Farben Japans – Staatsbibliothek zeigt erstmals ihre japanischen Farbholzschnitte
Intensive Farben, filigrane Linien und ikonische Motive ‒ die Bayerische
Staatsbibliothek präsentiert ihre japanischen Farbholzschnitte zum ersten
Mal in einer eigenen Schau: Vom 27. März bis 6. Juli 2025 ist die
Ausstellung „Farben Japans – Holzschnitte aus der Sammlung der Bayerischen
Staatsbibliothek“ mit Werken bekannter japanischer Künstler wie Utamaro,
Hokusai, Hiroshige, Yoshitoshi oder Hasui zu sehen.
Präsentiert wird auch
das berühmteste Werk dieser Kunstform, Hokusais „Große Welle“.
Ursprünglich als Gebrauchskunst entstanden, gelten viele Farbholzschnitte
heute als Kunstwerke höchsten Ranges.
Das gesamte Spektrum farbig gedruckter Holzschnitte wird in mehr als 130
Exponaten präsentiert, darunter aufwendig illustrierte Bücher, seltene
Triptychen oder eindrucksvolle Einblattdrucke wie Hokusais „Unter der
Welle im Meer vor Kanagawa“, bekannt als „Große Welle“. Diese globale
Ikone der Kunst konnte in den vergangenen Jahren ebenso wie zwei weitere
herausragende Holzschnitte von Hokusai – „Sommergewitter am Fuße des
Berges“ und „Südwind, klares Wetter“ – für die Sammlung erworben werden.
Alle drei Drucke stammen aus der berühmten Holzschnittserie
„Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji“, die ab 1830 erschienen ist.
Sie bilden das exzeptionelle Highlight der Ausstellung.
Als japanische Farbholzschnitte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in
größerer Zahl nach Europa und Nordamerika gelangten, lösten sie dort eine
geradezu enthusiastische Rezeption und Faszination aus, die bis heute
ungebrochen ist: durch ihre besondere Ästhetik, ihren Reichtum an Mustern
und Details, ihre Bildsprache und nicht zuletzt durch ihre Farbigkeit.
Künstlerische Exzellenz in Verbindung mit handwerklichem Können zeichnen
den japanischen Farbholzschnitt aus. Die thematische Bandbreite der Motive
reicht von ausdrucksstarken Theaterszenen und reizenden Schönheiten über
urbane Szenen bis hin zu kontemplativen Landschaften sowie detailreichen
Pflanzen- und Tierdarstellungen. In den ausgewählten Werken werden die
vielfältigen kulturhis-torischen Bezüge und besonderen Stilmerkmale dieser
Kunstform sichtbar. Der zeitliche Bogen spannt sich von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis zu den shin-hanga, den sogenannten „Neuen Drucken“ des
20. Jahrhunderts. Die Originalexponate werden begleitet durch thematische
Stationen mit großformatigen Reproduktionen, in denen die Detailfülle der
Holzschnitte sichtbar wird. Über motivische und inhaltliche
Anknüpfungspunkte streift die Ausstellung am Rande auch das Thema Manga
und Anime.
Generaldirektor Dr. Klaus Ceynowa: „Ich freue mich außerordentlich, mit
der aktuellen Ausstellung diese herausragende Sammlung und die jüngst
dafür erworbenen Drucke von Hokusai und anderer Künstler erstmalig der
Öffentlichkeit präsentieren zu können. Die visuelle Kraft und zugleich
einprägsame Klarheit begründen die ungebrochene Modernität und
popkulturelle Anschlussfähigkeit dieser einzigartigen Kunstform.“
Die Japan-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst rund 90.000
gedruckte Bände, 100 Handschriften und 1.000 Einblattdrucke. Eine Auswahl
von über 300 japanischen Farbholzschnitten ist bereits digitalisiert und
in den Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek einsehbar.
Farben Japans – Holzschnitte aus der Sammlung der Bayerischen
Staatsbibliothek
Ausstellung
Öffnungszeiten
27. März bis 6. Juli 2025, Sonntag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr
(an Samstagen und Feiertagen geschlossen)
Eintritt frei | Kostenlose Führungen jeden Dienstag um 16.30 Uhr |
Kostenloser Audioguide in deutscher Sprache | Katalog (Kerber Verlag):
48,00 Euro.
Ort
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16, 80539 München
Über die Bayerische Staatsbibliothek
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Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten
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verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen
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