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Wasserwiederverwendung als Baustein für Versorgungssicherheit: Erkenntnisse aus einem Reallabor

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Um Wasserknappheit zu bekämpfen, sind Technologien zur
Wasserwiederverwendung vielversprechend, insbesondere in der
Landwirtschaft. Die erfolgreiche Umsetzung neuer Lösungen steht jedoch oft
vor erheblichen Herausforderungen – nicht nur technischer Art.

Das ISOE –
Institut für sozial-ökologische Forschung hat sich im Forschungsprojekt
HypoWave mit gesellschaftlichen und institutionellen Hürden beschäftigt.
ISOE-Wasserexpertin Martina Winker stellt die Ergebnisse bei der Konferenz
der International Water Association (IWA) vor, die vom 16. bis 19. März
2025 in Kapstadt/Südafrika stattfindet.

Die Wiederverwendung von Wasser gilt längst weltweit als wichtige
Komponente für zukünftige Wassersicherheit. Sie wird mit Blick auf die
Folgen des Klimawandels immer relevanter – vor allem in Regionen, die von
Dürren und Wasserknappheit geprägt sind. In den Forschungsprojekten
HypoWave und HypoWave+ wurde seit 2016 ein neuer Lösungsansatz für
Wasserwiederverwendung erfolgreich erprobt: Das Forschungsteam unter der
Leitung der Universität Braunschweig hat dabei ein besonders
wasserschonendes Verfahren für den hydroponischen Anbau von Gemüse mit
hochwertig aufbereitetem Bewässerungswasser entwickelt und in einem
Reallabor umgesetzt.

Die Innovation: Das Bewässerungswasser für den Anbau kommt aus kommunalem
Abwasser. Durch die Aufbereitung konnte ein ohnehin schon wasserschonendes
Verfahren für die landwirtschaftliche Produktion noch optimiert werden.
„Technische Meilensteine wie das System zur Wasserwiederverwendung in
HypoWave können die landwirtschaftliche Bewässerung in die Zukunft
führen“, sagt ISOE-Wasserforscherin Martina Winker. „Sie zeigen aber nur
die eine Seite der Medaille, wenn es um Innovationen geht. Um effiziente
neue Lösungen umzusetzen, sind auch nichttechnische Herausforderungen zu
bewältigen.“ Dazu gehörten gesellschaftliche und institutionelle Hürden.

Ergebnispräsentation aus dem HypoWave-Reallabor bei der IWA-Konferenz in
Kapstadt

Wie kommen neue Partnerschaften zustande, die die Anwendung der
technologischen Neuerung tragen können, und wie gelingt die Kooperation in
einem neuen Kontext? Wie gelangt die Innovation in die Anwendung? Konkret:
Wie schafft das Gemüse aus dem neuartigen Bewässerungssystem den Weg in
den Verkauf? Welche Verantwortung liegt bei den kommunalen Betreibern und
privaten Unternehmen, die sich an der Innovation beteiligen? Fragen wie
diese hat sich das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung im
Forschungsprojekt HypoWave+ gestellt und in einem Reallabor erarbeitet –
eine innovative Form der Zusammenarbeit, bei der interdisziplinäres Wissen
in praxisorientierte experimentelle Umgebungen integriert wird.

Wasserexpertin Martina Winker stellt diesen Ansatz am Beispiel von
HypoWave+ und Ergebnisse bei der der diesjährigen 14. IWA-Konferenz „Water
Reclamation and Reuse“ in Südafrika vor. Medienvertreter*innen steht sie
mit ihrer ISOE-Forschungsgruppe gerne für Fragen zur Verfügung – vor Ort
in Kapstadt sowie in Frankfurt am Main. Interessierte können sich für ein
Interview gerne per E-Mail an presse(at)isoe.de wenden.

Vortrag von Dr. Martina Winker bei der 14th IWA International Conference
on Water Reclamation and Reuse
“Advancing Water Reuse through Technical and Social Innovation: Insights
from a Living Lab in German Hydroponic Agriculture”
Dienstag, 18.03.2025
Session: 16:30–17:30 Uhr, Standort Dechema
iwareuse2025.com/programme-overview

HypoWave+

Mehr Informationen zu dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) geförderten Forschungsprojekt HypoWave+ www.hypowave.de

Über das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am
Main

Das ISOE gehört zu den führenden unabhängigen Instituten der
Nachhaltigkeitsforschung. Es entwickelt wissenschaftliche Grundlagen und
zukunftsweisende Konzepte für sozial-ökologische Transformationen. Hierfür
forscht das ISOE transdisziplinär zu globalen Problemen wie
Wasserknappheit, Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Landdegradation
und findet tragfähige Lösungen, die ökologische, gesellschaftliche und
ökonomische Bedingungen berücksichtigen.

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