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Longevity: Mit gesunden Nieren länger leben - An regelmäßige Kontrollen denken und die Nieren bewusst schonen

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Rund die Hälfte der über 70-Jährigen hat eine eingeschränkte
Nierenfunktion. Dazu zählt die abnehmende Fähigkeit der Nieren, schädliche
Stoffe aus dem Körper zu filtern sowie Stoffwechselprozesse zu steuern.


Auch sind sie immer weniger in der Lage, Ausnahmesituationen
auszugleichen. So können zu hohe Medikamentendosierungen oder große Hitze
bei ansonsten gesunden älteren Menschen sogar zu einer chronischen
Nierenkrankheit (CKD) führen. Besonders gefährdet sind Patienten mit
nierenschädigenden Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder
Übergewicht. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) rät zu
einem gesunden Lebensstil laut den Empfehlungen der WHO (1).

Die Pressemitteilung ist auch unter folgendem Link abrufbar:
https://www.dgfn.eu/pressemeldung/mit-gesunden-nieren-laenger-leben.html

Die Nieren sind lebenswichtige Organe. Versagen sie, tritt der Tod
innerhalb weniger Tage ein - es sei denn, man erhält eine Dialysetherapie
(künstliche Blutwäsche) oder eine neue Niere. Aber auch leichte Schäden
können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Schlecht
funktionierende Nieren wirken sich nicht nur negativ auf das Herz-
Kreislauf-System, die Infektanfälligkeit, die Knochengesundheit oder die
Gehirnfunktion aus: „Sie beeinflussen auch das Wohlbefinden, die
Leistungsfähigkeit - und die Geschwindigkeit des Alterns“, erläutert
Professorin Dr. med. Julia Weinmann-Menke, Direktorin der Klinik für
Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation (NTX) am
Universitätsklinikum Mainz.

Bereits ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Nierenfunktion ab
Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die so genannte glomeruläre Filtrationsrate
(GFR) der Nieren jährlich um etwa 1 Prozent ab. Gründe dafür sind der
natürliche Verlust von Filtrations- und Ausscheidungsstrukturen, die
Zunahme von bindegewebigen Vernarbungen als Folge lebenslanger
Schädigungen sowie Ablagerungen (Arteriosklerose) in den kleinen
Nierengefäßen. Dies sei ein normaler Prozess, der nicht zwangsläufig zu
einer CKD führe, so die Nephrologin. Dementsprechend werden die Normwerte
dem Alter angepasst: „So halten wir eine jährliche Abnahme der
Filterfunktion von 1 bis 2 ml pro Minute für normal“, sagt sie.
Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Gefäßverkalkung und Diabetes
beschleunigen diese Veränderungen jedoch erheblich. Ebenso kann die CKD
selbst zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Bluthochdruck führen. Ältere
Menschen mit geschwächten Nieren sind demnach besonders gefährdet,
zusätzlich kardiale Probleme zu entwickeln.

Vorsicht bei Schmerzmitteln und Hitze
Auch Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac sollten nur sehr gezielt
eingenommen werden, da sie die Nieren schädigen. Ebenso ist es wichtig,
sich vor extremer Hitze zu schützen, die infolge des Klimawandels immer
häufiger auftritt. Dazu gehört, ausreichend ungesüßte Getränke zu trinken
und extreme körperliche Anstrengungen in den besonders heißen
Mittagsstunden zu vermeiden. Doch keine Scheu vor körperlicher Aktivität
im Allgemeinen! Sport kann maßgeblich zum Erhalt der Nierenfunktion und
zur Verlangsamung einer Funktionsverschlechterung beitragen.

Frühwarnzeichen einer nachlassenden Nierenfunktion
Viele ältere Menschen bemerken zunächst nicht, dass ihre Nierenleistung
nachgelassen hat, da keine spezifischen Symptome auftreten. Erste
Warnsignale wie Müdigkeit und Leistungsabfall sind oft unspezifisch.
„Kommen Schwellungen (Ödeme) am Körper hinzu, etwa an den Beinen oder um
die Augen und wird plötzlich vermindert Urin ausgeschieden, sollte man
spätestens dann zum Arzt gehen“, sagt Professorin Dr. med. Julia Weinmann-
Menke. „Ein weiteres Warnsignal ist Schaum im Urin, der auf einen
Eiweißverlust durch Nierenschäden hinweist.“ Regelmäßige Kontrollen sind
daher besonders für Risikogruppen wichtig.

Die alternden Nieren mitdenken
Nierenschäden entstehen oft schleichend – und bleiben lange unbemerkt.
Sind sie einmal fortgeschritten, lassen sie sich meist nicht mehr
rückgängig machen. „Gerade deshalb sollten wir uns bewusst machen: Auch
die Nieren altern und sind im Alter deutlich anfälliger“, sagt Weinmann-
Menke, Pressesprecherin der DGfN. „Wer erste Symptome bemerkt oder zu
einer Risikogruppe gehört, sollte seine Nierenfunktion regelmäßig
überprüfen lassen. Denn je früher die Diagnose, desto besser lässt sich
das Fortschreiten der Erkrankung bremsen – etwa durch Lebensstiländerungen
oder moderne Medikamente wie SGLT2-Hemmer, oder Finerenon und
GLP-1-Rezeptoragonisten bei gleichzeitigem Vorliegen eines Diabetes
mellitus Typ 2. Schon einfache Urin- und Bluttests – etwa zur Bestimmung
der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) und des Urin-Albumin-
Kreatinin-Quotienten (UACR) – liefern zuverlässige Hinweise. Ideal ist
eine jährliche Kontrolle.

Neues Forschungsnetzwerk Nephrogeriatrie
Um das Themengebiet „Niere und Alter“ verstärkt voranzubringen, hat die
Kommission Altersmedizin der DGfN ein Forschungsnetzwerk Nephrogeriatrie
gegründet. „In Projektuntergruppen, die sich unter anderem mit Themen wie
Gebrechlichkeit (Frailty), Medikation, Ernährung, Vergesslichkeit,
Bauchfelldialyse sowie Nierenfunktion im Alter beschäftigen, können sich
Forschende hervorragend vernetzen und ihre Fragestellungen konkret
adressieren“, erklärt Netzwerk-Initiatorin Professorin Dr. med. Ute
Hoffmann, Vorsitzende der Kommission Altersmedizin der DGfN, Regensburg.

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