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Strategisches Positionspapier zur Stärkung der Solarindustrie – Impulse für die Koalitionsverhandlungen 2025

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Die führenden deutschen Solarforschungseinrichtungen, die Fachabteilung
„Photovoltaik Produktionsmittel“ des Industrieverbands VDMA und das
Produktionsplanungs-Unternehmen RCT Solutions, haben ein gemeinsames
Positionspapier zur Stärkung der deutschen und europäischen Solarindustrie
veröffentlicht.

Dieses wird nun an die Parteien übermittelt, die nach der
Bundestagswahl im Bundestag vertreten sind. Ziel ist es, die
vorgeschlagenen Maßnahmen in die Koalitionsverhandlungen einzubringen und
damit die Grundlage für eine widerstandsfähige und wettbewerbsfähige
Solarindustrie in Deutschland zu schaffen.

Szenarioanalysen zur zukünftigen globalen Energieversorgung sehen die
Photovoltaik als die wichtigste Technologie zur Energieversorgung. Während
Deutschland in den frühen 2000er Jahren eine führende Rolle in der
Solarindustrie einnahm, hat eine gezielte chinesische Industriepolitik –
zunächst zur Förderung der Solarfertigung, später auch des Maschinenbaus –
dazu geführt, dass deutsche Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette
massiv Marktanteile verloren haben. Die deutsche Solarindustrie hat die
führende Rolle bei der fortschreitenden Energiewende verloren.

Solarindustrie: Von der Abhängigkeit zur Resilienz

Das muss sich ändern, denn eine starke Industrie in Schlüsselbranchen ist
eine wirtschaftliche Chance und stärkt unsere geopolitische Resilienz.
Eine wettbewerbsfähige Solarindustrie am Standort Deutschland reduziert
strategische Abhängigkeiten und sichert langfristig Innovations- und
Wertschöpfungspotenziale. Die internationale Spitzenstellung europäischer
Photovoltaik-Forschungseinrichtungen und der innovative Maschinenbau
bilden eine exzellente Basis, um die nachhaltige Produktion von Hightech-
Photovoltaikprodukten in Deutschland/Europa sicherzustellen.

„Mit dem PV PILOT-Projekt arbeiten wir gemeinsam mit dem ISC, dem ISFH und
dem HZB, RCT Solutions und der VDMA-Fachabteilung „Photovoltaik
Produktionsmittel“ an einer Strategie, wie die Solarindustrie in
Deutschland durch Forschung & Entwicklung, Pilot-Technologie und Turnkey-
Konzepte nachhaltig gestärkt werden kann“, so Prof. Dr. Andreas Bett,
Leiter des Fraunhofer Institut für Solar Energiesysteme. „Durch die
Kooperation der wichtigen Akteure erarbeiten wir Lösungen, welche die
Industrie nachhaltig unterstützen.“

Drei zentrale Maßnahmen für eine resiliente Solarindustrie

Das Positionspapier schlägt konkrete Maßnahmen vor, um die Solarindustrie
in Deutschland nachhaltig zu stärken:

Maßnahme 1: Ausbau der Produktion von innovativen Hightech-Produkten in
Deutschland / Europa

- Produktionskapazität ausbauen und stärken: Bestehende Produktionsstätten
für High-Tech-Produkte erweitern und neue Kapazitäten schaffen. Solche
Strukturen sind essenziell, um Effizienz und Innovation in der deutschen
und europäischen Solarindustrie zu fördern.
- Förderinstrumente nutzen: Nutzung europäischer Programme wie des Net
Zero Industry Act (NZIA) und des Temporary Crisis and Transition Framework
(TCTF) zur Unterstützung von Investitionen und strategischer Entwicklung.

Maßnahme 2: Maschinenbau mit Technologie-Know-how international nutzen und
vermarkten

- Technologieentwicklung vorantreiben: Stärkung des deutschen
Maschinenbaus und der lokalen Industrie, um modernste
Produktionstechnologien für den internationalen Wettbewerb zu entwickeln
und einzusetzen. Dies beinhaltet auch die Zusammenarbeit mit
internationalen Partnern, um technologische Lösungen auf Augenhöhe zu
entwickeln und so den globalen Standard mitzugestalten.
- Geschlossene Wertschöpfungsketten fördern: Aufbau einer robusten
Produktionsinfrastruktur, die auf europäischen Ressourcen aufbaut und
Abhängigkeiten von außereuropäischen Akteuren wie China reduziert.
Gleichzeitig sollte sichergestellt werden, dass Kooperationen mit
chinesischen Unternehmen ausgewogen gestaltet werden.
- Exportförderprogramme nutzen und innovative Produktentwicklung und
Demonstrationsumgebungen stärken: Maschinenbauer und Konsortien benötigen
praxisnahe Plattformen, um ihre Technologien weiterzuentwickeln und als
"European / German Turnkey"-Lösungen international anzubieten.

Maßnahme 3: Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur für eine
innovative Solarindustrie

- Forschung stärken: Die Forschungsförderung sollte wieder auf das Real-
Niveau von 2019/2020 zurückgeführt werden, also mindestens 100 Mio. Euro
pro Jahr. Dies ist notwendig, um die Substanz und Innovationsfähigkeit der
gesamten Branche – einschließlich der Forschungsinstitute, des
Maschinenbaus und anderer Schlüsselakteure – zu sichern.
- Fokussierung der Förderung auf Innovation: Die Weiterentwicklung der
kristallinen Siliziumtechnologie, der Perowskit- und anderer
Dünnschichttechnologien sowie für Tandemzellen muss intensiv unterstützt
werden, um technologische Spitzenpositionen zurückzugewinnen.

„Mit dieser Initiative setzen wir uns sowohl für die deutsche
Solarforschung als auch für die Industrie ein – insbesondere für den
Maschinenbau, der das Rückgrat der deutschen PV-Wertschöpfung bildet.“, so
Dr. Puzant Baliozian, VDMA, Leiter Fachabteilung Photovoltaik
Produktionsmittel.

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