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Neuer interdisziplinärer Wirtschafts-Master bereitet auf Aufgaben an den Schnittstellen von BWL und Technologie vor

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Ob Künstliche Intelligenz, Big Data oder das Internet der Dinge – der
dynamische Wandel der Wirtschaft ist häufig technologiegetrieben. Das
verändert auch die Anforderungen der Unternehmen an ihre Führungskräfte.


Die Hochschule Bielefeld reagiert darauf mit einem neuen Studienangebot:
Im Masterstudiengang Business Innovation & Technology (BIT) werden nicht
nur fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt, sondern auch
ein tieferes Verständnis relevanter Technologien. Dafür setzt der Master
auf ein innovatives, interdisziplinäres Konzept und vereint erstmals
Expertise aus drei Fachbereichen in einem Studiengang: Wirtschaft,
Gestaltung und Ingenieurwissenschaften und Mathematik.

Bielefeld (hsbi). Der Bedarf ist da. „Unternehmen suchen immer öfter nach
Fach- und Führungskräften, die nicht nur das klassische
betriebswirtschaftliche Know-how beherrschen, sondern darüber hinaus auch
Technologie-Kompetenz mitbringen“, sagt Prof. Dr. Ingo Ballschmieter.
Genau diese Fähigkeiten vermittelt ab dem Wintersemester der neue
Masterstudiengang Business Innovation & Technology (BIT) an der Hochschule
Bielefeld (HSBI) – mit einem innovativen interdisziplinären Ansatz.

Input aus den Fachbereichen Wirtschaft, Gestaltung sowie
Ingenieurwissenschaften und Mathematik

Ingo Ballschmieter ist Experte für Innovationen und deren Umsetzung in
Unternehmen: Der Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit
einem Schwerpunkt auf Entrepreneurship und Human Resources leitet auch das
Center for Entrepreneurship (CfE), das Gründungszentrum der HSBI, und hat
den neuen Masterstudiengang als Studiengangsleiter federführend
entwickelt. In vier Semestern werden die Studierenden optimal auf eine
Tätigkeit an den Schnittstellen von BWL und Technologie in mittleren und
großen Unternehmen oder öffentlichen Institutionen vorbereitet, etwa im
Innovationsmanagement, Inhouse Consulting, Projekt- und Prozessmanagement
oder der Digitalen Transformation. „Dabei erwerben sie nicht nur
fundiertes betriebswirtschaftliches Wissen, sondern lernen auch neue
Technologien kennen und anzuwenden. Denn ein tiefergehendes Verständnis
von beispielsweise Künstlicher Intelligenz hilft dabei, ihre Bedeutung für
die wirtschaftliche Praxis einzuschätzen“, erklärt Ballschmieter.

Damit die Vermittlung von Kenntnissen über den betriebswirtschaftlichen
Tellerrand hinaus gelingt, setzt der Studiengangsleiter auf ein
innovatives Masterkonzept: „Lehrende aus drei Fachbereichen der Hochschule
bringen ihre Expertise als Modulverantwortliche ein: Neben dem Fachbereich
Wirtschaft sind auch die Fachbereiche Gestaltung sowie
Ingenieurwissenschaften und Mathematik eingebunden.“ Damit wird
Interdisziplinarität erstmals konzeptuell in einem Studiengang der
Hochschule verankert: „Managementthemen wie Leadership, Consulting oder
Nachhaltigkeit kombinieren wir mit Innovationsmanagement,
Zukunftsforschung oder Agilität und den aktuell sehr relevanten
Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Data Science“, beschreibt
Ingo Ballschmieter die Besonderheiten des Masterstudiengangs Business
Innovation & Technology.

Zukunftsforschung, um Chancen und Hypes früh zu erkennen

Für Prof. Dr. Rafael Dernbach war es keine Frage, ein Modul beizusteuern.
Der Professor für Medientheorie am Fachbereich Gestaltung steht im HSBI-
Gebäude an der Lampingstraße im großen, leergeräumten Videostudio und
scherzt: „Viel Raum für die Vorstellungskraft.“ Dernbach hat sich in
Theorie und Praxis ausführlich mit der medialen Konstruktion von Zukünften
beschäftigt. „Wer nur kurzfristig denkt oder nur eine Zukunft bedenkt, hat
als Organisation schon verloren. Zu rasant verlaufen heute
gesellschaftliche und technologische Entwicklungen.“ Welche Technologien
werden in fünf oder zehn Jahren zur Verfügung stehen? Wie wird der Alltag
von Menschen dann aussehen? Was werden diese Menschen brauchen und wollen?
Im Modul „Zukunftsforschung und Trendmanagement“ wird Dernbach mit den
Studierenden verschiedene Methoden der Zukunftsforschung ausprobieren und
systematisch Trends beschreiben, Szenarien entwickeln und Narrative
analysieren. Das Ziel: „Den Möglichkeitssinn schärfen, um Chancen und
Hypes früh zu erkennen und richtig zu bewerten.“

