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An der HKA wurde Prototyp zu besonders nachhaltigem und energieautarkem E -Bike-Port entwickelt

Das neue E-Bike-Terminal der Hochschule Karlsruhe (HKA) wurde in einem interdisziplinären Projekt gemeinsam mit Studierenden und Berufsschülern gebau  Foto: Robert Pawlowski
Das neue E-Bike-Terminal der Hochschule Karlsruhe (HKA) wurde in einem interdisziplinären Projekt gemeinsam mit Studierenden und Berufsschülern gebau Foto: Robert Pawlowski
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Besonderes Angebot zur klimaschonenden Mobilität für die
Hochschulmitarbeitenden wird interdisziplinär mit Studierenden und
Berufsschülern realisiert

Ausgangspunkt des Projekts war der Ideenwettbewerb „Mobilitätskonzepte für
den emissionsfreien Campus“, in dem an der Hochschule Karlsruhe (HKA) ein
Konzept für eine emissionsfreie Mobilität entwickelt wurde. Ein wichtiger
Baustein dabei war die Verknüpfung lokal erzeugter Energie mit der
E-Mobilität. „Die derzeit rasante Verbreitung von E-Bikes“, so Prof. Dr.
Jan Riel aus der Fakultät für Architektur und Bauwesen (Fk. AB), „eröffnet
ein großes Potenzial zur Verlagerung auch längerer Pkw-Fahrten auf
E-Bikes, was zu einer beachtlichen Reduzierung von Emissionen führen kann.
Das Projekt ‚Solar-E-Bike-Terminal‘ der HKA greift diesen Ansatz auf und
verknüpft ihn zusätzlich mit dem Ziel des nachhaltigen Bauens.“

Konkret bedeutet dies für die Entwicklung eines Prototyps für ein E-Bike-
Terminal folgende Ziele:
- Erstellung weitgehend aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz)
- Reproduzierbarkeit, also Übertragbarkeit auf andere Örtlichkeiten
- Beitrag zur Förderung des (elektrischen) Radverkehrs
- Lokale Erzeugung der Energie durch Photovoltaikmodule
- Entsprechend soziale Komponenten

Zunächst musste auf dem Campus ein geeigneter Standort gefunden werden.
Neben einer guten Anbindung an das Radverkehrsnetz und der räumlichen Nähe
zu Gebäuden mit möglichst vielen Hochschulangehörigen, ging es für eine
effiziente lokale Energieerzeugung um eine möglichst gute
Sonneneinstrahlung. „Um ein Gebäude mit einem geringen CO2-Fußabdruck zu
erreichen, wurde in einem interdisziplinären Team der Fakultäten für
Elektro- und Informationstechnik sowie Architektur und Bauwesen ein
holzbaugerechtes, minimalinvasives und kreislauffähiges Bauwerk geplant.
Anstelle der üblichen Betonfundamente kommen so rückbaubare
Schraubfundamente zum Einsatz. Alle Tragwerkselemente bestehen aus Holz
oder Holzwerkstoffen, die möglichst regional bezogen wurden.“, so der im
Projekt für den Holzbau verantwortliche Prof. Dr. Robert Pawlowski (Fk.
AB). Durch die Art ihrer Konstruktion können alle Holzoberflächen
unbehandelt bleiben. Die Auswahl der Baumaterialen und -elemente erfolgte
auch hinsichtlich ihrer Kreislauffähigkeit. Die Baupläne liegen außerdem
in digitaler, von entsprechenden Verarbeitungsmaschinen für
Holzbauelemente verarbeitbarer Form vor, so dass der Port auch an anderer
Stelle dupliziert werden kann. „Die Funktion des Bauwerks beschränkt sich
nicht nur auf das Laden und Parken von E-Bikes, sondern es wird auch ein
Treffpunkt zum Lernen, Verweilen und Erholen geschaffen, zu der
insbesondere die in der Südfassade integrierte Bank einlädt,“ fasst der
für den Entwurf ebenso verantwortliche Prof. Dipl.-Ing. Armin Günster (Fk.
AB) den Mehrwert des Bauwerks zusammen. Der Bau selbst erfolgte gemeinsam
mit Studierenden und Zimmereilehrlingen des KOMZET Bau Bühl des
Berufsförderungswerks der Südbadischen Bauwirtschaft – einer weiteren
sozialen Komponente des Projekts, da beide Gruppen in ihrem späteren
Berufsleben intensiv zusammenarbeiten werden.

Bei der Planung der Solaranlage waren zwei Faktoren entscheidend: Die
Leistung, die benötigt wird, um die E-Bikes sowie den Batteriespeicher zu
laden, und die verfügbare Dachfläche der Fahrradgarage. Ziel war es, dass
alle E-Bikes bei optimalen Bedingungen innerhalb einer Stunde vollständig
geladen werden können. Um den Energieertrag bei wechselnden
Lichtverhältnissen zu maximieren und insbesondere um auf die Verschattung
durch benachbarte Bäume zu reagieren, wurden Leistungsoptimierer
installiert. Diese Geräte überwachen die Leistung jedes Einzelmoduls und
überbrücken Module mit verringerter Leistung.

Diese vielfältigen Aufgaben wurden in einem disziplinären Team unter
Federführung von Prof. Dr.-Ing. Alfons Klönne aus der Fakultät für
Elektro- und Informationstechnik sowie Prof. Dipl.-Ing Armin Günster,
Prof. Dr.-Ing. Robert Pawlowski und Prof. Dr.-Ing. Jan Riel aus der
Fakultät für Architektur und Bauwesen bearbeitet und eng mit KOMZET Bau
hinsichtlich der praktischen Umsetzung abgestimmt.

Das Land Baden-Württemberg hat sich ambitionierte Ziele bei der Verkehrs-
und Antriebswende gesetzt, wonach bis 2030 die verkehrsbedingten
Emissionen um 55 % gesenkt werden sollen. Dabei ist die Förderung des
Radverkehrs grundsätzlich eine der Strategien zur Erreichung der Ziele,
ein E-Bike benötigt für 100 km nur etwa ein Zwanzigstel der Energie eines
Elektroautos.

„Mit der heutigen feierlichen Eröffnung des E-Bike-Terminals an der HKA“,
so Prof. Dr. Jan Riel, „können wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Hochschule nicht nur ein interessantes Angebot auf dem Weg zum
klimaneutralen Campus machen, wir leisten damit auch einen protypischen
Beitrag zur Gestaltung klimaneutraler Mobilität, nicht zuletzt, weil wir
damit auch ein grundlegendes Problem lösen: Elektrofahrzeuge werden im
Alltag nicht mit dem Solarstrom der heimischen Photovoltaikanlage geladen,
wenn sie tagsüber auf dem Parkplatz beim Arbeitgeber stehen und abends der
Ladestrom doch wieder aus dem Netz bezogen werden muss.“

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