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Eine Milliarde Euro für die Industrieforschung – Innovationen stellen Weichen für Wachstum

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Industriegetragene Forschungsvereinigungen der AIF koordinieren die
praxisorientierte Forschung, deren Ergebnisse schon nach kurzer Zeit in
der Wirtschaft umgesetzt werden können.

Die AIF macht klare Vorschläge, um
die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, von Start-up über den
Mittelstand bis zum Konzern, zu stärken. „Wir müssen schnell reagieren.
Die Forschungsförderprogramme Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
(ZIM), Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und INNO-KOM bieten
Chancen. Diese stellen wiederum die Weichen für neues Wachstum“, sagt
Heider.

Recyceltes Silizium aus Solarplatten, Autoarmaturen aus Zellulose, weniger
Heizen durch infrarot-reflektierende Möbel, die effektive Nutzung von
Wasserstoffenergie in der Glasherstellung - das sind nur einige von
hunderttausenden Innovationen, die durch Gemeinschaftsforschung von
deutschen Unternehmen und Forschungsinstituten sowie Hochschulen unter dem
Dach der Mitglieder der AIF – Allianz für Industrie und Forschung e.V.
realisiert werden.

“Die industrielle Gemeinschaftsforschung ist ein entscheidender Treiber
für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität in
Deutschland. Angesichts stagnierender Innovationsleistungen in der
Wirtschaft ist es dringend erforderlich, die Rahmenbedingungen jetzt zu
verbessern”, erklärt Dr. Matthias Heider, Geschäftsführer der AIF und
führt eindringlich in Richtung Koalitionsverhandlungen für eine künftige
Bundesregierung aus: „Die angewandte Industrieforschung, die aus den
direkten Bedarfen der Unternehmen entwickelt wird, kann über die
Gemeinschaftsforschung schnell und unkompliziert umgesetzt werden, neue
Arbeitsplätze generieren und als gesteigerte Steuereinnahmen zurückfließen
– wenn die Politik es will.“
Stärkung der Innovationskraft

Industriegetragene Forschungsvereinigungen der AIF koordinieren die
praxisorientierte Forschung, deren Ergebnisse schon nach kurzer Zeit in
der Wirtschaft umgesetzt werden können. Die AIF macht klare Vorschläge, um
die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, von Start-up über den
Mittelstand bis zum Konzern, zu stärken. „Wir müssen schnell reagieren.
Die Forschungsförderprogramme Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
(ZIM), Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und INNO-KOM bieten
Chancen. Diese stellen wiederum die Weichen für neues Wachstum“, sagt
Heider.

Die von der AIF geforderte staatliche Investition von einer Milliarde Euro
in die Industrieforschung hätte eine enorme Hebelwirkung. Konkret schlägt
die Allianz für Industrie und Forschung vor, 600 Millionen Euro für das
ZIM, 300 Millionen Euro für die IGF und 100 Millionen Euro für INNO-KOM
zur Verfügung zu stellen, um deutschen Unternehmen den Weg zum
Forschungsengagement zu ebnen.

Synergien herstellen

Eine Verzahnung von beiden Förderprogrammen – IGF und ZIM – ist sinnvoll,
um die Synergien zwischen vorwettbewerblicher Forschung und
marktorientierter Entwicklung zu optimieren. Mit der Einführung von Fast-
Track-Verfahren für IGF-Projekte könnten KMU und Forschungseinrichtungen
zur Weiterentwicklung zeitnah eine ZIM-Förderung beantragen.

Förderprogramme beim Bundeswirtschaftsministerium belassen

Darüber hinaus plädiert die AIF dafür, dass ZIM, IGF und INNO-KOM
weiterhin im Bundeswirtschaftsministerium angesiedelt bleiben.

Die AIF begrüßt, dass der verstärkte Ausbau von Wissenstransfer und
Bürokratieabbau innerhalb der Förderprogramme auf der Agenda der
Koalitionspartner stehen. Bisher binden die aufwendig zu erhebenden Daten
und umfangreiche Dokumentationen übermäßig viel Personal sowie
Zeitressourcen, die zu Lasten der eigentlichen Forschung und des Transfers
gehen.

DATI-Gründung nicht weiterverfolgen und Bestellungsverbot flexibilisieren

In Bezug auf die Gründung der Deutschen Agentur für Transfer und
Innovation (DATI) äußert sich der AIF-Geschäftsführer sehr klar: “Wir
sehen eine besondere Gefahr, dass durch DATI Doppelstrukturen entstehen,
die bestehende und etablierte Förderprogramme und hervorragend arbeitende
Netzwerke sogar schwächen. Der Ansatz der DATI, den Innovationsprozess
primär über wissenschaftliche Einrichtungen zu fördern, vernachlässigt die
Bedarfe der Wirtschaft, die für die praktische Verwertung von
Forschungsergebnissen essenziell sind.”

Im AIF-Netzwerk sind auch gemeinnützige Forschungseinrichtungen engagiert.
Daher unterstützt die AIF das Vorhaben der CDU/CSU-Fraktion aus dem Jahr
2024, das Besserstellungsverbot zu flexibilisieren.
Forschungseinrichtungen sollten die Möglichkeit haben, Gehälter und
Zusatzleistungen frei zu gestalten und über den Tarifvertrag für den
öffentlichen Dienst (TVöD) hinausgehende Kosten aus Eigenmitteln zu
finanzieren. Dadurch würden sie im Wettbewerb um Fachkräfte nicht länger
benachteiligt – insbesondere im Vergleich zu außeruniversitären
Forschungseinrichtungen, die institutionell gefördert werden und von
diesem Verbot ausgenommen sind.

Ausweitung der steuerlichen Forschungszulage

Die steuerliche Forschungszulage motiviert Unternehmen, in Forschung und
Entwicklung zu investieren und leistet damit einen wichtigen Beitrag, die
Innovationskraft der Wirtschaft zu erhöhen. “Wir begrüßen daher das 2024
beschlossene Wachstumschancengesetz, das unter anderem die
Forschungszulage ausweitet, zum Beispiel: Erhöhung der förderfähigen
Aufwendungen von vier auf zehn Millionen Euro und der Förderquote bei KMU
von 25 auf 35 Prozent der Bemessungsgrundlage”, so Heider.

Über die AIF
Die Allianz für Industrie und Forschung e.V. ist das Forschungs- und
Transfernetzwerk für Mittelstand und Industrie. Unter ihrem Dach schließen
sich industriegetragene Forschungsvereinigungen zusammen, die rund 100.000
Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen repräsentieren und
Gemeinschaftsforschung organisieren. Seit 1954 fördert sie erfolgreich die
Innovationskraft der deutschen Wirtschaft. Die AIF ist Interessenvertreter
an der Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung.