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Die neuen Hebammen: Wissenschaft trifft Wunder

Die Jahrgangsbesten wurden mit Medaillen ausgezeichnet. Alissa Dullweber freut sich über Silber – gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfram Haupt, Clarissa Schmitt und Larissa Hemmerich.  pr  Hochschule Coburg
Die Jahrgangsbesten wurden mit Medaillen ausgezeichnet. Alissa Dullweber freut sich über Silber – gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfram Haupt, Clarissa Schmitt und Larissa Hemmerich. pr Hochschule Coburg
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Die Geburtshilfe verändert sich. Sie orientiert sich mehr an der
Forschung. Sie wird akademisch – und dabei haben 24 junge Frauen jetzt
Geschichte geschrieben:

Sie sind die ersten Absolventinnen des
Studiengangs Hebammenwissenschaft am Bamberger Standort der Hochschule
Coburg. Ihr akademischer Abschluss wurde in einem feierlichen Festakt
gewürdigt.

Deutschland war das letzte EU-Land, das die Hebammenausbildung
akademisierte. Seitdem gilt: Wer Hebamme werden will, muss ein
Bachelorstudium absolvieren. Nach München und Regensburg bot die
Hochschule Coburg zum Wintersemester 2021/22 als eine der ersten in Bayern
einen Studiengang für Hebammen an. Dreieinhalb Jahre später tragen 24
Absolventinnen den Titel „Bachelor of Science“ und die Berufsbezeichnung
„Hebamme“ (erworben durch die staatliche Fachprüfung). Sie gehören zu den
ersten akademisch ausgebildeten Hebammen in Nordbayern.

Hörsaal und Kreißsaal

Der duale Studiengang Hebammenwissenschaft wird am Standort Bamberg
gelehrt und gehört zur Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und
Gesundheit der Hochschule Coburg. Die theoretischen Inhalte werden an der
Hochschule vermittelt; gleichzeitig sind die Studierenden während der
gesamten Ausbildung in einer von zehn Partnerkliniken in der Region
angestellt – von Bamberg bis Schweinfurt, von Kronach bis Suhl. Dort
erleben sie Alltag in intensiven Praxiseinsätzen, lernen von erfahrenen
Hebammen und übernehmen Schritt für Schritt Verantwortung. Rund 90
Studierende verbinden aktuell in diesem Studiengang der Hochschule
Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung mit praktischen Erfahrungen.
Prof. Dr. Wolfram Haupt, der ehemalige Dekan der Fakultät, begleitete den
Studiengang als engagierter Unterstützer und sagte bei der feierlichen
Verabschiedung in Bamberg: „Es war mir immer ein Anliegen, unsere
engagierten Bamberger Studentinnen der Hebammenwissenschaft auch mit den
Studierenden aus Physik, Bioanalytik und Gesundheitsförderung in Coburg zu
vernetzen. Es ist schön, dass die Hebammen-Studentinnen mittlerweile ein
integraler Bestandteil unserer Fakultät geworden sind.“ Er würdigte die
Leistungen der ersten Absolventinnen. „Die erste Kohorte hatte einige
Herausforderungen zu meistern, die bei einem so großen Umbruch von einer
Ausbildung zu einem Studium wohl unvermeidlich sind.“ Auch Haupts
Nachfolger, Prof. Dr. Michael Wick, der das Amt zum Sommersemester 2025
übernommen hat, zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der
Absolventinnen und freute sich mit ihnen.

Neue Perspektiven für die Geburtshilfe

Für die Studierenden waren es dreieinhalb intensive Jahre. Clarissa
Schmitt, Koordinatorin des Studiengangs am Standort Bamberg, erinnerte in
ihrer Laudatio an die Anfänge, an die ersten Tage im Oktober 2021. „Sie
waren Pionierinnen, die ersten Studierenden in diesem neu konzipierten
Studiengang. Die Aufregung und Unsicherheit waren groß, aber auch die
Vorfreude.“ Es folgten viele Stunden im Kreißsaal, intensive Praxisphasen
und anspruchsvolle Prüfungen – und wissenschaftliche Leistungen mit einer
Bachelorarbeit als Höhepunkt. „Sie haben damit bewiesen, dass Sie nicht
nur praktisch, sondern auch wissenschaftlich arbeiten können.“
Hebammen sind oft die ersten Ansprechpartnerinnen für werdende Eltern –
sie begleiten intime, persönliche Momente einer Familie. Die
wissenschaftliche Ausbildung schafft die Grundlage, um diesem Vertrauen
mit Fachwissen und Verantwortung zu begegnen. Dass sie diesem Anspruch
gerecht werden, haben die Absolventinnen auch mit hervorragenden
Leistungen gezeigt: Der Gesamtnotendurchschnitt liegt bei 1,84. Besonders
ausgezeichnet wurden die Jahrgangsbesten: Julia Zülch (Klinik Schweinfurt,
Bronze), Alissa Dullweber (Klinik Bamberg, Silber) und Anna Merz (Klinik
Forchheim, Gold). Außerdem wurde das Engagement der
Studiengangsbotschafterin Nelly Stammberger sowie der
Semestersprecherinnen Alissa Dullweber, Anja Eichwald und Christiane
Anschütz gewürdigt.
Mit dem Abschluss der ersten Kohorte beginnt in der Geburtshilfe eine neue
Zeit. Akademisch qualifizierte Hebammen bringen andere Perspektiven in die
Versorgung ein. Diese 24 Frauen haben ihr Studium gemeistert – und den Weg
bereitet für eine neue Art der Geburtshilfe.

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