FEDERATE unterstützt Umsetzung des EU-Industrieaktionsplans für den europäischen Automobilsektor
Die europäische Automobilindustrie befindet sich angesichts eines hohen
internationalen Wettbewerbsdrucks und neuer Themenfelder wie dem Software-
Defined Vehicle (SDV) in einem tiefgreifenden Wandel.
Um für die
Bewältigung dieser Herausforderungen optimale Rahmenbedingungen zu
schaffen, hat die Europäische Kommission am 5. März den
„Industrieaktionsplan für den europäischen Automobilsektor“ verkündet. Ein
wichtiger Akteur bei der Umsetzung des Plans wird das europäische
Förderprojekt FEDERATE sein, das bereits jetzt die europäische „Software-
Defined Vehicle of the Future Initiative“ koordiniert.
FEDERATE-Koordinator Peter Priller, AVL List GmbH in Graz: „Der
Industrieaktionsplan ist ein wichtiger Meilenstein für das Automobil der
Zukunft und damit für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Fahrzeugbranche. Wir freuen uns darauf, die Akteure bei der Umsetzung und
Vernetzung zu unterstützen.“
FEDERATE-Ko-Koordinator Ole Großmann, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH in
Berlin: „Der Automotive-Aktionsplan unterstreicht die kritische Rolle
digitaler Technologien bei der zukünftigen Entwicklung der
Automobilindustrie.“
Der Aktionsplan folgt dem strategischen Dialog zur Zukunft der
europäischen Automobilindustrie. Ein zentraler Aspekt ist das Thema
„Innovation und Führungsrolle in zukünftigen Technologien und
Fähigkeiten”. In Abstimmung mit dem Automotive-Aktionsplan und zur
Implementierung relevanter Ziele aus dessen erster Säule hat das Chips
Joint Undertaking der Europäischen Kommission drei Calls for Proposals zu
folgenden Bereichen unterbreitet:
• RISC-V Automotive Hardware Plattform – Weiterentwicklung von Prozessoren
und KI-Chips der nächsten Generation für autonomes Fahren;
• Heterogene Integration für leistungsstarkes Automotive-Computing –
Nutzung heterogener Integration und fortschrittlicher Paketierung zur
Verbesserung der Automotive-Computing-Fähigkeit
• KI-gestützte Methoden und Werkzeuge für die Automatisierung des
Software-Defined-Vehicle-Engin
Produktivität in der Automobilsoftwareentwicklung.
Die Calls werden mit bis zu 240 Millionen Euro an EU- und nationalen
Mitteln gefördert. Das mobilisiert weitere 240 Millionen Euro an privaten
Investitionen, sodass sich die Gesamtinvestition auf 480 Millionen Euro
beläuft. Mit diesen Calls wird ein Teil der ersten Säule des Aktionsplans
umgesetzt, insbesondere die Entwicklung einer fahrzeuginternen
Computerarchitektur und einer Softwareplattform für softwaredefinierte
Fahrzeuge.
FEDERATE wird die Maßnahmen durch seine Koordinationsaktivitäten und sein
starkes Stakeholder-Netzwerk unterstützen. Interessenten können sich unter
https://federate-sdv.eu/regist
Netzwerkaktivitäten und Veranstaltungen informiert zu werden.
Zwei zukunftsweisende Forschungs- und Innovationsprojekte wurden bereits
im Rahmen der „Software-Defined Vehicle of the Future Initiative“ durch
das Chips-JU bewilligt.
• Das Projekt “HAL4SDV – Hardware Abstraction Layer for a European
Software Defined Vehicle” startete 2024. Ziel ist es, die Bemühungen in
ganz Europa zu harmonisieren, ein umfassendes SDV-Ökosystem zu schaffen
und gleichzeitig bestehende nationale Projekte und internationale
F&E-Aktivitäten zu nutzen.
• Das Projekt Shift2SDV, das sich derzeit in der Startphase befindet,
konzentriert sich auf die Themen SDV-Middleware, API und ein Framework
flexibler Microservices-basierter Architektur.
Weitere Projekte, die von FEDERATE unterstützt und orchestriert werden,
sollen folgen.
Durch die genannten Investitionen wird Europa seine Führungsposition in
der Automobilelektronik und -software stärken, die digitale Transformation
der Automobilindustrie unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit
verbessern.
Am 20. Mai veranstaltet FEDERATE in München den European SDV Ecosystem
Summit 2025. Dort wird die SDV Community diskutieren, wie die Akteure der
Automobilindustrie und der Open-Source Community zukünftig noch
effizienter zusammenarbeiten können.
Über FEDERATE:
Das FEDERATE-Projekt ist eine EU-geförderte Koordinierungs- und
Unterstützungsmaßnahme (CSA), welche sich zum Ziel gesetzt hat, die
globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie bei der
Entwicklung des Software-definierten Fahrzeugs der Zukunft zu verbessern.
Das Projekt zielt darauf ab, alle relevanten Interessengruppen
zusammenzubringen, um die Entwicklung eines SDV-Ökosystems zu
beschleunigen, eine lebendige europäische Entwickler-Community zu fördern
und die FuE-Aktivitäten über einen Zeitraum von 36 Monaten zu
orchestrieren. Das Konsortium, vertreten durch 28 Partner aus sieben EU-
Ländern, bildet die gesamte Automobil-Wertschöpfungskette ab. Es besteht
aus großen OEMs, Zulieferern, Halbleiterunternehmen, relevanten
Industrieverbänden und wissenschaftlichen Forschungsinstituten.
Koordiniert wird das Projekt von der AVL List GmbH aus Graz in Österreich
gemeinsam mit dem Ko-Koordinator VDI/VDE-IT aus Berlin.