Erster Tag der Raumfahrt – auch in Leipzig!
Zwei Leibniz-Institute zeigen, wie Wissen aus Leipzig hilft, den Kosmos zu
erschließen oder das Wetter aus dem Weltall zu beobachten
Raumfahrt ist aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken.
Egal ob Navigation im Auto oder Handel an den Börsen,
Liveberichterstattung im Fernsehen oder schnelle Breitband¬kommunikation –
und auch der Akkuschrauber und die Schaummatratze haben ihren Ursprung in
der Raumfahrt, wie viele andere Dinge, die wir täglich in unserem Leben
nutzen.
Wo findet Raumfahrt in Deutschland statt? Wo kann ich in meiner Nähe
Raumfahrt hautnah erleben? Am Tag der Raumfahrt öffnen am 28. und 29. März
2025 viele Einrichtungen in Deutschland ihre Tore oder starten Aktionen
zum Mitmachen. Mit dabei sind auch zwei Leibniz-Institute aus Sachsen im
Wissenschaftspark Leipzig in der Permoser Straße 15:
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) zeigt, wie Laser
die Wetter- und Klima-Beobachtungen revolutionieren. Die Lidar-Technik,
bei der ein Laser wie ein Lichtradar die Atmosphäre scannt, hat mit
Satelliten wie AEOLUS oder EarthCARE Windmessungen aus dem All oder neue
Einblicke in die Wolken möglich gemacht.
Das Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) zeigt, was hinter
Ionenstrahlantrieben steckt, die Sonden zu entfernten Galaxien
transportieren oder geostationäre Satelliten ausrichten. Eine Technologie,
die aus der modernen Raumfahrt nicht mehr wegzudenken ist.
Beide Veranstaltungen finden im Wissenschaftspark Leipzig in der
Permoserstraße 15 im Nordosten statt, aber zu zwei unterschiedlichen
Zeiten:
Das TROPOS zeigt am Freitag, den 28. März 2025, von 17:00 bis 19:00 Uhr
(Einlass: 17 Uhr, Beginn: 17:15 Uhr) wie Leipziger Wissen hilft, das
Wetter aus dem All zu beobachten. Wolken faszinieren im alltäglichen Leben
und beeinflussen unser Wetter. Durch Beobachtung der Atmosphäre aus dem
Weltraum mit passiven Systemen können wichtige Grundlagen zum Verständnis
der Wolkenprozesse erforscht werden. Hierzu wird es einen kleinen
historischen Überblick von den Anfängen der Wettersatelliten geben. Weiter
berichten die Forschenden von ihrer Arbeit am neuen EU-Klimasatelliten
EarthCARE und erklären, was hinter dem hellen, grünen Laser-Strahl von
MARTHA steckt, der im Dunkeln weit über Leipzig zu sehen ist und kleinste
Partikel in unserer Luft, egal ob Staub aus der Sahara oder Waldbrand-
Rauch aus Amerika, erkennt.
Das TROPOS verfügt über eine langjährige Expertise in der satelliten- und
bodengestützten Fernerkundung der Atmosphäre. So ist das TROPOS
beispielsweise seit fast drei Jahrzehnten an der Vorbereitung der
europäisch-japanischen EarthCARE-Mission beteiligt. EarthCARE wurde in Mai
2024 gestartet mit dem Ziel, die komplexe Aerosol-Wolken-Strahlung-
Interaktion in der Atmosphäre besser zu verstehen. Forscher der Abteilung
Fernerkundung (RSD) begannen bereits 1994 mit den ersten Designstudien.
Seitdem haben sie kontinuierlich zu den Studien für EarthCARE-Instrumente,
zur Entwicklung von Algorithmen und zur Vorbereitung der Validierung
beigetragen.
https://www.tagderraumfahrt25.
troposphaerenforschung-tropos/
Das IOM bietet am Samstag, den 29. März 2025 ab 14:30 Uhr einen
allgemeinverständlichen Vortrag über Ionenstrahlantriebe in der Raumfahrt
mit dem Titel „Elektrische Raumfahrtantriebe – von der Erdumlaufbahn bis
in die Weiten des Weltraums“ mit anschließender Fragerunde. Ab 15:30 Uhr
besteht die Möglichkeit, zwei Ionentriebwerke zu besichtigen, von denen
eines im Rahmen eines DLR-Verbundprojektes unter Beteiligung der Aerospace
Innovation GmbH am IOM entwickelt wurde. Außerdem werden am IOM
entwickelte Messsysteme zur Charakterisierung von elektrischen
Ionentriebwerken gezeigt. Zum Abschluss findet ab 16:00 Uhr der Start
einer Wasserrakete auf dem Freigelände statt.
