„Wissenschaft braucht Fakten, keine Emotionen“
Der Klimawandel bedroht die Existenz vieler Menschen und Ökosysteme.
Angesichts der wissenschaftlichen Erkenntnisse hierzu sorgen sich auch
viele Forschende um die Zukunft.
Sollen sie offen über ihre Gefühle
sprechen? In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert die
Klimaforscherin Prof. Dr. Lisa Schipper von der Geographischen
Entwicklungsforschung der Universität Bonn mit Moderator Denis Nasser die
These „Wissenschaft braucht Fakten, keine Emotionen“. Diese Folge findet
in englischer Sprache statt.
Meldungen über schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel und
Hitzetote: „Es ist schwer, sich dem zu stellen“, sagt Prof. Dr. Lisa
Schipper. Auch sie deprimiert, wie Menschen und Ökosysteme unter dem
Klimawandel leiden. Als Wissenschaftlerin war sie am Sechsten
Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC beteiligt. Sie nahm an einer
Umfrage der britischen Tageszeitung „The Guardian“ unter IPCC-
Klimaforschenden teil. Dabei zeigte sich, wie besorgt viele von ihnen über
die Folgen des Klimawandels sind.
Nach der Veröffentlichung des Guardian-Artikels hagelte es Kritik, auch
aus den eigenen Reihen der Klimaforschenden: Es sei nicht hilfreich, in
der Wissenschaft Gefühle zu äußern. Lisa Schipper ist anderer Meinung:
„Die Bedeutung von Emotionen in der Wissenschaft wird übersehen.“ Deshalb
veröffentlichte sie kürzlich im renommierten Journal „Nature Climate
Change“ zusammen mit weiteren Wissenschaftlerinnen einen Kommentar zum
Thema „Auch Wissenschaftler haben emotionale Reaktionen auf den
Klimawandel“.
In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Prof. Dr. Lisa
Schipper mit Moderator Denis Nasser die These „Wissenschaft braucht
Fakten, keine Emotionen“. Ob die Wissenschaftlerin sie verifiziert (als
wahr bestätigt) oder falsifiziert (widerlegt), hören Sie hier:
https://www.podcaster.de/webpl
194e401ff95794d13c98f03362&v=1
Zur Person:
Lisa Schipper ist seit Anfang 2023 Professorin in der Arbeitsgruppe
Geographische Entwicklungsforschung. Vor ihrem Wechsel an die Universität
Bonn war sie Environmental Social Science Research Fellow am Environmental
Change Institute der University of Oxford. Ihre Forschungsschwerpunkte
liegen an der Schnittstelle von Klimawandel- und Entwicklungsforschung.
Dabei geht sie insbesondere der Frage nach, ob eine gerechte Entwicklung
in einem sich verändernden Klima möglich ist. Unter ihren zahlreichen
Publikationen sticht insbesondere die Mitarbeit am Sechsten
Sachstandsbericht des IPCC hervor.