Neue Runde im Dresdner Teddykrankenhaus

Zum 21. Mal findet kommen Kinder mit ihren kuscheligen Freunden ins
Universitätsklinikum. Medizinstudierende vermitteln spielerisch, was bei
einem Arztbesuch wichtig ist.
Über 20.000 Kinder haben bisher an dem
beliebten Format teilgenommen.
Der Stoff-Dino ist hingefallen, der Plüsch-Bär hat ein Aua am Kopf und der
Kuschelwolf hat keinen Appetit mehr – wenn die kuscheligen Kumpels
Dresdner Kinder krank sind, dann geht es in das Teddykrankenhaus. Das
öffnet in dieser Woche (15. bis 17. April) bereits zum 21. Mal.
Studierende der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden kümmern sich dort
spielerisch um die besonderen Patientinnen und Patienten und erklären den
besorgten Eltern der Plüschis, was den Kleinen fehlt. Was nach einem
großen Spaß klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Wenn Kinder spielerisch
erfahren, was bei einem Arztbesuch passiert, haben sie weniger Angst, wenn
sie selbst einmal krank sind. Die Medizinstudierenden wiederum erfahren in
der Praxis, wie sie medizinisch komplizierte Sachverhalte einfach und
verständlich kommunizieren. Über 20.000 Kinder aus Dresden und Umgebung
haben in den vergangenen 21 Jahren an dem Projekt teilgenommen. In diesem
Jahr sind 1.000 Kinder aus 66 Kitas dabei. Zum Familiennachmittag werden
140 Kinder erwartet. Unterstützt wird das Projekt von zahlreichen
Sponsoren.
Schon mal ´nen Teddy husten gehört? Unter diesem Motto öffnet das Dresdner
Teddykrankenhaus in diesem Jahr zum 21. Mal. An drei Tagen kommen Kinder
im Vorschulalter in das Universitäts Kinder-Frauenzentrum Haus 21 und
lassen ihre Kuscheltiere medizinisch betreuen. Wiegen, Blutdruck messen,
den Kopf verbinden, einen Gips anlegen oder auch ein Röntgenbild – das
Spektrum möglicher Therapien und Diagnostik ist breit. Ein Team aus 145
Studierenden der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden aus den Bereich
Human- und Zahnmedizin, aus der Psychologie, der Carus Akademie und vom
Modellstudiengang Humanmedizin in Chemnitz erklären den Teddyeltern, was
bei einem Arztbesuch wichtig ist.
Was nach Spiel und Spaß klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Wenn Kinder
krank sind und zum Arzt oder zur Ärztin oder sogar ins Krankenhaus müssen,
ist die Angst oft groß. Eine ungewohnte Situation verbunden mit Schmerzen
oder Unbehagen macht ein ungutes Gefühl. Oftmals löst der bloße Anblick
von Ärztinnen und Ärzten in weißen Kitteln, die einem mit Spritzen und
bitteren Pillen zu Leibe rücken, Unwohlsein und sogar Panik bei den
Kleinen hervor. Dies wollen die Studierenden den Kindern nehmen. „Da beim
Teddykrankenhaus nicht die Kinder selbst, sondern ihre Kuscheltiere die
Kranken sind, haben die Kinder die Möglichkeit, das Geschehen aus der
Elternrolle heraus zu erleben. Sie können Fragen stellen, Einfluss auf das
weitere Vorgehen nehmen und sich ungezwungen mit dem ärztlichen Handeln
vertraut machen. Viele Kinder sind sehr neugierig in dieser Situation.
Nicht nur für sie, sondern auch für uns Studierende ist dies eine
spannende Erfahrung“, sagt Nele Weber, die im vierten Semester
Humanmedizin studiert.
„Das Teddykrankenhaus ist nicht nur Spielerei. Wir sehen unterschiedliche
positive Effekte. Für unsere Medizinerinnen und Mediziner in der
Kinderklinik ist es wichtig, wenn Kinder weniger angstvoll zu uns kommen.
Und für die Studierenden ist es eine wichtige praxisnahe Erfahrung in
ihrer Ausbildung. Für die Kinder schließlich ist es ein unvergesslicher
Tag, in dem sie staunen und lernen und natürlich zusammen mit ihren
Plüschtieren ein kleines Abenteuer erleben“, sagt Prof. Uwe Platzbecker,
Medizinischer Vorstand am Uniklinikum.
„Das Medizinstudium lebt vor allem von der Praxis. Das Teddykrankenhaus
gibt unseren Studierenden die Möglichkeit, eine ganz wichtige
Patientengruppe mit ihren Spezifika auf unkomplizierte Art kennenzulernen
und den Umgang mit ihnen zu üben. Das ist für alle Seiten extrem
wertvoll“, sagt Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät
Carl Gustav Carus an der TU Dresden.
Das Angebot ist nicht nur dank des Engagements der Studierenden möglich.
Zahlreiche Sponsoren unterstützen das Teddy-Krankenhaus mit Sach- und
Geldspenden und sind über die Jahre treue Begleiter. Darunter sind die
Dresdner Kinderhilfe, die Techniker Krankenkasse, MLP
Finanzdienstleistungen AG, die Deutsche Apotheker- und Ärztebank,
Apogepha, Schneider + Partner GmbH, die Deutsche Ärzte Finanz, der
Marburger Bund Sachsen, die Apotheke am Universitätsklinikum Dresden,
REWE, das Café Eisold an der Uniklinik, Putzi – DENTAL-Kosmetik GmbH & Co.
KG, Copyland, Rogg-Verbandstoffe, die GERL. Akademie, die Netzmanufaktur
GmbH, das Deutsche Rotes Kreuz, die UKD Service GmbH und die Ostsächsische
Sparkasse.
Weitere Termine für das Teddy-Krankenhaus
Lange Nacht der Wissenschaften, 20.06., Haus 21
Anmeldung für Durchlauf Frühjahr 2026: März 2026