Ausstellung: „1945: Heidelberg – Alle(s) verloren?“ Eröffnung im Foyer der Neuen Universität findet am 4. Mai statt
Wie erlebten die Menschen in Heidelberg das Ende des Zweiten Weltkriegs
und die unmittelbare Zeit danach? Welche Bedürfnisse, Erinnerungen und
Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen prägten ihren Alltag?
Diesen Fragen
geht die Fotoausstellung „1945: Heidelberg – Alle(s) verloren?“ nach.
Konzipiert wurde sie von Prof. Dr. Frank Engehausen gemeinsam mit
Doktoranden des Historischen Seminars der Universität Heidelberg. Im Foyer
der Neuen Universität bietet die Präsentation in fünf thematischen
Schwerpunkten einen Blick auf das komplexe und widersprüchliche Leben in
der Stadt kurz nach dem Kriegsende. Zur Ausstellungseröffnung am 4. Mai
2025 ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Vor 80 Jahren – am 8. Mai 1945 – endete der Zweite Weltkrieg in Europa und
damit die nationalsozialistische Terrorherrschaft eines verbrecherischen
Regimes. Die Stadt Heidelberg war bis auf die Neckarbrücken unzerstört.
Aber die Menschen, die in ihr lebten, waren durch die Jahre der Diktatur
und den Krieg tief gezeichnet: US-amerikanische Besatzungssoldaten und
Offiziere, ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – jetzt
Displaced Persons – und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung
mussten mit Ausgebombten aus den Nachbarstädten, Kriegsheimkehrern und
Flüchtlingen, den großen und kleinen Parteimitgliedern sowie den Frauen
und Männern, Jungen und Alten der zerfallenen „Volksgemeinschaft“ von
gestern zusammenleben. „Was an ihre Stelle treten würde, zeichnete sich
erst schemenhaft ab. Heidelberg war Durchgangsstation oder Heimat,
früherer Repressionsort oder Hoffnungsziel und für die Besatzungsmacht
Feindterritorium und politisches Missionsgebiet zugleich“, betont Prof.
Engehausen.
Diese höchst unterschiedlichen Perspektiven greift die Fotoausstellung
„1945: Heidelberg – Alle(s) verloren?“ auf. Neben vertrauten Ansichten
möchte sie collagenartig die Menschen und ihren Alltag ins Zentrum rücken.
Die fünf Schwerpunkte thematisieren den Einmarsch der Amerikaner und den
Beginn ihrer Besatzungsherrschaft, die Entnazifizierung und die
demokratische Reorganisation, die Lebenswelt der Displaced Persons, die
Ernährungs- und Versorgungslage in der Stadt sowie den Wiederbeginn des
öffentlichen Bildungswesens und Kulturlebens. Zu den Exponaten gehören
Stadtansichten sowie Fotos aus dem Alltagsleben der ersten
Nachkriegsmonate. Die Doktoranden haben dazu in den Beständen des
Stadtarchivs Heidelberg, des Heidelberger Universitätsarchivs und des
United States Holocaust Memorial Museum recherchiert.
Zur Ausstellungseröffnung am 4. Mai 2025 spricht Prof. Dr. Frauke
Melchior, Rektorin der Universität Heidelberg. Für das Ausstellungsteam
wird Doktorand Nils Jochum eine Einführung geben. Die
Eröffnungsveranstaltung findet im Foyer der Neuen Universität, Grabengasse
3-5, statt und beginnt um 11 Uhr. Die Ausstellung „1945: Heidelberg –
Alle(s) verloren?“ kann vom 5. Mai bis zum 11. Juli montags bis freitags
besichtigt werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Vertreter der Medien sind zur Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung
„1945: Heidelberg – Alle(s) verloren?“ am 4. Mai (11 Uhr) herzlich
eingeladen. Ab 10 Uhr besteht zudem Gelegenheit, an einer Preview der
Fotoausstellung „1945: Leonard McCombe – Nach dem Krieg / Aftermath of
War“ im Heidelberg Center for American Studies, Hauptstraße 120,
teilzunehmen. Bei Interesse wird um eine Anmeldung bis zum 2. Mai per Mail
an