Weltschlaftag 2025: Schlafgesundheit zur Priorität machen
Der Welttag des Schlafes 2025 findet am Freitag, dem 14. März, statt und
steht unter dem Motto „Make Sleep Health a Priority“. Dieser Tag wird
jährlich durch die Weltschlaforganisation initiiert.
Die
wissenschaftlichen Beweise sind eindeutig: Schlaf ist entscheidend für die
Gesundheit. Guter Schlaf fördert das Wohlbefinden und die
Widerstandsfähigkeit, während sich schlechter Schlaf negativ auf fast alle
Aspekte von Körper und Geist auswirken. Schlaf ist genauso wichtig wie
Ernährung und Bewegung. Der Weltschlaftag möchte dafür sensibilisieren,
dem Schlaf mehr Priorität im Leben einzuräumen. Dieses Anliegen
unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und
Schlafmedizin (DGSM).
Derzeit empfehlen nicht nur die WHO sondern auch Schlafmediziner:innen 7-8
Stunden Schlaf pro Nacht. Denn der Körper benötigt diese Zeit
durchschnittlich, um sich zu erholen, zu regenerieren, zu reparieren. Es
ist an der Zeit, der Schlafgesundheit gesellschaftlich mehr Priorität
einzuräumen, fordert die DGSM.
Das Bewusstsein für eine ausreichende Schlafzeit und deren Vermessung ist
bereits allgegenwärtig, sehr viele Menschen tragen diese heute bereits am
Handgelenk: die Smartwatch. Sie erfasst auch Herzfrequenz,
Sauerstoffsättigung und Bewegungsparameter, die Rückschlüsse auf den
Schlaf erlauben. Die aktuellen Smartwatches können Schlaf jedoch nicht
direkt bestimmen, uns dabei aber helfen. „Noch ist das leider so“, sagt
DGSM-Schatzmeister Prof. Dr. Christoph Schöbel, „Aber die Uhren können
immer mehr leisten. Seit Ende letzten Jahres sind zwei Smartwatches als
Medizinprodukte für das Erkennen von nächtlichen Atemaussetzern
zertifiziert. Wir gehen davon aus, dass 14-26 Millionen Menschen in
Deutschland regelmäßig Atemaussetzer haben, die nicht bekannt sind. Wenn
es gelingt, darüber potenziell gefährdete Schlafapnoe-Patient:innen zu
erkennen, dann kann man das schon als Erfolg bezeichnen.“ Die
Schlafforschung ist dabei, in einer Vielzahl von Studien hier bestmöglich
die Entwicklungen voranzubringen.
Auch im Rahmen der Schulbildung muss die Wichtigkeit von Schlaf für unsere
Gesundheit, für das Lernen und für das psychische Wohlbefinden früh
gelehrt werden. In Österreich wurde dafür an Grundschulen das Projekt
„Schlaf-Fee“ eingeführt. „Wenn ich verstehe, was während des Schlafes in
meinem Gehirn vor sich geht, dann begreife ich auch, was ich meinem Körper
vorenthalte, wenn ich nicht ausreichend schlafe“, sagt PD Dr. Anna
Heidbreder, geschäftsführende Vorsitzende der DGSM.
Zwei Beispiele für Möglichkeiten im gesellschaftlichen Wandel. Damit hier
grundlegend etwas passiert, braucht es Initiativen im betrieblichen
Gesundheitsmanagement, der Krankenkassen und anderer Institutionen. Aber
jeder und jede Einzelne kann damit beginnen, seinen eigenen Schlafplan zu
verfolgen und so den Wert von Schlaf ganz individuell für sich zu
verfestigen. Zum Beispiel damit, ein regelmäßiges Schlafritual für sich zu
finden und einzuhalten oder sich eine entspannende Umgebung für den Schlaf
zu schaffen. Die Umgebung ist einer der wichtigsten Faktoren für guten
Schlaf, aber sie ist auch am schwersten zu kontrollieren. Einfache Tipps
sind, Licht und Helligkeit vor dem und während des Schlafens zu
reduzieren, dazu gehören auch Handy oder Tablet, eine kühle Raumtemperatur
und eine Geräuschreduktion zu schaffen.
„Das Wichtigste ist, sich im Schlafraum entspannen zu können! Auch
Regelmäßigkeit kann bei Schlafproblemen helfen: Versuchen Sie, z.B. jeden
Tag um die gleiche Zeit zu Bett zu gehen!“, rät Anna Heidbreder. Ebenso
kann es weiterhelfen seine Schlafgewohnheiten aufzuschreiben: Wie viel
Schlaf bekomme ich pro Nacht? Bin ich mit meinem Schlaf zufrieden? Wie
viel habe ich innerhalb von 24 Stunden geschlafen? Wie gut kann ich ein-
und durchschlafen? Habe ich regelmäßige Schlaf- und Wachzeiten? Kann ich
mich gut konzentrieren und aufmerksam bleiben? Christoph Schöbel
empfiehlt: „Halten Sie die Antworten auf diese Fragen in einem
Schlaftagebuch fest! Auch das kann ein Schritt in Richtung einer besseren
Schlafgesundheit sein. In jedem Fall ist es ein Schritt hin zu einer
höheren Priorisierung des Schlafes.“
Folgende Schlüsselbotschaften möchte der Weltschlaftag 2025 übermitteln:
• Schlaf ist wichtig für die Gesundheit.
• Schlaf ist eine wichtige Säule der Gesundheit, wie Ernährung und
körperliche Aktivität.
• Schlaf unterstützt das Gedächtnis und das Lernen.
• Schlaf hilft, das Gehirn von Abfallstoffen zu befreien und die
Gesundheit des Gehirns zu fördern.
• Schlaf unterstützt die Gesundheit des Gehirns und des Immunsystems
– und umgekehrt.
• Schlaf hilft dem Immunsystem, Bakterien und Viren zu bekämpfen.
• Schlaf hilft, alte Zellen zu recyceln und unseren Körper und unser
Energieniveau zu erhalten.
• Schlechter Schlaf wird mit Fettleibigkeit, Diabetes, koronarer
Herzkrankheit und kardiovaskulärer Sterblichkeit in Verbindung gebracht.
• Schlechter Schlaf kann die Immunabwehr beeinträchtigen und damit
die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen, was die Schlafqualität weiter
verschlechtert.
• Bestimmte Schlafstörungen wie obstruktive Schlafapnoe und REM-
Schlafverhaltensstörung werden mit kognitiven Beeinträchtigungen, Demenz
und einem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht.
• Schlechter Schlaf kann zu reduzierten Reaktionszeiten,
beeinträchtigtem Urteilsvermögen und kognitiven Beeinträchtigungen führen,
die in ihrer Wirkung einer Alkoholvergiftung ähneln.
• Schläfrigkeit kann die Fahrsicherheit beeinträchtigen, auch wenn
der Fahrer nicht einschläft.