Das IOM widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Anwendung
strahlbasierter Verfahren zur Herstellung und Bearbeitung von Oberflächen
und Werkstoffen mit Ionen, Elektronen, Photonen und Plasmen. Neben der
anwendungsorientierten Grundlagenforschung steht der Transfer der
Forschungsergebnisse in die Praxis im Fokus. Eine Kernkompetenz des IOM
liegt in der Entwicklung und Anwendung von Technologien zur
Oberflächenmodifizierung mit inerten und reaktiven Ionenstrahlen.
Aufbauend auf den Arbeiten des ehemaligen Instituts für Isotopen- und
Strahlenforschung am gleichen Standort beschäftigt sich das IOM seit
seiner Gründung mit der Entwicklung von Gitterionenquellen als
Strahlwerkzeuge für die Oberflächenbearbeitung. Seit mehr als 20 Jahren
arbeitet das IOM auch auf dem Gebiet der elektrischen Raumfahrtantriebe.
Diese Arbeiten erfolgen sowohl im Rahmen von Projekten, die vom DLR oder
der Europäischen Weltraumorganisation ESA gefördert werden, als auch in
Form von direkten Aufträgen von Industriepartnern.
https://www.tagderraumfahrt25.
Am Freitag, 28. und Samstag, 29. März 2025, findet bundesweit der erste
Tag der Raumfahrt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz
(BMWK) statt. Viele Raumfahrtstandorte in Deutschland nutzen die
Gelegenheit, ihre Türen zu öffnen oder in öffentlichen Veranstaltungen
über ihre Arbeit zu informieren. Ziel ist es, die Vielfalt der deutschen
Raumfahrtlandschaft in Deutschland zu zeigen und damit auf die
Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Sternwarten,
Planetarien oder Museen, die sich mit Raumfahrt beschäftigen, aufmerksam
zu machen.
Weitere Informationen und Links:
Tag der Raumfahrt 2025
https://www.tagderraumfahrt25.
Klima-Satellit EarthCARE
EarthCARE - ESA's cloud and aerosol mission
https://www.esa.int/Applicatio
EarthCAREs Lidar zeigt detailliert Partikel in der Atmosphäre (16.09.2024)
https://www.tropos.de/aktuelle
lidar-zeigt-detailliert-partik
EarthCAREs abbildendes Spektrometer setzt Wolken in den Kontext
(30.07.2024)
https://www.tropos.de/aktuelle
abbildendes-spektrometer-setzt
Premiere: EarthCARE enthüllt innere Geheimnisse der Wolken (28.06.2024)
https://www.tropos.de/aktuelle
earthcare-enthuellt-innere-geh
Wichtige Software für den neuen europäisch-japanischen
Erdbeobachtungssatelliten EarthCARE (23.05.2024)
https://www.tropos.de/aktuelle
software-fuer-den-neuen-europa
earthcare
Wind-Satellit Aeolus
Aeolus - ESA's wind mission
https://www.esa.int/Applicatio
Letzte Experimente des Aeolus-Satelliten für TROPOS vor Wiedereintritt in
die Erdatmosphäre (28.07.2023)
https://www.tropos.de/aktuelle
experimente-des-aeolus-satelli
erdatmosphaere
Große Messkampagne im Atlantik läuft an (30.06.2021)
https://www.tropos.de/aktuelle
messkampagne-im-atlantik-laeuf
Laser-Knowhow aus Deutschland unterstützt neuen ESA-Windsatelliten
(21.08.2018)
https://www.tropos.de/aktuelle
aus-deutschland-unterstuetzt-n
MARTHA
Rauch von kanadischen Waldbränden schwebt seit Wochen über Deutschland.
Neues Verfahren verbessert den Nachweis von Rauchpartikeln in der
Atmosphäre. (29.06.2023)
https://www.tropos.de/aktuelle
kanadischen-waldbraenden-schwe
Ionenstrahl-Technologie:
Ionenstrahlgestützte Strukturierung und Glättung
https://www.iom-leipzig.de/for
praezisionsoberflaechen/ionens
glaettung.html
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) und das Leibniz-
Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) sind Mitglied der Leibniz-
Gemeinschaft, die 96 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre
Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften
über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den
Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich,
ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.
Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den
übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten
wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte
Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im
Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und
informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen -
u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen
Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und
unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen
Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft
gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.300 Personen,
darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Das Finanzvolumen liegt bei 2,2 Milliarden Euro. Finanziert werden sie von
Bund und Ländern gemeinsam. Die Grundfinanzierung des Leibniz-Instituts
für Troposphärenforschung (TROPOS) wird vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen Staatsministerium für
Wissenschaft und Kunst (SMWK) getragen. Das Institut wird mitfinanziert
aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen
Haushaltes.
http://www.leibniz-gemeinschaf
https://www.bmbf.de/
https://www.smwk.sachsen.de/