delphi-Methode hat die Forschungsinitiative
vier Bereiche als wesentliche für Studien zum Handekzem konsentiert:
Zeichen sowie Symptome des Handekzems, Krankheitskontrolle im Zeitverlauf
und Handekzem-bezogene Lebensqualität. Außerdem wurden diese Kernbereiche
durch bis zu fünf konkrete Ergebnisparameter genauer bestimmt. Insgesamt
beteiligten sich mehr als 200 Personen aus 28 Ländern an dem
Konsensverfahren. „Anfangs kamen zahlreiche Ergebnisparameter in Betracht,
um den Erfolg einer Behandlung zu beurteilen. Nach intensivem Austausch
hat sich eine breite Mehrheit der Beteiligten auf 15 entscheidende
Parameter aus den Bereichen Zeichen, Symptome, Kontrolle im Zeitverlauf
und Lebensqualität geeinigt“, sagt Studienautorin und HECOS-Koordinatorin
Henriette Rönsch vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.
„Diese identifizierten Core Outcomes werden dazu beitragen, die
Vergleichbarkeit von Studien zu erleichtern und die Qualität der
Ergebnisse zu erhöhen. Sie ermöglichen es zudem, dass
Untersuchungsergebnisse in Meta-Analysen einfließen können, um aus neuen
Erkenntnissen schnellstmöglich Nutzen zu ziehen.“

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