stern sicher genießen– Frische Hühnereier im Check
Wenig Risiko durch Zoonosen und Rückstände – Hygiene ist wichtig
249 Eier pro Kopf wurden durchschnittlich in Deutschland im letzten Jahr
verbraucht – ein Großteil davon gekocht, gebraten, gerührt oder pochiert.
Unabhängig von der Verzehrmenge gilt:
Jedes Ei, das in den Handel gelangt,
muss sicher sein. Die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung
zeigen: Die Zahl der beanstandeten Proben ist sehr gering.
Die Daten der Nationalen Berichterstattung zu
Pflanzenschutzmittelrückstände
die ersten drei Quartale des Jahres 2024 zeigen, dass es generell keine
Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte in Hühnereiern gibt.
Aus den Daten zum Nationalen Rückstandskontrollplan für Lebensmittel
tierischen Ursprungs der letzten drei Jahre geht hervor, dass im Jahr 2022
nur in einer Probe ein Tierarzneimittelrückstand in Eiern gefunden wurde.
Vor allem in Eiern aus Freilandhaltung können Dioxine und Polychlorierte
Biphenyle (PCB) vorkommen. Diese chemischen Verbindungen gelangen
beispielsweise aus Industrieprozessen in die Umwelt, sind allgegenwärtig
und können von den Hühnern beim Futterpicken aufgenommen werden. Die
Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Höchstgehalte von Dioxinen
beziehungsweise PCB in vier bis sieben Prozent der getesteten Proben
überschritten wurden. Bei Eiern aus Bodenhaltung oder ökologischer
Erzeugung waren keine beziehungsweise kaum (≤ 2%)
Höchstgehaltsüberschreitungen nachweisbar.
Frische Eier können auch mit gesundheitsgefährdenden Bakterien
verunreinigt sein. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Salmonellen, die
vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Anders als in der
Vergangenheit konnten im Zoonosen-Monitoring 2020 weder bei Eiern aus
Eierpackstellen noch aus dem Einzelhandel in den untersuchten Proben der
Eierschalen Salmonellen nachgewiesen werden.
Auch wenn Eier nur selten mit potenziell krankmachenden Bakterien
verunreinigt sind, sollten insbesondere beim Umgang mit rohen Eiern
bestimmte Hygienemaßnahmen befolgt werden. So sollte beispielsweise beim
beliebten Ausblasen von Eiern der direkte Kontakt mit dem Mund vermieden
und Hilfsmittel wie ein gekürzter Trinkhalm oder eine Einwegspritze
genutzt werden. Die Eier sollten anschließend innen und außen vorsichtig
mit Wasser und Spülmittel gereinigt und die Hände gründlich gewaschen
werden.
Weiterführende Informationen
Das BVL koordiniert für Deutschland zahlreiche Programme zur
Lebensmittelsicherheit. Dabei handelt es sich um Berichte über
unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln, ihre hygienische Beschaffenheit
sowie Kennzeichnung und Zusammensetzung. Nähere Informationen zu seinem
Berichtswesen hat das BVL auf seiner Internetseite veröffentlicht:
https://www.bvl.bund.de/DE/Arb
Über das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
Das BVL ist eine eigenständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es ist für die
Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und gentechnisch
veränderten Organismen in Deutschland zuständig. Im Bereich der
Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit übernimmt es umfassende
Managementaufgaben und koordiniert auf verschiedenen Ebenen die
Zusammenarbeit zwischen dem Bund, den Bundesländern und der Europäischen
Union.