Zygmunt Bauman, Fragmente meines Lebens: Vortrag und Buchvorstellung mit Izabela Wagner am 10. April in Leipzig
Dem bewegten Leben des Soziologen Zygmunt Bauman und seiner Frau, der
Schriftstellerin Janina Bauman, widmet sich eine Veranstaltung mit Izabela
Wagner, die am Donnerstag, 10. April 2025, 17.15 Uhr im Leibniz-Institut
für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig stattfindet.
Im Mittelpunkt steht dabei nicht Baumans wissenschaftliches Werk, sondern
sein Leben, seine Erfahrung und Selbstreflexion auf seine
Mehrfachzugehörigkeit.
Zygmunt Bauman ist als Soziologie, der während seiner Zeit an der
Universität von Leeds bahnbrechende Werke schrieb, weltbekannt. Doch nur
wenige kennen Baumans Leben vor Großbritannien: Als polnischer Jude
überlebte er den Holocaust in der Sowjetunion, wurde Soldat, Mitarbeiter
des Ministeriums für öffentliche Sicherheit in Polen, Wissenschaftler und
erneut: Flüchtling.
Izabela Wagner veröffentlichte die umfassende Studie »Bauman. A Biography«
im Jahr 2020. Als profilierte Soziologin und Wissenschaftshistorikerin
erzählt sie Baumans Leben anhand des Grundproblems seiner jüdisch-
polnischen Zugehörigkeit. Bei der Arbeit an der Biografie stieß Wagner auf
unveröffentlichte Texte, die Bauman selbst autobiografisch auf Polnisch
und Englisch verfasst hatte. Die Texte wurden 2023 in dem Band »Fragmente
meines Lebens« auf Deutsch veröffentlicht. In dem Vortrag werden die
Unterschiede zwischen den Textvarianten herausgearbeitet und danach
gefragt, wie man bei der Herausgabe solcher Texte mit dieser
Vielschichtigkeit umgehen kann.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung »Der
bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen«. Für diese
Ausstellung im Leipziger Dubnow-Institut stellte Irena Bauman, eine der
Töchter von Janina und Zygmunt, Bilder aus ihren Familienalben zur
Verfügung. Die meisten davon werden in der Ausstellung zum ersten Mal
öffentlich gezeigt.