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Zukunft Geowissenschaften: Forschungs-Strategiepapier zur Bewältigung globaler Herausforderungen veröffentlicht

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Der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo) hat am 4. April 2025 im
Museum für Naturkunde Berlin ein wegweisendes White Paper für die
zukünftige geowissenschaftliche Forschung vorgestellt.

Mit dem
Strategiepapier „Zukunftsforschung der Geowissenschaften“ wird die Rolle
der interdisziplinären Verbundforschung bei der Bewältigung globaler
Herausforderungen betont. Dazu zählen die Reduktion von
Treibhausgasemissionen und eine klimaschonende Energie- und
Rohstoffversorgung unter Einhaltung der empfindlichen Grenzen des
Erdsystems.

Das White Paper wurde maßgeblich unter der Mitwirkung von Forschenden der
Freien Universität Berlin erarbeitet – insbesondere von Geochemieprofessor
Friedhelm von Blanckenburg, Sprecher der Arbeitsgruppe „Verbundprojekte“
des DVGeo.

Das Papier formuliert eine Vision für eine geowissenschaftliche Forschung,
die sich drei aktuellen Fragen der Menschheit widmet: Wie ist die Erde,
andere Planeten und das Leben entstanden? Wie vermessen und simulieren wir
den Wandel der Erde? Welche Lösungen und Handlungsoptionen tragen die
Geowissenschaften zur Lösung der großen und drängenden Fragen der Zeit
bei?

„Das Strategiepapier umfasst vor allem auch Lösungsvorschläge zur
Abmilderung der großen Krise des Erdsystems und damit der Menschheit – des
menschengemachten Klimawandels. Wir zeigen beispielhaft auf, wie der
Wandel, dem die Erde ausgesetzt ist, mittels moderner Methoden gemessen
und mit innovativen IT-Verfahren quantifiziert werden kann und wie daraus
Strategien zum Umgang mit diesem Wandel entwickelt werden können“, betont
Prof. Dr. Friedhelm von Blanckenburg vom Institut für Geowissenschaften an
der Freien Universität Berlin.

Die Geowissenschaften sind aber auch seit jeher von Entdeckergeist
geprägt. Das White Paper fordert zielgerichtete Forschungs-
Verbundvorhaben. Bei diesen soll ein integriertes Erdsystemverständnis im
Zentrum stehen. Dabei werden die komplexen Zusammenhänge zwischen den
Teilen unseres Planeten, z.B. den Kräften in der Erdkruste und plötzlichen
Erdbeben oder dem Vorkommen von Wasser im Untergrund ermittelt. Dieser
Ansatz soll faszinierende Einblicke in die Geschichte und Entwicklung des
Lebens auf der Erde mit Blick auf künftige Planetenmissionen für die
Erforschung von Exoplaneten liefern. Die Schrift konzentriert sich dabei
auf Forschungsthemen der „festen Erde“. „Geowissenschaften spielen eine
Schlüsselrolle, wenn es darum geht, komplexe Prozesse im Erdsystem zu
verstehen – und dieses Wissen in konkrete Beiträge für unsere Zukunft zu
übersetzen“, sagt Prof. von Blanckenburg.

Mit dem White Paper richtet der DVGeo zudem einen klaren Appell an die
geowissenschaftliche Gemeinschaft: Die Bewältigung der bevorstehenden
Herausforderungen erfordert eine intensive und engagierte Zusammenarbeit,
um die Stärken der interdisziplinären Forschung voll auszuschöpfen.
Gleichzeitig bleiben disziplinäre Einzelprojekte ein wichtiger Treiber für
Innovation.

Das neue White Paper wurde von der AG „Verbundprojekte“ des DVGeo in
Zusammenarbeit mit externen Autorinnen und Autoren erarbeitet. Es hat ein
Begutachtungsverfahren mit einem 52-köpfigen Expertenteam aus dem In- und
Ausland durchlaufen. „Die Publikation versteht sich als Inspiration und
Leitfaden, um eine neue Ära der Geowissenschaften durch interdisziplinäre
Verbundprojekte aktiv mitzugestalten“, erklärt Prof. Dr. Friedhelm von
Blanckenburg.

Der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo)

Der DVGeo stellt eine übergreifende geowissenschaftliche Vereinigung dar,
deren Ziel die Förderung der Geowissenschaften, deren Vertretung in
Politik und Gesellschaft sowie der Transfer von Wissen ist. Neben der
Arbeit in der AG Verbundprojekte bietet er Informationsveranstaltungen zu
Themen wie Klima und Energie oder Endlagersuche an und organisiert die
Deutsche Olympiade der Geowissenschaften.

Der 2015 in Berlin gegründete Dachverband vertritt die vier großen
geowissenschaftlichen Fachgesellschaften aus Geologie (DGGV), Mineralogie
(DMG), Geophysik (DGG) und Paläontologie (PalGes). Zusammen mit den
assoziierten Mitgliedern aus der Tonmineralogie (DTTG), Hydrogeologie (FH-
DGGV), Berufsverband (BDG) und dem Direktorenkreis der Staatlichen
Geologischen Dienste steht der Dachverband für ca. 10.000
Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler.

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