Nachhaltige Produktentwicklung und zirkuläre Wertschöpfung

Nachhaltigkeit ist längst mehr als nur ein Trend – sie ist zu einem
zentralen Thema geworden, insbesondere in Unternehmen. „Nachhaltigkeit ist
kein optionales Extra, sondern muss von Beginn an integraler Bestandteil
des Produktentwicklungsprozesses sein“, sagt Dr. Fabian Schoden. Zusammen
mit Prof. Dr. Jan Robert Ziebart, Professor für Konstruktionslehre am
Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik, hat der
Elektroingenieur das Modul „Sustainable Product Development“ entwickelt.
Schoden ist spezialisiert auf nachhaltiges und zirkuläres Produktdesign
insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien, er führt auf’s Dach des
Hauptgebäudes der HSBI. Zwischen den Modulen der Photovoltaik-Anlage
erläutert er die Inhalte seines Studiengang-Moduls: „Wir entwickeln
Produkte mit einem klaren Fokus auf ökologische, wirtschaftliche und
soziale Verantwortung.“ Im Rahmen des Moduls erforschen wir, wie
Produktentwicklungsprozesse optimiert und gesteuert werden müssen, um
nachhaltige Produkte zu gestalten. Schoden kann dabei exklusiven Input aus
der Praxis liefern: Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit am Institut
für Technische Energie-Systeme (ITES) der HSBI arbeitet er als Expert
Sustainability bei der Schüco International KG. Er ist überzeugt: „Ein
verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und zirkulär designte Produkte
sind die Grundvoraussetzung für zukünftige Wirtschaftstätigkeiten – im
Rahmen dieses Masters werden wir gemeinsam Lösungen entwickeln!“

Digitales Prozess- und Wissensmanagement: unentbehrlich für Unternehmen in
der digitalen Transformation

Wie solche Entwicklungsprozesse – aber auch alle anderen wissensintensiven
Prozesse in Unternehmen – optimal gestaltet und gesteuert werden können,
darum geht es im Modul „Digitales Prozess- und Wissensmanagement“, für das
Dr. Dorothee Wilm verantwortlich ist. „Digitales Prozess- und
Wissensmanagement ist eine zentrale Aufgabe des Managements von
Unternehmen in der digitalen Transformation“, so Wilm. Sie vertritt die
Professur für Personalmanagement am Fachbereich Wirtschaft und hat vor
allem das Zusammenspiel von technologischen, personalen und
organisationalen Faktoren im Blick: „Ein Prozess sollte so optimiert
werden, dass er einerseits das Potenzial der zugrundeliegenden
Technologien maximal ausschöpft und andererseits zugleich den
Handlungsweisen aller Beteiligten und den strategischen Zielen des
Unternehmens bestmöglich dient.“ In diesem Anspruch steckt ein
Spannungsverhältnis. Wie damit umzugehen ist, erarbeitet Wilm mit den
Studierenden in einem innovativen und hochschulintern prämierten Cross-
Teaching-Ansatz: „Wir werden eine Case Study gemeinsam mit dem Modul
‚Datenmanagement‘ aus der Wirtschaftsinformatik durchführen, bei der ein
für Unternehmen typisches Prozessgestaltungsprojekt von Fachabteilung und
IT-Abteilung simuliert wird.“

Bewerbung ab 1. Juni möglich

Mit der interdisziplinären Ausrichtung bietet der Masterstudiengang BIT
den Studierenden eine besonders umfassende Qualifizierung. „Wer
kaufmännisch orientiert ist und eine Affinität für neue Technologien
mitbringt, wer sich für Innovationen begeistern kann und Lust auf
Führungsaufgaben in mittleren und großen Unternehmen hat, für den oder die
ist der Studiengang optimal geeignet“, sagt Prof. Dr. Ingo Ballschmieter.
Das Bewerbungsverfahren startet am 1. Juni 2025. Bewerben können sich
Personen mit einem Bachelorabschluss der Betriebswirtschaftslehre, eines
wirtschaftswissenschaftlich kombinierten oder eines technischen
Studiengangs.