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Jan Ilhan Kizilhan mit Bundesverdienstkreuz geehrt - Auszeichung für „Mut, Entschlossenheit und tiefe Menschlichkeit“

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Stuttgart, 27. März 2025 –  Hohe Auszeichnung für Professor Dr. Dr. Jan
Ilhan Kizilhan von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW): Er
erhielt für seine herausragenden Verdienste in Forschung und humanitärer
Arbeit auf dem Gebiet der Psychotraumatologie das Bundesverdienstkreuz am
Bande.

Sein Engagement richtet sich vor allem an Menschen aus Kriegs- und
Krisengebieten, darunter auch je-sidische Frauen und Mädchen. Die
Würdigung honoriert seine besonderen Leistungen in Therapie, Forschung und
Ausbildung.

In einer sehr persönlichen Rede ging Laudatorin Annalena Baerbock unter
anderem auf Kizilhans herausragendes Engagement in der psychologischen
Betreuung traumatisierter jesidischer Überlebender ein. So habe er eine
Schlüsselrolle im Landesaufnahmeprogramm Baden-Württemberg gespielt und
mit seiner Expertise und interkulturellen Kompetenz auch ein Institut für
Psychotherapie an der Universität Dohuk im Nordirak gegründet. Mit seiner
Arbeit, u. a. auch als Leiter des Instituts für Transkulturelle
Gesundheitsforschung an der DHBW helfe Kizilhan den Opfern und stärke
gleichzeitig ganze Gesellschaften. «Mit deiner Expertise und deinen
wissenschaftlichen Kenntnissen, mit deiner Empathie, mit deiner
Menschlichkeit und ja, mit deinem Mut, um einzustehen für andere, um Dinge
zum Besseren zu wenden», werde Jan Ilhan Kizilhan ausgezeichnet, so
Baerbock.

Kriege und Krisen hinterlassen tiefe Spuren – nicht nur bei einzelnen
Personen, sondern in ganzen Gesellschaften. Die Auszeichnung für Professor
Kizilhan unterstreicht, wie wichtig es ist, Forschung und politisches
Engagement weiter zu stärken, um traumatisierten Menschen in Deutschland
und weltweit beizustehen. «Diese Auszeichnung bedeutet für mich weit mehr
als eine persönliche Ehrung. Sie ist eine Anerkennung meiner Arbeit auf
dem Gebiet der Psychotraumatologie und der konkreten Unterstützung von
tausenden Überlebenden von Genoziden, Krieg und Flucht. Seit vielen Jahren
setze ich mich mit Leidenschaft und Überzeugung für diese Menschen ein –
in der Wissenschaft, in der Therapie und in der Ausbildung zukünftiger
Generationen», so Kizilhan.

Professor Dr. Martina Klärle, Präsidentin der Dualen Hochschule Ba-den-
Württemberg, gratulierte Professor Kizilhan zu der hohen Auszeichnung und
würdigte sein außergewöhnliches Engagement: «Ihr Wirken verbindet
Forschung und humanitäres Handeln auf eine Weise, die tief berührt und
inspiriert. Sie setzen sich mit beeindruckender Entschlossenheit für
Menschen in schwierigen Lebenslagen ein und zeigen damit, dass
Wissenschaft nicht nur Erkenntnisgewinn bedeutet, sondern auch
Verantwortung. Ihre Arbeit ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie
akademisches Wissen und praktisches Handeln eine bessere und gerechtere
Welt mitgestalten können.»

Professor Kizilhans Forschung beleuchtet die langfristigen Auswirkungen
von Krieg, Flucht und Gewalt. Traumata enden nicht, wenn ein Konflikt
vorbei ist; sie wirken weiter in Erinnerungen, Körpern und Familien – und
können ganze Gesellschaften verändern. Zugleich zeigt seine Arbeit, dass
Heilung möglich ist. Neben medizinischen Verfahren spielen kulturelle,
soziale und gemeinschaftliche Faktoren eine zentrale Rolle, um Betroffene
wirksam zu unterstützen. Insbesondere die ganzheitliche Kombination aus
Therapie, Forschung und Ausbildung bezeichnet Kizilhan als entscheidend:
«Mein größtes Anliegen ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse nutzbar zu
machen und langfristige Strukturen zu schaffen. So haben unsere
Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Master begonnen, selbst zu
unterrichten und das Institut in Dohuk zu leiten. Das ist der Traum eines
jeden Professors: dass ehemalige Studierende zu Kolleginnen und Kollegen
werden und diese Arbeit fortführen.»

Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler ist seit 2013 an der DHBW
tätig und leitet seit 2018 das Institut für Transkulturelle
Gesundheitsforschung in Stuttgart. An der Universität Dohuk im Nordirak
baute er gemeinsam mit seinem Team ein Institut für Psychotherapie und
Psychotraumatologie auf und setzt sich für den Aufbau lokaler Strukturen
ein, um traumatisierten Menschen nachhaltige Hilfe zu bieten.

Als Leiter der Abteilung «Transkulturelle Psychosomatik» an der Mediclin
Klinik am Vogelsang in Donaueschingen setzt sich Kizilhan darüber hinaus
mit seinem trans-kulturellen Team für Menschen ein, die aus Ländern und
Kulturen nach Deutschland übergesiedelt sind und u.a. an seelischen
Belastungen und Depressionen leiden.

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