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Jan Ullrich bei 'Raus aus der Depression':"Wenn du von klein auf trainierst: kämpfen,ist es schwer nach Hilfe zu fragen"

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Podcast „Raus aus der Depression“ mit Entertainer Harald Schmidt und
Experte Prof. Ulrich Hegerl geht in die sechste Runde – weitere Gäste sind
u.a. Ronja von Rönne und Betty Taube

Hamburg/ Leipzig, 25.3.2025 – In sechs neuen Folgen des Podcasts „Raus aus
der Depression“ von NDR Info und der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
und Suizidprävention begrüßen Entertainer Harald Schmidt und Psychiater
Prof. Ulrich Hegerl ab Dienstag, 25. März, sechs Prominente, die ihre
persönlichen Erfahrungen mit ihrer Depression teilen: den ehemaligen
Radprofi Jan Ullrich, Model und Influencerin Betty Taube, den ehemaligen
Profi-Fußballer Timo Hildebrand, Autorin Ronja von Rönne, Comedian Maxi
Gstettenbauer und „Unter Uns“-Schauspieler Patrick Müller.

Jan Ullrich spricht über Sucht und Depression

Gast der ersten Folge am 25. März 2025 ist der ehemalige Radprofi Jan
Ullrich, der einen Einblick in seinen erfolgreichen Kampf gegen Depression
und Suchtprobleme gibt. Nach dem Dopingskandal und dem Ende seiner
Profikarriere fiel er in ein tiefes Loch: „Ich war unten durch. Der
Radsport ging einfach weiter ohne mich. Das hat mich aufgefressen. Dann
kam Alkohol dazu, um das zu verdrängen“, erzählt Ullrich im Podcast. „Dann
war ich wirklich depressiv. Mir hat nichts mehr Spaß gemacht. Ich habe nur
noch das Nötigste hinbekommen. Ich habe nicht mehr trainiert. Ich habe
keine Lust mehr an Sport gehabt, auf den ich vorher so Lust hatte“, so
Ullrich weiter. Sich Hilfe zu suchen, war besonders schwer für ihn. „Wenn
du von klein auf antrainiert bekommst: kämpfen, niemals aufgeben. Dann ist
es unglaublich schwer, nach Hilfe zu fragen. Ich habe immer gesagt, das
schaffe ich schon. Ich habe die Tour de France gewonnen, bin Olympiasieger
und Weltmeister. Ich schaffe das alleine. Irgendwann, als es gar nicht
mehr ging, habe ich verstanden, dass ich Hilfe brauche“, sagt Ullrich
rückblickend. Im Gespräch mit Harald Schmidt und Experte Prof. Ulrich
Hegerl erzählt er, wie ihm schließlich zwei Klinikaufenthalte halfen.
Heute gehe es ihm gut. „Ich habe meine Werkzeuge wie Sport und Yoga. Ich
hätte nie gedacht, dass ich mal Yoga mache. Was mir auch geholfen hat,
sind Atemübungen, lesen und längere Runden mit den Hunden. Und: Wenn etwas
Dunkel kommt, greife ich nun nicht mehr zum Alkohol“, sagt Ullrich.

Ronja von Rönne: Podcast aus der Klinik

Ebenso am 25. März erscheint eine weitere Podcast-Folge mit Ronja von
Rönne. Die Bestseller-Autorin, Moderatorin und Journalistin kämpft bereits
seit ihrer Jugend gegen Depressionen. In dieser Podcast-Folge meldet sie
sich direkt aus einer psychosomatischen Klinik, wo sie sich während der
Aufnahme im Behandlung befand. Im Gespräch berichtet sie, wie sich die
Depression zuvor einschlich: „Das war diesmal relativ klassisch –
Tagesrhythmus nicht mehr hinkriegen, die Gedanken recht redundant, immer
das Gleiche, krisenmäßig entweder zu viel oder gar nichts essen und vor
allem diese absolute Freudlosigkeit. Das klingt erstmal harmlos, aber wenn
selbst Aglio e Olio-Pasta mir keine Freude mehr bereitet, und das ist
selbstverständlich das beste Gericht der Welt, dann ist es richtig
bitter“, erzählt von Rönne im Podcast. Im Gespräch mit Harald Schmidt geht
es außerdem um ihre zusätzliche ADHS-Diagnose und die Frage, warum der
„grausame Zeiträuber“ Depression entgegen dem Klischee keine
Inspirationsquelle für Künstlerinnen und Künstler ist. Ronja von Rönne
berichtet zudem, wie ein verlässlicher Freundeskreis für sie eine
besondere Hilfe war und gibt Erfahrungen weiter, wie Angehörige und
Freunde unterstützen können: „Das Schwierigste ist, wenn man hört: Sag
einfach, wenn ich was für dich tun kann, denn das wird der Depressive
nicht tun“, stellt von Rönne dabei klar.

Professor Dr. Ulrich Hegerl, der die wissenschaftliche Expertise im
Podcast beisteuert, ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche
Depressionshilfe und Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am
Main. „Jede Geschichte unserer prominenten Podcast-Gäste macht deutlich,
was für eine schwere und leidvolle Erkrankung die Depression ist. Jeder
mit einer entsprechenden Veranlagung kann erkranken, auch wenn er
ansonsten ein erfolgreiches und gutes Leben führt. Immer machen die
Gespräche auch Mut und zeigen, dass die Depression behandelbar ist und
unsere Gäste selbst aus den schwersten Krankheitsphasen wieder
herausfanden", erklärt Ulrich Hegerl.

Die neue Staffel des Wissenschaftspodcasts „Raus aus der Depression“ –
eine Kooperation von NDR Info und der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
und Suizidprävention – wird ab Dienstag, 25. März, in der ARD Audiothek
und auf den gängigen Podcast-Plattformen veröffentlicht.

„Raus aus der Depression“: Folgenübersicht und Veröffentlichung in der ARD
Audiothek

•       25. März: jeweils eine Folge mit Jan Ullrich und Ronja von Rönne
•       1. April:  jeweils eine Folge mit Maxi Gstettenbauer und Betty
Taube
•       8. April: jeweils eine Folge mit Patrick Müller und Timo
Hildebrand

Die Folgen werden außerdem im Radioprogramm von NDR Info ab dem 6. April
immer sonntags um 7.34 Uhr und um 14.34 Uhr gesendet.

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