Leaking: Können Warnsignale helfen, Terroranschläge zu verhindern?
Inwiefern können Leakingphänomene und andere Warnsignale systematisch
erfasst und zur Prävention von Terroranschlägen und anderen Gewalttaten
genutzt werden?
In einem aktuellen Interview erklärt Prof. Bondü, welche
Muster typisch für Leaking sind, wie man darauf reagieren kann und welche
Möglichkeiten und Herausforderungen die Erforschung von Leaking für die
Prävention von Gewalttaten bietet.
Mannheim, Magdeburg, Aschaffenburg, München und Wien: in den vergangenen
Monaten wurde eine erschreckend hohe Anzahl terroristischer Attentate
verübt. Dabei zeigt sich immer wieder: Viele dieser Taten werden nicht
ohne Vorzeichen begangen - Gewalttäter*innen hinterlassen oft Hinweise auf
ihre Absichten. Dieses Phänomen wird als „Leaking“ bezeichnet.
Prof. Dr. Rebecca Bondü von der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB)
hat in mehreren Forschungsprojekten untersucht, wie sich Leaking und
andere Warnsignale systematisch erfassen und zur Prävention nutzen lassen.
In einem aktuellen Interview erklärt Prof. Bondü, welche Muster typisch
für Leaking sind, wie man darauf reagieren kann und welche Möglichkeiten
und Herausforderungen die Erforschung von Leaking für die Prävention von
Gewalttaten bietet.
Wichtige Erkenntnisse aus ihrer Forschung:
• Leaking tritt bei verschiedenen Formen zielgerichteter Gewalt wie
terroristischen Taten, Amokläufen an Schulen und Partner:innentötungen
(Intimiziden, Femiziden) auf.
• Mit den in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Bondü entwickelten
Risikoanalyseinstrumenten LATERAN-IT und GaTe-RAI können potenzielle
Bedrohungen systematisch bewertet werden.
• Das Wissen zu Leaking und anderen Warnsignalen sowie zu deren Bewertung
kann genutzt werden, um schwere Gewalttaten zu verhindern.
Zum Interview: https://www.phb.de/leaking_int
Zur Person:
Prof. Dr. Rebecca Bondü leitet an der PHB den Fachbereich Entwicklungs-,
Pädagogische und Familienpsychologie sowie den Studiengang M.Sc.
Psychologie: Rechtspsychologie. In ihrer Forschung untersucht sie unter
anderem Leakingphänomene als Ansatzpunkte zur Prävention terroristischer
oder anderer Gewalttaten. Die Forschungen wurden in Zusammenarbeit mit
anderen Universitäten sowie Polizeibehörden durchgeführt.