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UniStem Day 2025 am FLI: Ein Tag für die Stammzellforschung

Über 100 Schülerinnen und Schüler beim UniStem Day 2025 am FLI  FLI / Kerstin Wagner
Über 100 Schülerinnen und Schüler beim UniStem Day 2025 am FLI FLI / Kerstin Wagner
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Am vergangenen Freitag öffnete das Leibniz-Institut für Alternsforschung –
Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena wieder seine Türen, um im Rahmen des
internationalen UniStem Day Schülerinnen und Schülern faszinierende
Einblicke in die Welt der Stammzellforschung zu ermöglichen.

Über 100
Teilnehmende aus 7 Thüringer Gymnasien folgten dieser Einladung und
erlebten einen abwechslungsreichen Tag mit interessanten Vorträgen,
verschiedenen Mitmachaktionen und zahlreichen Diskussionen.

Jena. Am 14. März 2025 fand erneut der UniStem Day statt, ein
internationaler Aktionstag zur Stammzellforschung, an dem in diesem Jahr
97 Universitäten und Forschungsinstitute weltweit beteiligt waren. Über
30.000 Schülerinnen und Schüler aus 12 Ländern nahmen an mehr als 90
Veranstaltungen teil. Auch das Leibniz-Institut für Alternsforschung –
Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena öffnete wieder seine Türen und
ermöglichte über 100 biologieinteressierten Schülerinnen und Schülern der
Klassenstufe 11 und 12 aus 7 Thüringer Gymnasien in Erfurt, Jena,
Mellingen, Rudolstadt, Stadtroda und Zeulenroda exklusive Einblicke in die
aktuelle Stammzellforschung. Neben Fachvorträgen und Filmen konnte im
Labor experimentiert und mit den Wissenschaftlern über aktuelle
Forschungsergebnisse in der Stammzellforschung diskutiert werden.

Wissenschaft hautnah erleben

Nach einer Videobotschaft des Präsidenten des German Stem Cell Network
(GSCN) hörten die Teilnehmenden zu Beginn drei Fachvorträge, die sich u.a.
mit Stammzellen im Gehirn, dem Zusammenhang zwischen Altern und
Krankheiten sowie der Rolle von Stammzellen im Blut beschäftigten.
„Stammzellen sind wahre Alleskönner. Sie sind für viele Prozesse im Körper
essenziell und eröffnen unglaublich neue Möglichkeiten für die Medizin“,
erklärte eine der Wissenschaftlerinnen. Die Schüler nutzten die
Gelegenheit, viele Fragen zu stellen und mit den Forschenden über
medizinische Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Mitmachen und selbst forschen

Ein besonderes Highlight des Tages war die Möglichkeit, selbst im Labor zu
experimentieren. Unter Anleitung von Wissenschaftlern des FLI isolierten
die Teilnehmenden DNA aus ihrer eigenen Speichelprobe und erfuhren dabei
mehr über molekularbiologische Methoden, die auch in der
Stammzellforschung zum Einsatz kommen.

Zahlreiche Mitmachstationen boten darüber hinaus spielerische
Lernmöglichkeiten. Neben Filmen und Quartett- und Handy-Spielen testete
ein Quiz das erworbene Wissen; ein Activity-Differenzierungsspiel, bei dem
in vorgegebener Zeit möglichst viele verschiedene Zelltypen aus einer
Stammzelle erzeugt werden mussten, verdeutlichte das Potential von
Stammzellen, viele verschiedene Zelltypen herstellen zu können. Kreativ
wurde es beim LEGO-Basteln, wo mit Hilfe der Bausteine die Entwicklung
neuer Wirkstoffe zur Heilung von Nervenschäden spielerisch gezeigt wurde.

„Wir freuen uns, dass so viele junge Menschen Interesse an der
Stammzellforschung haben. Es ist unser Anliegen, mit derartigen
Aktionstagen Wissenschaft erlebbar zu machen und den Nachwuchs für diese
zukunftsträchtige Disziplin zu begeistern“, resümierte eine der
Organisatorinnen des FLI.

Ethik und Forschung – ein kontroverses Thema

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war die ethische Diskussion zur
Stammzellforschung. „Wo liegen die Grenzen der Forschung? Welche
Anwendungen sind ethisch vertretbar?“ Diese Fragen standen im Mittelpunkt
der Debatte, die viele neue Perspektiven eröffnete. Anhand eines Online-
Tests konnten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Meinung zu
verschiedenen ethischen Fragestellungen reflektieren und anschließend mit
Forschenden über moralische und gesellschaftliche Aspekte der
Stammzellnutzung diskutieren.

Ein internationaler Aktionstag

Der UniStem Day wurde 2009 vom UniStem Center der Universität Mailand ins
Leben gerufen und hat sich nunmehr zu einem europaweiten Bildungstag für
Schülerinnen und Schüler entwickelt. Seit 2016 beteiligen sich auch
deutsche Forschungseinrichtungen an diesem besonderen Tag, um bereits früh
bei den Schülern das Interesse für die Stammzellforschung zu wecken.
Mittlerweile wird der Aktionstag weltweit durchgeführt. In diesem Jahr
nahmen 97 Universitäten und Forschungsinstitute aus 12 Ländern teil,
darunter Australien, Deutschland, Italien, Schweden und das Vereinigte
Königreich.

Die Mischung aus Vorträgen, Experimenten und Diskussionen machte den
UniStem Day am FLI zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten.
„Wir möchten junge Menschen für die Wissenschaft begeistern und ihnen
zeigen, dass Forschung nicht nur spannend ist, sondern auch Spaß macht.
Wer weiß, vielleicht hat dieser Tag die eine oder andere Forscherkarriere
angestoßen“, resümierte eine Organisatorin. Mit vielen neuen Eindrücken
und Wissen im Gepäck verabschiedeten sich die Teilnehmenden – das FLI
freut sich bereits jetzt auf den UniStem Day 2026.